Achtung Textwand.
Danke, Ihr seid lieb! Da fühlen sich die geschundenen Spitzen gleich besser an.
Yunasama, ich hab dir was zusammengeschustert. Nicht ordentlich und nur mit Kunstlicht, aber das Wesentliche sollte erkennbar sein. Eigentlich sollte der Post auch nur ganz kurz werden, aber ich bin ne ziemliche Schwafeltante.
I present to you: how I got my veil into my half up
Vorbereitung: Trockenshampoo in die Ansätze geben und zwar soviel, dass Abteilungen nötig sind um es gut zu verteilen. Ich hatte mich für das dunkle von Baptiste entschieden, weil die Farbe auch ganz gut KH-Blitzer kaschiert und das Haar durch die dunkler wirkende KH generell fülliger wirkt. Haare über Kopf bürsten, Schopf zurückwerfen und sich über Prachtmähne freuen. Ab jetzt werden - wenn überhaupt - nur noch einzelne Partien gekämmt!
1. Scheitel ziehen und auf beiden Seiten von Scheitel bis vor Ohr eine Strähne abteilen, falls man vorne einen Rahmen für das Gesicht will. Eine optionale zweite Strähne gleich dahinter für weniger Strenge. Außerdem eine nicht zu kleine Partie abteilen, die später das Haarkissen bedecken und kunstvoll verbaut werden soll.
2. Auf beiden Seiten vom hinteren Teil der Haare eine kleine Strähne (ich habe einfach die Haare genommen, die so schön im rechten Winkel abgeteilt waren) abteilen und englisch etwa 10 cm flechten, mit Gummiband fixieren, Flechtstränge pankaken, überkreuzen und möglichst unsichtbar feststecken (Bobby Pins entgegengesetzt der Flechtung tief in den Strang stecken). Dabei darauf achten, dass mittig Platz für den Schleierkamm ist, da er hier eingehakt wird. Mit Haarspray fixieren.
3. Haarkissen mit zwei bis drei Bobby Pins an der Stelle anbringen, wo normalerweise der toupierte Batzen sitzen würde.
4. Haarpartie am Hinterkopf lösen, evtl kurz nach oben hin festhalten und glatt kämmen (nicht nach unten kämmen, sonst bleibt der Kamm im Haarkissen hängen und es verrutscht oder bildet ungewollte Hubbel), in 3 Strähnen teilen und immer noch nach schräg hinten oben englisch wegflechten, pancaken (ich war dezent faul an dieser Stelle).
5. Zopf kurz hochnehmen und Schleierkamm in die gekreuzten Engländer hängen, je verzweigter sie Zinken in Engländern und Haare an KH, desto besser der Halt. In meinem Fall jetzt Förkchen für Centerheld platzieren und den Dutt wickeln.
6. Anschließend den Oberkopf zurechtzupfen und die Spange über das Förkchen spannen. Wer will/kann/muss kann jetzt noch die vorderen Strähnen arrangieren und die Längen locken.
Wer farbiges Trockenshampoo verwendet, darf sich anschließend über farbige Finger und später Duschwasser freuen.
Zum Haarkissen selbst: das Material dafür hab ich zwei Monate vorher angefangen zu sammeln. Alle zwei Tage die Bürste bzw. TT bzw. den Kamm entleert und alle Haare in einer Schale gesammelt. Im Nachhinein wäre es klüger die Haare in einer alten Bürste zu sammeln, da sich das Kissen dann gleichmäßiger aufbaut, da es durch die Bürstenzinken besser verteilt wird, als wenn man alle zwei Tage 40 Haare umeinanderwickelt und dann versucht in einen vorhandenen Batzen zu integrieren.
Und man darf nicht zimperlich sein. In Bürsten sammeln sich auch Staubflusen und - wie bei mir - vereinzelt Fell von Fellnase, das besonders gut auffällt, weil sie schwarzweiß ist. Mir war das jetzt relativ schnuppe, weil man es 1. bei guter Abdeckung ja eh nicht sehen sollte, man 2. nach Benutzung des Kissens in der Regel die Haare wäscht um den ganzen Rotz wieder rauszubekommen und 3. bestimmt auch das Kissen waschen kann, aber soweit war ich noch nicht.
Und wer es bis hierhin geschafft hat, wird noch mit zwei Frisuren des heutigen Tages belohnt bzw. mit dem, was man mit 2 Tage alten Trockenshampoo-Haaren machen kann. Zur Erinnerung: bei der letzten Messung betrug mein ZU 5 cm.
Schräger und mehrfach gepancakter Holli nach 12 Stunden tragen.
Und wer meint, mehr geht nicht, werde Lügen gestraft:
Glaub, das Getuckte trag ich zur nächsten Hochzeit als Gast.
