Oh man, ich hätte mich mal mit meinem Bericht beeilen sollen.
Ich hatte in letzter Zeit einige viele Haarfotos gemacht und gesammelt, um einen Statusbericht mit gaaanz vielen Bildern zu geben.
Am Dienstag allerdings habe ich mir mein Smartphone am Bahnhof klauen lassen und jetzt ist ALLES weg.
Deswegen muss ich jetzt leider erstmal einen Text ohne Bilder schreiben. Und ein neues Handy kaufen.
So, aber was gibt es Neues bei mir in Wolkenkopfhausen?
Momentan machen meine Haare ihrem Namen alle Ehre, weil sie gerade wie aufgeladene Gewitterwolke vor sich hinbritzeln. Aber davon weiter unten mehr.
Allgemein wollen sie am besten gar nicht beachtet, ab und zu mal geölt und dann möglichst vergessen werden. Alles ist schön, solange ich nicht anfange zu waschen oder zu bürsten. Kämmen geht noch so, muss aber sein, weil es sonst zwei Tage nach der Wäsche ohne Kamm überall auf der Kopfhaut zu ziepen beginnt. Die Locken mögen dann zwar noch ansehnlich aussehen, aber die Haare verhuddeln und verknoten trotzdem und irgendwann wird es unangenehm. Deswegen bin ich momentan in so einem Rythmus, dass ich, je nach dem was ich mit ihnen gemacht habe und ob ich wieder ein Elefant im Öl-Laden war, die Haare so zwischen einmal die Woche und einmal alle drei Wochen wasche. Meistens bewegt es sich in diesem Bereich. Dann werden sie aber auch nur mit Wasser ausgespült und der angesammelte Dreck herausgewaschen. Water only betreibe ich mittlerweile seit... öhm... eineinhalb Jahren? Kann das sein? Eieiei, wie die Zeit vergeht! Inzwischen ist das so ins Blut und die Kopfhaut übergegangen, dass ich kaum mehr Probleme habe. Ich bürste nicht mehr mit der WBB, ich ziehe kein Sebum nach unten (wo nichts ist, muss auch nichts weggebürstet werden) und öle dafür ab und zu die Längen und Spitzen mit Hipp Pflegeöl ein. Momentan ist das so meine erste Wahl, das Öl kommt bei mir ins Gesich und in die Haare und überall zieht es super weg und macht Strahleglanz und Seidigkeit (so weit man bei meinen Pferdehaaren von seidig sprechen kann... also eigentlich gar nicht. Aber so ein bisschen schon. Ach, ihr versteht schon, was ich meine, oder?). Diese Routine funktioniert so toll, dass ich keinerlei Ambitionen habe, irgendwas ändern zu wollen. Und meine Kopfhaut dankt es mir. Ich hatte noch nie so wenige Schuppen und so wenig Juckreiz und so wenige Unreinheiten, offene Stellen oder Irritationen wie jetzt.
Außerdem habe ich jetzt eine sehr gute Verfahrensweise gefunden, um meine Locken in Szene zu setzen. Ich habe sehr lange herumprobiert und getüftelt. Die Fragen waren: Wann (Uhrzeit) wasche ich meine Haare? Wie lasse ich sie trocknen? Ploppen oder nicht? Wie bleiben die Locken definiert, bis sie getrocknet sind ohne zu zerfuddeln? Wie schaffe ich es, dass die Locken ums Gesicht herum genauso aussehen wie die in den störrischen Hinterkopfhaaren? Wie gesagt, ich habe sehr viel ausprobiert und verworfen und im Moment habe ich eine Methode gefunden, die 1) sehr bequem für mich ist, 2) wunderbar funktioniert bei der momentanen Haarlänge und 3) ein beeindruckendes Ergebnis produziert.
