@ Nermal und Inconnue,
genau das meine ich auch!
Mich hat in der ersten Zeit im LHN (= massive "Moderatorenüberwachung", teilweise auch zu Themen, die mir sehr nahe gingen, und das Gefühl, ständig "beobachtet" zu werden, dass ich ja nicht einen Satz ohne Haarbezug schriebe) sehr irritiert, dass hier "Moderation" offenbar ganz anders verstanden wird als ich das aus anderen Foren kannte. Ich bin z.B. in einem Forum mit über 5000 Usern, in dem zu 90% Themen zum Forenschwerpunkt kommen, aber eben auch Leute mal von ihrer Krebserkrankung etc. berichten (eine Userin, die darüber berichtet hatte, starb später an der Krankheit und jeder, der mitgelesen hatte, wusste was los war) oder auch mal über etwas Schönes aus dem Privatleben.
Jedenfalls ist in solchen Foren das Verständnis einer Moderation doch "Einhaltung der Netiquette" und moderiert wird nur, wenn ein Streit aufkommt, der nicht mehr beizulegen ist oder wenn jemand bewusst trollt, also etwas schreibt, das andere provozieren, erzürnen, verunsichern etc. soll. Und das auch mehrfach. Oft hat sich ein anfänglich als Troll eingestufter User schon als naiver Neuling entpuppt (das sind im Vogelbereich Leute, die bspw. ihre Vögel nach dem Freiflug einfangen oder an der Leine fliegen lassen wollen).
Als ich hier nun so heftig von den Moderatoren überwacht wurde, hatte das auf mich zwei Wirkungen:
1. Ich fühlte mich anfänglich als sehr schlechter Mensch, weil ich mMn mit Menschen in einen Topf geworfen wurde, die eben bewusst andere durch Trollerei verletzen wollen. Da ich selbst schon mal Opfer so einer Sache wurde, war ich natürlich ob meiner Selbsteinschätzung verunsichert.
2. Ich fühlte mich eine ganze Zeit lang von Moderatoren "verfolgt", was sicher auch nicht ganz falsch war, denn es wurde auch mal ein kleiner Satz in einem meiner Posts wegeditiert, der eine asloppe Antwort auf eine saloppe Bemerkung eines anderen Users (Bezug zu einem Buch oder Film) enthielt, die eben bei dem anderen User stehen blieb.
Das ging so weit, dass ich überlegte, ob mir auf diese Art nahegelegt wurde, das Forum wieder zu verlassen. Ich habe dann längere Zeit nichts geschrieben und versucht, das Wort "Haar" in jedem meiner Sätze unterzubringen, damit mir kein OT unterstellt werden konnte.
Jedenfalls führte das zu massiver Verunsicherung.
Und auch zu solchen Gedanken wie "vielleicht war ich zu unfreundlich zu den betreffenden Mods - da hatte ich z.B. mal geschrieben, dass ich einen Haarschmuck, den ein Mod liebte, persönlich nicht so toll fand - und ich überlegte, ob ich die nun "einschleimen" sollte, also mit besonders viel Lob bedenken (und hatte teilweise das Gefühl, mit der Idee nicht ganz alleine dazustehen).
Die beständige Kontrolle und Ermahnungen etc. führte also bei mir zu leichter Paranoia.
Ein paar Seiten vorher in diesem Thread kann man nachlesen, dass ich damit nicht alleine stand.
Und DAS finde ich halt so schade!
Wenn man etwas öfter macht, wird man ein bisschen betriebsblind und wenn man als Mod immer nach Fehlern bei Usern sucht, nimmt man u.U. User als Menschen wahr, die bewusst durch solche Fehler provozieren und es kommt zu komischen Editierungen, die dann User stark verunsichern können.
Und das finde ich - für beide Seiten - so schade.
Ein Forum, in dem man sich eigentlich entspannt und freundlich austauschen könnte, besonders, da man einige User ja von Treffen persönlich kennt, wird zur Erfahrung, nicht richtig kommunizieren zu können und sich ständig selbst zensieren zu müssen und im schlimmsten Falle sich auch persönlich angegriffen zu fühlen.
Wer mal irgendeine Art von Mobbingerfahrung gemacht hat im weitesten Sinne, kann durch so ein Moderationsverhalten stark verunsichert werden. Wer die Einstellung hat "es gibt tausende Foren, ich finde auch ein besseres" lässt sich davon nicht beirren.
Nur im ersten Falle ist man stark verunischert, wenn man dann viele andere Beiträge liest, in denen sich User "unangespannt" austauschen. Und man fängt an, sich alle möglichen Fragen zu stellen, die eben nichts mit den Forenregeln zu tun haben, wie z.B. "war ich nicht nett genug zu den Moderatoren".
Dies nur mal über eine
mögliche Wirkung, die so eine strenge Moderation bei einigen Usern
unabsichtlich
haben könnte.
Das Regelwerk im LHN ist auch SEHR lang. Das lernt nicht jeder sofort auswendig.
Möchte man wirklich, dass sich dann User im Extremfall aus Angst vor Fehlern oder Felhinterpretation - dass man sie langsam rausmobbt - wieder abmelden oder sich massiv selbstzensieren, was bei einigen eben auch Auswirkungen auf das Offlineleben haben könnte?
Mir stellt sich halt wirklich die Frage nach dem Sinn dieses Threads, wenn User hier ihre Sorgen, Probleme, Vorschläge anbringen, teilweise "ihre Seele offenlegen" - und Moderatoren oft auf Sätze wie "ich habe Angst, Xy zu äußern/ ich traue mich jetzt mal/ das gibt bestimmt gleich wieder Ärger" fast gar nicht reagieren oder mit noch strengeren Regeln.
Warum scheint das Miteinander in vielen anderen Foren zu funktionieren nur in Haarforen nicht?
Sind in Haarforen wirklich so viele "Trolle"/ Leute, die nicht primär über Haare/ Haarpflege/ Haarschmuck diskutieren wollen?
Es wäre mal lustig, einen Post mit sämtlichen "Angst- und Vorsichtsäußerungen" zu sammeln aus diesem Thread.
Sätze wie
ich traue mich mal,
ich traue mich nicht,
ich lasse es lieber,
ich schreibe lieber nichts dazu,
ich habe Angst, etwas zu schreiben,
ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben darf
usw.
Siehe erster Satz in Anaj Snow Whites Post über meinem!
LG von
Tasha