Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Völlig unabhängig von der Diskussion (ich bin verständnismäßig schon vor einigen Seiten ausgestiegen), würde ich nicht Z*ntrum der Gesundheit als Beispiel für meinen Standpunkt verlinken, wenn ich von meinem Gesprächspartner ernstgenommen werden möchte.
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Ich persönlich (!!) halte Silberfischchens Video für vertrauensvoller als "Zentrum der Gesundheit".
- Mondschatten
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
@Silberelfe:
Ich habe gerade erst eine englische Studie gelesen, die den Gebrauch von eher sauren Syndets und basischen Seifen unter normalen Alltagsbedingungen (wichtig! Alle anderen Aussagen sind nämlich eher schwierig, weil natürlich alles reizend und schädlich ist, wenn ich es pur und in unnormalen Konzentrationen auf die Haut ballere, für den Alltag ist solch ein Ergebnis dann natürlich auch nicht wirklich aussagekräftig) an gesunden Testpersonen verglichen haben. Das Ergebnis war, dass es bei beiden Testgruppen nicht zu Hautschäden kam, einzig der pH der Seifengruppe war minimal erhöht bzw. brauchte etwas länger, um sich zu regenerieren. Aber schädlich sind basische Reinigungssubstanzen im normalen Gebrauch nicht.
Auf jeder Flüssigseife, die mir bisher begegnet ist, stand pH-hautneutral und Verträglichkeit dermatologisch bestätigt. Und quasi jede Flüssigseife ist eben keine Seife, sondern ein seifenfreies Syndet. Syndet hat mit dem Aggregatszustand nichts zu tun, sondern mit der Reinigungssubstanz. Und die heutigen Flüssigseifen sind fast alle auf seifenfreier synthetischer Tensidbasis, im Normalfall SLS. Siehe hier die Inci der von dir erwähnten Arztseife:
Aqua (Water); Sodium Laureth Sulfate; Sodium Chloride; Cocamidopropyl Betaine; Glycerin; Sorbitol; Phenoxyethanol; Styrene/Acrylates Copolymer, Glyceryl Oleate; Coco-Glucoside; Citric Acid; Silver Citrate; Sodium Benzoate; Pantheno;l Propylene Glycol; Benzoic Acid [Quelle: dm.de]
Mild ist bei der Rezeptur mit allein 3 verschiedenen Tensiden also auch eher Ansichtssache.
Zum Thema Intimbereich:
Der ist nochmal ein ganz anderes Thema und noch einmal deutlich saurer (gesunder pH bei <3,5) als die Haut (pH ca. 5,5). Dass man da nicht basisch reinigen sollte (und auch nicht mit einem pH-hautneutralen Duschgel), versteht sich von selbst, da beides der Flora schadet und diese zur Erhaltung des gesunden Zustands notwendig ist. Ob man nun speziell dafür entwickelte Reinigungsmittel (die eben auf einen pH von ca kleiner/gleich 3,5 eingestellt sind) verwendet oder ablehnt und nur mit Wasser reinigt, bleibt einem selbst überlassen. In dem Bereich sind sowohl zu wenig als auch zuviel Hygiene schädlich, ich für meinen Teil sehe aber für die speziellen Produkte (teilweise mit Milchsäuren etc versetzt) durchaus eine Daseinsberechtigung.
Ich habe gerade erst eine englische Studie gelesen, die den Gebrauch von eher sauren Syndets und basischen Seifen unter normalen Alltagsbedingungen (wichtig! Alle anderen Aussagen sind nämlich eher schwierig, weil natürlich alles reizend und schädlich ist, wenn ich es pur und in unnormalen Konzentrationen auf die Haut ballere, für den Alltag ist solch ein Ergebnis dann natürlich auch nicht wirklich aussagekräftig) an gesunden Testpersonen verglichen haben. Das Ergebnis war, dass es bei beiden Testgruppen nicht zu Hautschäden kam, einzig der pH der Seifengruppe war minimal erhöht bzw. brauchte etwas länger, um sich zu regenerieren. Aber schädlich sind basische Reinigungssubstanzen im normalen Gebrauch nicht.
