Extrem spannend die Anworten hier zu lesen, mit einigem davon hätte ich gar nicht gerechnet.
Machst du Dutts, weil du sie schön findest, oder nur wegen der Haarschonung?
Dutts machen mir spaß! Es vereint das praktische Aufräumen der Haare mit Schonung und dem Vergnügen neue Frisuren zu lernen und schönen Haarschmuck zu benutzen.
Gefällt dir deine NHF wirklich, oder trägst du sie nur, weil sie besser für's Haar ist?
Früher war ich sehr experimentierfreudig. Mochte dieses ''komische'' Blond nicht, das weder golden aber irgendwie leicht rötlich, dann aber auch je nach Licht wieder aschig war..
''Nichts steht einem so gut wie die eigene Haarfarbe'' - Ich denke da ist wahres dran.. und zu sehen wie sich die eigene Haarfarbe entwickelt während das Haar länger wird ist auch ziemlich spannend zu beobachten. Ja.. Auch wenn sie langsam hier und da silbern werden obwohl ich vom Alter her noch lange nicht grau werden sollte. Wenn man aber einmal das Pecht hatte keine Haare mehr auf dem Kopf zu haben findet man seine Haarfarbe danach irgendwie doch ziemlich schön und mag sie sich nicht mehr wegdenken.
Findest du es zu aufwendig, die langen Haare zu händeln und fühlst dich eingeschränkt, wenn du z.B. in den Urlaub oder ins Schwimmbad willst?
Mit midback ist mein Haar noch nicht so lang dass es mich irgendwie stören würde, da ich es zum richten des Haushalts oder so eh immer zusammen habe, sonst wäre es wohl ziemlich nervig.
Stört es mich wenn ich es offen trage und im Urlaub im Wind stehe? Aber ja!

Doch dazu hat das findige Laanghaar ja immer einen Haarstab in der Tasche.
Die Pflege an sich stört mich kein Stück mehr oder weniger als mit kürzerem Haar.
Macht es dich insgeheim kirre, den Waschrhythmus beizubehalten?
Nein.. Ich wasche wenn es nötig ist. Im Grunde alle drei Tage, aber wenn ich nichts vorhabe lasse ich sie auch gern mal etwas durchfetten und freue mich über die zusätzliche Pflege.
Wenn etwas wichtiges ansteht und ich mal alle zwei Tage waschen müsste, würde ich deswegen aber auch keine hektischen Flecken bekommen, auch wenn ich lieber seltener wasche als öfter.
Hast du ein schlechtes Gewissen aufgrund deiner Haarschmucksammlung?
Wem gegenüber? Mir gegenüber? Nein.
Wie es aussehen würde wenn ich Kinder und Familie hätte weiß ich nicht. Vermutlich würde ich dann noch 4x mehr überlegen ob es nun noch die 8te KPO sein ''muss''.. Aber auch dann ist es okay sich hin und wieder etwas zu gönnen, solange es nicht überhand nimmt und man nicht nur die eigenen Wünsche im Auge hat.
Magst du deine natürliche Haarstruktur tatsächlich?
Meistens.. Da bin ich wohl ''Typisch Lockenkopf''.
Hätte sie gern manchmal glatt und leicht zu handhaben.
Dafür sitzt ein Dutt immer gut und sieht nie ''angepappt'' aus..
Frustriert es dich, Bilder von längerem/dickeren/schönerem Haar zu sehen und mit deinem zu vergleichen?
Was würde das bringen? Klar.. Jeder hadert mit sich selber.. Ich hätte sie manchmal auch lieber dicker.
Dann gerne wieder dünner wenn es bei 35° im Schatten einen Wollknäul gleich in meinem Nacken kocht und brutzelt. Dann hätte ich sie gerne blonder.. oder rötlicher.. Das ändert sich mit jeder Laune.
Aber andere um ihren Schopf zu beneiden.. Nö.. dazu bin ich mit dem eigenen wohl doch zu zufrieden. Anders würde es nur aussehen, wenn der Herzmann in meiner Gegenwart sonst wie die Mähne einer anderen in den Himmel loben würde (wobei er auf die Idee wohl niemals kommen würde). Dann wäre ich wohl doch neidisch. Aber eher auf die Aufmerksamkeit und weniger auf das Haar im eigentlichen Sinne.. Das wäre damit ein Neid aus einer ganz anderen Ecke.
Fühlst du dich mitunter zwanghaft, weil sich deine Gedanken nur um deine Haare drehen?
Nicht mehr!
Von all den Trends die mit den Jahren hier kamen und gingen, sei es bei Pflege und/oder Haarschmuck, habe ich immer versucht weitgehend Abstand zu nehmen.. Eben nicht alles mitzumachen um dem ''perfekten'' Ergebis nachzulaufen. Eben nicht auch eine (''eine''

