
WOCHE 11
Ich starte gewohnt gut in die Woche, habe aber schon Dienstag Abend leicht fettige Ansätze. Ich kämme mit der Wildschwein-Borste, einfach weil ich das leicht massierende Gefühl auf dem Kopf mag und die Haare ein wenig reinigen möchte.
Mittwoch bin ich - auch wie gewohnt - noch mehr fettig. Aber mit Puder und seitlichem Zopf ist alles gut und ich bekomme in der Arbeit Komplimente, dass die Haare schön sind.
Nachdem ich immer wieder überlegt habe, ob ich nicht doch auf die mittwochs-Wäsche verzichten kann und ich dann mit den Haarspitzen auch wieder zufriedener wäre, gieße ich über die trockenen Haare eine saure Rinse, die ich nach einer guten halben Stunde auf dem Kopf mit Wasser ausspüle. Danach rinse ich noch mal und lasse diese in den Haaren.
Meine Hoffnung noch eine Waschalternative zu finden ist am Donnerstag erst mal dahin. Die Haare fühlen sich schön an, einfach weil ich es inzwischen wirklich gern mag, wenn sie sich nach Sebum anfühlen. Leider sehen sie auch so aus und das mag ich gar nicht.
Am Donnerstag muss meine Familie in der Früh einiges ertragen, ich schimpfe und fluche ohne Unterbrechung. Dann bemerke ich auch noch, dass sich die Haare im großen ganzen zwar schön anfühlen, die Spitzen aber einfach nur Stroh sind - so richtig Stroh. Würde ich mal das Fett von oben in die Spitzen bekommen, wäre alles vermutlich perfekt.
Da ich aber weit weg von perfekt bin an diesem Tag, gibt es Puder in den Ansatz, einen Zopf und sogar noch ein Haarband, mit dem ich das Desaster so gut es geht abdecke. Ich fühle mich an dem Tag extrem unwohl in der Arbeit.
Abends muss ich also mit Roggenmehl waschen, habe Frust, weil ich eigentlich nur noch 2x die Woche Wasser an die Haare lassen mag, Frust, weil ich super viele Haare im Ausguss habe und Frust, weil ich meine Haare gerade nicht schön finde und nicht weiß woran es liegt.
Das Ende der Woche will ich mit mehr Spaß an den Haaren verbringen und probiere wieder mit Frisuren weiter. Ich bekomme keine halbwegs vernünftige Banane auf den Kopf, einfach weil sie zu locker ist, trotzdem habe ich Spaß daran, dass ich das Prinzip verstanden habe.
Dann bastel ich mir aus ein paar Dutt-Videos, die ich im Netz gesehen habe, was zusammen, das mit meiner Haarlänge klappt und auch hält und bin sehr zufrieden mit der Welt. (wie nah doch Glück und Leid zusammen liegen können

Am Sonntag schiele ich auf das NK-Shampoo meiner Tochter und bin wieder arg in Versuchung, wasche dann aber doch wie gewohnt mit Roggenmehl.
Ich überlege wieder, was ich anders mache seit meiner "ich liebe meine Haare" Woche und komme wieder darauf, dass ich statt 1x die Woche 2x die Woche Wasche (bzw. davor die anderen Male nur Wasser genommen habe) und danach angefangen habe Öl zu benutzen.
Ich nehme mir als erstes vor, dass mit dem Öl noch mal genauer anzusehen und zu gucken, was ich da verändern kann.
Es muss doch auch für eine Liese wie mich die perfekte Haarpflege geben...