Auf jeder Flüssigseife, die mir bisher begegnet ist, stand pH-hautneutral und Verträglichkeit dermatologisch bestätigt. Und quasi jede Flüssigseife ist eben keine Seife, sondern ein seifenfreies Syndet. Syndet hat mit dem Aggregatszustand nichts zu tun, sondern mit der Reinigungssubstanz. Und die heutigen Flüssigseifen sind fast alle auf seifenfreier synthetischer Tensidbasis, im Normalfall SLS. Siehe hier die Inci der von dir erwähnten Arztseife:
Aqua (Water); Sodium Laureth Sulfate; Sodium Chloride; Cocamidopropyl Betaine; Glycerin; Sorbitol; Phenoxyethanol; Styrene/Acrylates Copolymer, Glyceryl Oleate; Coco-Glucoside; Citric Acid; Silver Citrate; Sodium Benzoate; Pantheno;l Propylene Glycol; Benzoic Acid [Quelle: dm.de]
Mild ist bei der Rezeptur mit allein 3 verschiedenen Tensiden also auch eher Ansichtssache.
Zum Thema Intimbereich:
Der ist nochmal ein ganz anderes Thema und noch einmal deutlich saurer (gesunder pH bei <3,5) als die Haut (pH ca. 5,5). Dass man da nicht basisch reinigen sollte (und auch nicht mit einem pH-hautneutralen Duschgel), versteht sich von selbst, da beides der Flora schadet und diese zur Erhaltung des gesunden Zustands notwendig ist. Ob man nun speziell dafür entwickelte Reinigungsmittel (die eben auf einen pH von ca kleiner/gleich 3,5 eingestellt sind) verwendet oder ablehnt und nur mit Wasser reinigt, bleibt einem selbst überlassen. In dem Bereich sind sowohl zu wenig als auch zuviel Hygiene schädlich, ich für meinen Teil sehe aber für die speziellen Produkte (teilweise mit Milchsäuren etc versetzt) durchaus eine Daseinsberechtigung.
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- Silberelfe
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Und anscheinend hat noch immer nicht jeder verstanden, daß es sich bei der gewählten Seite um ein BEISPIEL handelt, das ich herausgegriffen habe, um zu veranschaulichen, wie die Argumentation rund um "basische" körperpflege funktioniert.....
Ich bin für SAURE Harrpflege!
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silberblond (Weiß mit Hell- bis Dunkelblondnuancen), Naturstufen/FTEs
Haare ganzheitlich denken
Okt '15 Schlüsselbein Dez '17 BSL Mai '19Taille optische Taille
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Achtung Irrglaube! Es gilt nicht je mehr tenside desto schärfer! In beinahe jedem Produkt mit Sodium laureth Sulfate ist auch Cocamidopropylbetaine weil letzteres ersteres abschwächt. Also genau das Gegenteil.Mondschatten hat geschrieben: Mild ist bei der Rezeptur mit allein 3 verschiedenen Tensiden also auch eher Ansichtssache.

- Mondschatten
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Wenn ich mild reinigen will, dann kann ich auch einfach eine milde Waschsubstanz nutzen, anstatt die einzusetzen, die in der Industrie Motoren von jeglichem Fett befreit, und diese dann abschwächen zu müssen.
Und hast du mir dazu ne Quelle? Einfach interessehalber
Mich würde interessieren, wie genau das dann chemisch funktioniert.
Und hast du mir dazu ne Quelle? Einfach interessehalber

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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Ich hätte ein paar gute Quellen zu diesem Thema. Kann ich morgen gerne raussuchen. ^^
In aller Kürze: Tenside haben spezielle Eigenschaften. Bei Tensidmischungen ändern sich diese Eigenschaften in der Gesamtheit, weil die Tenside nicht nebeneinander aggieren sondern als Tensidmischung. Daher werden eigentlich immer Tensidmischungen verwendet.
Die hauptsächliche abmildernde Wirkung geschieht durch eine Erniedrigung der kritischen Mizellbildungskonzentration (CMC) und der Vergrößerung der Mizellen.