Und zwar gehe ich so vor: Wenn ich die Haare waschen möchte, mache ich das Abends direkt vorm Schlafengehen. Ich wasche sie wie erwähnt nur mit Wasser und öle (im Moment zumindest) auch nichts vor oder nach. Meistens ist ja durch das zwischenölen in den trockenen Haaren genug Öl da, was auch nicht zu 100% ausgewaschen wird. Nach der Wäsche trage ich sie kurz im Handtuchturban, bis ich mit allem durch bin und ins Bett husche. Dort schmeiße ich die Haare ganz einfach nach oben weg, so dass sie über Kissen und Bettkante hinaus hängen und dort herumwuseln dürfen wie sie wollen. Die Haare sind nun lang genug, dass sie die ganze Nacht über in dieser Position bleiben ohne wieder zurück zu rutschen. Als sie insgesamt noch kürzer waren, hat das noch nicht geklappt, weil sie durch die Kopfdrehung zurück kamen und dann zwischen Kopf und Kissen zerfuddelt wurden. Jetzt aber bleibt alles so wie vor dem Schlafenm gerichtet, die Haare werden durch die Kopfbewegungen nur ab und zu "gewendet". Wenn ich dann morgens aufstehe, sind sie meist noch nicht komplett trocken, aber das ist nicht so schlimm. Ich föhne dann meistens relativ kalt und über Kopf etwas nach und nach kurzer Zeit sind sie dann winterausgehtrocken. Sobald ich sie aus der Marge Simpson Position befreie und sie über meine Schultern fallen dürfen, habe ich die unglaublichste Lockenmähne ever. Ich hätte das nicht gedacht, aber diese Methode ist so zuverlässig, dass ich immer wieder verblüfft bin. An dieser Stelle wollte ich ein paar Lockenmähnefotos zeigen, aber naja. Ich reiche das nach, wenn ich das nächste Mal gewaschen habe! Ich denke mal, dass es heute Abend so weit sein wird, weil ich momentan etwas viel Öl drin habe und das bei den Minusgraden da draußen zer zäh zu Schmonz wird. Wenn ich sie im Moment kämme, sehe ich aus wie in die Steckdose gefasst, weil sie so elektrisch aufgeladen sind, dass sie rundherum abstehen. Ich frage mich, wie das funktioniert, weil die dicken Pferdehaare durch das Öl eigentlich zusätzlich noch so beschwert sein müssten, dass da nichts fliegt. Aber irgendwie geht das und es blitzt fröhlich vor sich hin. Ich glaube, ich habe dann irgendwie Ähnlichkeit mit einer Medusa, die herum läuft und überall, wo sie geht und steht, Blitze schleudert. Das ist etwas spooky.

Außerdem ist morgen Freitag, ich fahre zu meinem Freund und wir treffen ein paar Freunde und da lohnt es sich auch, die Haare aufzumotzen. Ich krame mal meine andere Kamera hervor und versuche mich daran, das morgen früh einzufangen.
Ansonsten... Ah, Thema Frisuren. Meine Haare wachsen diesen Winter deutlich besser als letztes Jahr. Mein Unterhemdexperiment hat zwar gezeigt, dass sie tatsächlich im Winter langsamer wachsen als im Sommer, aber sie wachsen! Foto wird nachgereicht. Das merke ich auch immer wieder bei den Frisuren. Ich glaubem, ich hatte es ja schonmal erwähnt, dass ich total auf Geflochtenes und vor allem Englänger und so stehe. Inzwischen kann ich mir selber Engländer flechten, in denen alle Haare drin bleiben und selbst wenn ich dort aufhöre, wo die kürzeste Strähne endet, habe ich ein paar Flechtwindungen geschafft. Die Quaste ist zwar immer noch sehr lang, aber irgendwie mag ich das sehr gerne, weil sie sich auch so witzig einringelt.
Da der Engländer jetzt auch als Tagesfrisur klappt ohne ständig neu flechten zu müssen, mache ich immer seltener den Franzosen. Eine gute Duttlänge habe ich aber immer noch nicht erreicht. Wenn ich sie straff zum Cinnamon drehe, dann kommen die längsten Spitzen momentan ca. eineinhalb mal herum. Das reicht aber leider nicht, um einen dauerhaft stabilen Dutt mit Stab oder Forke zu fixieren. Meistens ist es entweder so, dass es überall ziept, weil ich zu straff gedreht habe, oder dass alles auseinander fällt, wenn ich es etwas lockerer stecke. Dabei habe ich doch einen neuen Haarstab gekauft, den ich gerne mal ausführen möchte. Ich warte einfach (un)geduldig darauf, dass meine Haare irgendwann die Länge dafür erreicht haben werden und flechte in der Zwischenzeit fleißig weiter.
Sobald ich wieder ein paar Bilder zusammen habe, zeige ich sie euch!
Liebe Grüße von der frostigen Nordsee!