Ich danke euch.

Ehrlich, das hilft mir, meine Gedanken zu sortieren. Verrückt, in was für Zweifel einen das stürzen kann, wenn jemand Bekanntes ähnliche Fragen stellt wie man sie sich selber gelegentlich stellt, und dann zu so einem drastischen Schluss kommt. Aber irgendwo müssen die Zweifel bei mir schon vorher dagewesen sein, so ganz von außen kommt sowas ja meistens nicht.
Ich glaube, im wesentlichen gibt es jetzt zwei Fragen, wie es weitergehen kann. Ihr habt schon recht, die zwei Sachen die ich kurzfristig ändern könnten, wären Länge und Farbe.
Will ich schneiden?
Mich hat das sehr berührt, was ich (glaube ich) von Silberfischchen mal gelesen habe: klar kann man die Haare kurz schneiden, wenn man sie dünn findet. Dann bessert sich das Verhältnis von Menge und Länge. Aber absolut betrachtet sind sie dann nicht dicker. Sie sind dann eben dünn
und kurz.
Die letzte Länge, die ich an mir super fand/finde, ist Schlüsselbein. Die nächste Länge, die ich an mir (hoffentlich) super finden werde, ist Taille. Mit APL sah ich gefühlt irgendwie dick aus, und BSL ist an mir irgendwie *gääääähn*. Ich kanns ja kaum erwarten, längenmäßig aus dem Sumpf rauszukommen, dass es optisch immernoch nach BSL aussieht. So langsam ist die Hürde geschafft, allmählich beschleichen mich zwar die ersten Zweifel ob mir Taille dann womöglich längenmäßig immernoch nicht reichen wird, weil es noch zu nah dran ist an BSL. Aber so oder so hab ich, wenn ich eine toll aussehende Länge will, die Wahl zwischen Schlüsselbein und Taille. Klar. Schlüsselbein geht schneller. Einmal Schere, bei meiner Haarmenge vermutlich nicht knirsch-knirsch-schneid-schneid sondern eher schnips!, und dann bin ich da. Bis Taille dauerts noch 4 cm. Aber ich bin längenmäßig soviel näher an Taille als an Schlüsselbein, dass ich nicht glaube, dass schneiden für mich die Lösung ist. Eigentlich bleibt mir nur die Flucht nach vorn, bzw. das Stillhalten. Ausharren. Die Sache aussitzen. Das ist ja bei meiner Arbeit oft mein Motto: Kraft ist sekundär. Hartnäckig muss man sein.
Will ich meine Haarfarbe verändern?
Ich will ehrlich sein: ich würde schon gerne. Aber es gibt immer mehr Sachen, die mich davon abhalten. Hauptsächlich ist da die schmerzliche Erkenntnis, dass meine Traumhaarfarbe auch nur wenige Wochen lang schön aussehen würde, und sich dann zu demselben warmrötlichen Mist verwaschen den ich eh schon auf dem Kopf habe. Und dann für immer damit konfrontiert werden, dass jegliches Haarproblem (Spliss, Frizz, Trockenheit, Haarbruch, Schuppen, ...) bestimmt meine eigene Schuld ist und ich es bestimmt nicht hätte, wenn ich nicht gefärbt hätte.
Solange ich nicht färbe, kann ich wenigstens sagen: ja, die Farbe sieht irgendwie beknackt aus, aber es ist nicht meine Schuld, ich kann nichts dafür, das wächst so.

Worauf ich Lust hätte, wäre ein zwei Töpfe Directions drauf zu matschen und dann eben zu gucken was passiert. Das entsprechende Projekt von Eostre hat mir tolle Bilder in den Kopf gezaubert, auch wenn ihre Haare etwas heller sind als meine, Carnation Pink ist eh einer der Farbtöne mit denen ich liebäugele. Wenn man nachts arbeitet, in einem "Männerberuf" der von Kundenkontakt etwa so weit entfernt ist wie es nur irgend geht, dann geht sowas wahrscheinlich. Aber das geht wahrscheinlich nur gut, wenn ich es auf möglichst viel Naturhaarfarbe mache, und ich habe ja erst ein gutes Jahr davon.
@Desert Rose, ob das Eisen wirklich der Auslöser war, hab ich keine Ahnung. Der vergleichsweise niedrige (wenn auch trotzdem der höchste bisher bei mir gemessene) Ferritinwert war das einzige auf das wir es hätten schieben können, Schilddrüse und sonstige übliche Kandidaten waren halt alle völlig unauffällig. Drum hab ich diese Grundangst, dass ich eben keine Garantie hab dass der Haarausfall wegbleibt oder dass ich die verlorenen Haare wiederkriegen kann. Ich kann nur hoffen.