Cocamidopropyl Betaine wird standardmäßig zur Abmilderung von SLeS (Sodium Laureth Sulfate) oder SLS (Sodium Lauyl Sulfat) verwendet. Es gibt aber noch andere Co-Tenside/ Emulgatoren, die zur Abmilderung von anionischen Tensiden verwendet werden.
In Naturkosmetik werden zusammen mit Sodium Coco Sulfate oder anderen anionischen Tensiden häufig Zuckertenside zur Abmilderung verwendet (z.B. Coco Glucoside), oder auch manchmal amphotere Tenside ähnlich wie Cocamidopropyl Betaine.
Daneben werden auch Polymere oder Biopolymere (Polysaccharide oder Proteine) verwendet und vor allem Feuchthaltemittel wie Glycerin usw.
Salze haben auch eine gewisse Wirkung (auch die verdickende Wirkung von Salz hat etwas mit den Mizellen zu tun).
Zur Übersicht anbei zwei Quellen, die das Thema zusammefassen:
http://www.skinci.de/2015/06/tenside.html
In aller Kürze: Tenside haben spezielle Eigenschaften. Bei Tensidmischungen ändern sich diese Eigenschaften in der Gesamtheit, weil die Tenside nicht nebeneinander aggieren sondern als Tensidmischung. Daher werden eigentlich immer Tensidmischungen verwendet.
Die hauptsächliche abmildernde Wirkung geschieht durch eine Erniedrigung der kritischen Mizellbildungskonzentration (CMC) und der Vergrößerung der Mizellen.
Cocamidopropyl Betaine wird standardmäßig zur Abmilderung von SLeS (Sodium Laureth Sulfate) oder SLS (Sodium Lauyl Sulfat) verwendet. Es gibt aber noch andere Co-Tenside/ Emulgatoren, die zur Abmilderung von anionischen Tensiden verwendet werden.
In Naturkosmetik werden zusammen mit Sodium Coco Sulfate oder anderen anionischen Tensiden häufig Zuckertenside zur Abmilderung verwendet (z.B. Coco Glucoside), oder auch manchmal amphotere Tenside ähnlich wie Cocamidopropyl Betaine.
Daneben werden auch Polymere oder Biopolymere (Polysaccharide oder Proteine) verwendet und vor allem Feuchthaltemittel wie Glycerin usw.
Salze haben auch eine gewisse Wirkung (auch die verdickende Wirkung von Salz hat etwas mit den Mizellen zu tun).
Zur Übersicht anbei zwei Quellen, die das Thema zusammefassen:
http://www.skinci.de/2015/06/tenside.html
Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Aber ist Sodium Coco Sulfat und Meersalz denn gut oder demnach eher schlecht für die Haare?
Da Sulfat ja angeblich eine Schwefelverbindung sein soll müsste es ja eigentlich die selbe Wirkung wie Schwefel auf die Kopfhaut haben, da hab ich mal gelesen das das gegen Haarausfall helfen soll also Seifen mit Schwefel.
Da Sulfat ja angeblich eine Schwefelverbindung sein soll müsste es ja eigentlich die selbe Wirkung wie Schwefel auf die Kopfhaut haben, da hab ich mal gelesen das das gegen Haarausfall helfen soll also Seifen mit Schwefel.
1b-1c,cii(ZU 9cm) ohne Pony, Oktober 2022, 45cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> *Haare sollen jetzt wieder mindestens bis zur Hüfte wachsen* http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/v ... 21&t=33438 Mein PP
Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Die Bindung zwischen der Schwefelgruppe und den Kohlenwasserstoffketten (den fettliebenden Schwänzen der Tenside) kann unter bestimmten Bedingungen tatsächlich gebrochen werden (-> Hydrolyse). Im Falle von Alkylsulfaten wie Sodium Coco Sulfat oder Sodium Lauryl Sulfat (SLS) entstehen dann wieder die Ausgangsprodukte der Tensidsynthese: Fettalkohole und Sulfat bzw Schwefelsäure.
SLeS ist weniger anfällig für diese Art hydrolytischer Spaltung.
Die hydrolytische Spaltung geschieht aber bei sehr niedrigen oder sehr hohen pH-Werten bei Temperaturen ab ca. 60°C und dann auch nur langsam. Die Hydrolysereaktion ist für den normalen Gebrauch bei der Körperpflege nicht relevant.