Schlussendlich habe ich es dennoch mehr oder weniger mitgemacht.. Farbloses Henna, <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=16">HES</a>, LOC, Roggenmehl, SBC, Silberfischchensgral, Leave in Sprays von Hinz und Kunz.. und generell Seifen noch und nöcher samt Studien über Rinsen mit gefilterem, abgekochten und teilweise kalkhaltig-verschnittenen Rinsen mit und ohne Tee, Säure, Kräuter oder oder oder.. und und und..
Ich saß hier und habe Exeltabellen voller Pflegeroutinen gefüllt.. Abgewogen.. Kosten und nutzen.. Zeiteinsatz.. etc etc.....
''Lohnt sich das !?'' hab ich mich dann doch auch schon öfter gefragt und muss ganz klar sagen: ''Nein. Für mich nicht''.
Mit keiner Pflege habe ich DAS Ergebnis zustande bekommen, mit keiner Routine DIE PERFEKTEN LOCKEN gezaubert. Es ist wie es ist.. Mal ist es besser, mal schlechter.
Habe ich eine wichtige Verabredung weiß ich schon vorher ''Heute liegen die Haare eh wie Kraut und Rüben'' und drei Tage später, wenn ich auch wie eine Hexe aus dem Wald aussehen könnte, wippen meine Locken weich und sanft herum und sehen aus als hätte ich sonst was damit gemacht, obwohl ich nur den Dutt geöffnet habe. Die Einsicht dass es eben genau so auf meinem Kopf zugeht, hat mich doch merklich mit der Zeit entspannt.
Bin ich traurig darum so viel ausprobiert zu haben? Nein!
Es ist ein wunderbares Hobby und macht sehr viel freude aber man kann auch schnell übertreiben und aus den Augen verlieren ob es sich wirklich lohnt was man da tut. Ob hunderte von Euro für Produkte sich lohnen, die am Ende alle ein (fast) identisches Ergebnis zaubern..
Ob man unbedingt Haarschmuck ''braucht'' der ebenfalls ein tiefes Loch in den Geldbeutel reißt..
Ob es sich lohnt literweise Rinsen vorzubereiten, zu seifen, zu kuren und zu ölen..
Einige Dinge wie zb das LOCen kann ich mir aus meiner Routine nicht mehr wegdenken. Ob man dazu fast 40 Öle im Schrank stehen haben muss um ''alles mal probiert zu haben'' ist die andere Sache.... Zopfschoner zum schlafen sind für mich das Geheimrezept gewesen um gegen den Spliss anzukämpfen. Muss man dazu Stunden im Netz verbringen und sich in das Thema ''Seide'' einzulesen, welche die beste, tollste und weichste ist.. Naja...
Wie viele hier schon geschrieben haben ist es wohl anfängliche Euphorie. Wenn die sich dann noch mit einer gewissen pedanz mischt artet es schnell aus. Hatte es bei mir zumindest.
Das baut auch durchaus einen gewissen Druck auf sich selber gerecht zu werden. Immer artig Buch zu führen, bloß nicht bei dem einen Öl zu bleiben mit dem man gut klarkommt sondern weiter zu suchen, nur um eines zu finden das ein mini-witzig-kleines bisschen besser funktioniert als das, was eh schon gut war.. Dieser ganze Teil des ''Haarkosmos'' ist mir zu viel, schränkt mich ein und nahm mir damit um ein Haar (

Mal ganz davon ab.. es ist ja auch nicht so, als würde sich jeder Gedanke immer nur um Haare drehen, denn dann hätte man vermutlich noch ganz andere Probleme als bloß ein bisschen Spliss.