Aber abgesehen davon sind die als Kopfgruppe gebundenen Schwefelgruppen bei SLS, SLeS, SCI, SLSA, usw usw nicht mit den bei einigen Hautproblemen therapeutisch (-> antiseborrhoische Effekte) eingesetzten Schwefelverbindungen zu vergleichen. Da werden andere Schwefelverbindungen verwendet.
Zu irgendeiner Wirkung von Schwefel auf das Haarwachstum habe ich noch nichts gelesen.
Salze (Elektrolyte) senken ein wenig das hohe Irritationspotential von anionischen Tensiden wie Sodium Coco Sulfat ab, weil die Bildung der Mizellen begünstigt wird (die kritische Mizellbildungskonzentration wird etwas erniedrigt). Hauptsächlich nimmt man Salz aber deshalb, weil es auf die anionischen Tenside verdickend wirkt. Daraus lassen sich dann transparente Gele bilden so wie viele Shampoos, Duschgele und Handseifen vorliegen.
Das von Mondschatten angeführte Beispielprodukt ist ebenfalls so konzipiert.
Es enthält die markierten Co-Tenside, die abmildernd wirken. Auch hier ist Salz enthalten aus oben genannten Gründen.
Auch bei der Zugabe von Glycerin wurde eine abmildernde Wirkung festgestellt, weil es offenbar die Durchlässigkeit der Haut für die Tenside minimiert. Sorbitol dürfte wohl ähnlich wirken.
Auch industrielle hergestellte Seifen wurden/ werden daher schon früh mit Glycerin angereichert.
Daneben gibt es noch Effekte, die aber nicht durch vermehrte oder verminderte Sebumsekretion/Produktion hervorgehen, sondern eher zu tun haben mit der Stärke/ Effizienz der Entfettung je nach Tensid, der Deposition von verschiedenen Stoffen wie Polymeren oder Lipiden, die auch die Oberflächeneigenschaften (Benetzbarkeit) der Haare beeinflussen. Ist also von den INCIs abhängig.
Die Oberflächeneigenschaft (Benetzbarkeit) soll beeinflussen wie stark das Sebum am Haar haften bleibt oder aber an die Umgebung abgegeben wird.
Zum pH-Wert gibt es eine Veröffentlichung aus dem Jahre - oh vom letzten September.
Der pH-Wert soll durch Mitwirkung von anionischen Tensiden die Oberflächeneigenschaften (Benetzbarkeit) der Haut verändern. Bei hohen pH-Werten richten sich demnach die hydrophilen Köpfe der anionischen Tenside nach außen aus und machen die Haut hydrophil. Bei niedrigen pH-Werten richten sich die hydrophoben Schwänze nach außen aus und machen die Haut hydrophob. Eventuell lässt sich das auch auf das Haar übertragen.
Was Seifen betrifft: Die gleiche Sebummenge erscheint je nach Lipidzusammensetzung fettiger oder weniger fettig (ölig). Vielleicht haben auch die auf den Haaren zurückgeliebenen Fettsäuren und durch Teilverseifung entstandenen oberflächenaktiven Mono- und Diacylglyceriden der Seifen Einfluss auf die Eigenschaften des nachfolgenden Sebums, das sich mit diesen verbindet. Hier könnte eventuell auch ausschlaggebend sein, ob die Fette der Seife eher gesättigt oder ungesättigt sind.
SLeS ist weniger anfällig für diese Art hydrolytischer Spaltung.
Die hydrolytische Spaltung geschieht aber bei sehr niedrigen oder sehr hohen pH-Werten bei Temperaturen ab ca. 60°C und dann auch nur langsam. Die Hydrolysereaktion ist für den normalen Gebrauch bei der Körperpflege nicht relevant.
Aber abgesehen davon sind die als Kopfgruppe gebundenen Schwefelgruppen bei SLS, SLeS, SCI, SLSA, usw usw nicht mit den bei einigen Hautproblemen therapeutisch (-> antiseborrhoische Effekte) eingesetzten Schwefelverbindungen zu vergleichen. Da werden andere Schwefelverbindungen verwendet.
Zu irgendeiner Wirkung von Schwefel auf das Haarwachstum habe ich noch nichts gelesen.
Salze (Elektrolyte) senken ein wenig das hohe Irritationspotential von anionischen Tensiden wie Sodium Coco Sulfat ab, weil die Bildung der Mizellen begünstigt wird (die kritische Mizellbildungskonzentration wird etwas erniedrigt). Hauptsächlich nimmt man Salz aber deshalb, weil es auf die anionischen Tenside verdickend wirkt. Daraus lassen sich dann transparente Gele bilden so wie viele Shampoos, Duschgele und Handseifen vorliegen.
Das von Mondschatten angeführte Beispielprodukt ist ebenfalls so konzipiert.
Es enthält die markierten Co-Tenside, die abmildernd wirken. Auch hier ist Salz enthalten aus oben genannten Gründen.
Auch bei der Zugabe von Glycerin wurde eine abmildernde Wirkung festgestellt, weil es offenbar die Durchlässigkeit der Haut für die Tenside minimiert. Sorbitol dürfte wohl ähnlich wirken.
Auch industrielle hergestellte Seifen wurden/ werden daher schon früh mit Glycerin angereichert.
Es gab da wohl verschiedene Untersuchungen mit unterschiedlichen Ergebnissen wie sich verschiedene Tenside auf die Sebumsekretion auswirken (die Primärquellen müsste ich da noch raussuchen). Up to date glaube ich aber, dass man eher nicht davon ausgeht.Midori hat geschrieben:Mit NK Shampoo wasche ich täglich bis alle 2 Tage. Mit Seife 1-2x pro Woche.
Liegt das an dem pH-Wert oder an den INCIS?
Daneben gibt es noch Effekte, die aber nicht durch vermehrte oder verminderte Sebumsekretion/Produktion hervorgehen, sondern eher zu tun haben mit der Stärke/ Effizienz der Entfettung je nach Tensid, der Deposition von verschiedenen Stoffen wie Polymeren oder Lipiden, die auch die Oberflächeneigenschaften (Benetzbarkeit) der Haare beeinflussen. Ist also von den INCIs abhängig.
Die Oberflächeneigenschaft (Benetzbarkeit) soll beeinflussen wie stark das Sebum am Haar haften bleibt oder aber an die Umgebung abgegeben wird.
Zum pH-Wert gibt es eine Veröffentlichung aus dem Jahre - oh vom letzten September.

Der pH-Wert soll durch Mitwirkung von anionischen Tensiden die Oberflächeneigenschaften (Benetzbarkeit) der Haut verändern. Bei hohen pH-Werten richten sich demnach die hydrophilen Köpfe der anionischen Tenside nach außen aus und machen die Haut hydrophil. Bei niedrigen pH-Werten richten sich die hydrophoben Schwänze nach außen aus und machen die Haut hydrophob. Eventuell lässt sich das auch auf das Haar übertragen.
Was Seifen betrifft: Die gleiche Sebummenge erscheint je nach Lipidzusammensetzung fettiger oder weniger fettig (ölig). Vielleicht haben auch die auf den Haaren zurückgeliebenen Fettsäuren und durch Teilverseifung entstandenen oberflächenaktiven Mono- und Diacylglyceriden der Seifen Einfluss auf die Eigenschaften des nachfolgenden Sebums, das sich mit diesen verbindet. Hier könnte eventuell auch ausschlaggebend sein, ob die Fette der Seife eher gesättigt oder ungesättigt sind.
- Silberelfe
- Beiträge: 3285
- Registriert: 01.10.2016, 16:41
Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Hallo, Mondschatten!
Danke für das Beschreiben dieser Studie und die weiteren Information zu Syndets. Ich hatte nie Probleme mit SLS o.ä., meine Haare sind glaube ich nie mit etwas anderem gewaschen worden als mit Tensiden bzw. - siehe die Beiträge von Alicino obendrüber- eben Tensidmischungen mit zuvorderst SleS (was ich rückblickend rekonstruieren kann). Wie woanders geschrieben, führe ich die Irritationen auch auf die momentane Überlastung der Haut zurück, aber: Ironischerweise ist erstere, die meiner Meinung nach aggressivere Flüssigseife - habe nochmal nachgesehen - lt. Beschreibung tatsächlich pH-hautneutral, die zweite, die Arztseife, wird nicht als solches beschrieben, allerdings als parfümfrei und deshalb reizärmer, was für viele Menschen hilfreich ist.
Ich habe auch nirgends behauptet, daß im "normalen" Gebrauch bzw. mit Rücksichtnahme auf die eigene Haut eine Reinigung mit Seife automatisch schädlich ist, sondern ggf. die Regeneration länger braucht - das könnte dann aber bei Mißachten irgendwann zunehmend auslaugen! (Menchen mit Hautproblemen immer außen vor!)
Hallo, Juli!
Schwefel ist mir in Zusammenhang mit Haaren als Bestandteil der Aminosäure L-Cystein geläufig, die Hauptbaustein des Keratins in Haaren und Nägeln ist und dort vor allem für die Stabilität verantwortlich ist, sie ist nicht essentiell, kann also vom Körper selbst gebildet werden. In Zusammenhang mit Haarausfall ist mir hie und da untergekommen, daß sie die Haarfollikel vor oxidativem Streß schützen kann/ soll, weshalb sie in verschiedenen Präparaten zur Förderung des Haarwachstums auftaucht. Ob's hilft? Keine Ahnung, wird irgendwelche Studien dazu geben, aber wie das mit Studien so ist...
Davon, daß bestimmte Seifen, Shampoos, was auch immer mit Schwefel einen Nutzen hätten, habe ich auch noch nichts gelesen.
Danke für das Beschreiben dieser Studie und die weiteren Information zu Syndets. Ich hatte nie Probleme mit SLS o.ä., meine Haare sind glaube ich nie mit etwas anderem gewaschen worden als mit Tensiden bzw. - siehe die Beiträge von Alicino obendrüber- eben Tensidmischungen mit zuvorderst SleS (was ich rückblickend rekonstruieren kann). Wie woanders geschrieben, führe ich die Irritationen auch auf die momentane Überlastung der Haut zurück, aber: Ironischerweise ist erstere, die meiner Meinung nach aggressivere Flüssigseife - habe nochmal nachgesehen - lt. Beschreibung tatsächlich pH-hautneutral, die zweite, die Arztseife, wird nicht als solches beschrieben, allerdings als parfümfrei und deshalb reizärmer, was für viele Menschen hilfreich ist.
Ich habe auch nirgends behauptet, daß im "normalen" Gebrauch bzw. mit Rücksichtnahme auf die eigene Haut eine Reinigung mit Seife automatisch schädlich ist, sondern ggf. die Regeneration länger braucht - das könnte dann aber bei Mißachten irgendwann zunehmend auslaugen! (Menchen mit Hautproblemen immer außen vor!)
Hallo, Juli!
Schwefel ist mir in Zusammenhang mit Haaren als Bestandteil der Aminosäure L-Cystein geläufig, die Hauptbaustein des Keratins in Haaren und Nägeln ist und dort vor allem für die Stabilität verantwortlich ist, sie ist nicht essentiell, kann also vom Körper selbst gebildet werden. In Zusammenhang mit Haarausfall ist mir hie und da untergekommen, daß sie die Haarfollikel vor oxidativem Streß schützen kann/ soll, weshalb sie in verschiedenen Präparaten zur Förderung des Haarwachstums auftaucht. Ob's hilft? Keine Ahnung, wird irgendwelche Studien dazu geben, aber wie das mit Studien so ist...
Davon, daß bestimmte Seifen, Shampoos, was auch immer mit Schwefel einen Nutzen hätten, habe ich auch noch nichts gelesen.
2b/cM (seit Jan'18 in trockenem Zustand 2a), ZU 4,0-4,6 (chron. HA), Ringelhaare
silberblond (Weiß mit Hell- bis Dunkelblondnuancen), Naturstufen/FTEs
Haare ganzheitlich denken
Okt '15 Schlüsselbein Dez '17 BSL Mai '19Taille optische Taille
silberblond (Weiß mit Hell- bis Dunkelblondnuancen), Naturstufen/FTEs
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Vielen Dank euch! War sehr erläuternd also sind die Cocosulfate eine andere Art der Schwefelverbindung die gegen Haarausfall nicht wirksam ist.
1b-1c,cii(ZU 9cm) ohne Pony, Oktober 2022, 45cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> *Haare sollen jetzt wieder mindestens bis zur Hüfte wachsen* http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/v ... 21&t=33438 Mein PP
Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Auf Mondschattens Frage hin, habe ich ein bisschen was zu Tensiden zusammengefasst.
Ein oder zwei Querverweise zu entsprechenden Effekten des pH-Werts findet sich in der Quellensammlung (damit's nicht so sehr OT wird).
Achtung! Der Beitrag ist mal wieder etwas chemielastig.
Bitte nicht hauen.
Tenside können auf verschiedene Arten mit der Haut interagieren und dadurch irritierend wirken.
Wenn von harschen, scharfen Tensiden gesprochen wird, ist im Allgemeinen das Irritationspotential gemeint. Milde Tenside haben demgemäß ein geringeres Irritationspotential. Die Entfettungsleistung eines Tensid ist nicht zwangsläufig von dessen Irritationspotential abhängig.
Unterschiedliche Tenside wirken aus verschiedenen Gründen irritierend:
a) sie interagieren mit Proteinen (bspw. gemessen am Zein value) -> Proteindenaturierung/ Quellung
b) sie entfernen Lipide (Entfettung) -> höherer TEWL (transepidermaler Wasserverlust)
c) sie stören die Lipid-Bilayer Struktur der Haut im Stratum Corneum (SC) (Interkalation) -> höherer TEWL
Abmilderungsstragien
Tenside bilden ab einer bestimmten Konzentration Zusammenlagerungen, sogannte Mizellen. Die notwendige Konzentration, die nötig ist, um Mizellen zu bilden, wird als die kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) bezeichnet. Diese ist je nach Tensid/ Tensidkombination unterschiedlich hoch. Unter dieser Konzentration liegen Tenside lediglich als freie Tensidteilchen vor, bezeichnet als Tensidmonomere. Die Konzentration der Tensidmonomere steigt soweit an bis die CMC erreicht wird und bleibt dann konstant hoch.
Der Mechanismus und die Gründe der Irritationswirkung von Tensiden hängt insbesondere zunächst davon ab, ob und in welchem Maß das Tensid bzw. die Tensidkombination (-> Mischmizellen) in die Haut penetrieren kann und wie viele freie Tensidteilchen (Monomere) vorliegen, die ein besonders hohes Irritationspotential haben.
Weiterhin ist entscheidend wie stark die Affinität zu Proteinen (z.B. Keratin) ist, ebenso das Vermögen SC Lipide zu lösen und wie stark die Lipid-Bilayer des Stratum Corneum durch die Tensidmonomere gestört wird (Interkalation).
Die meisten Abmilderungsmechanismen senken die kritische Mizellbildungskonzentration und damit die Konzentration freier Tensidmonomere. Desweiteren wird die Größe der Mizellen erhöht, was deren Penetrationsvermögen mindert. Durch Reduzierung bzw Maskierung der elektrischen Ladungsdichte der Mizellenoberfläche wird die Affinität zu Proteinen vermindert (weniger Anziehung der gegensätzlichen Ladungen).
Einige Zusätze interagieren nicht mit den Tensiden sondern mit Proteinen oder Lipiden und schützen diese oder mindern die Permeabilität der Haut.
Die meisten Abmilderungsmechanismen wirken in mehrfacher Hinsicht.
Eine niedrige kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) führt dazu, dass weniger freie Tensidteilchen vorliegen, die besonders irriterend sind, da sie tiefer in die Haut penetrieren und stärker mit Proteinen und Lipiden interagieren. Das liegt darin begründet, weil die Menge an freien Tensidteilchen unter der CMC ansteigt, solange bis die kritische Mizellbildungskonzentrantion (CMC) erreicht wird. Über der CMC bleibt die Konzentration der Tensidmonomere relativ konstant (hoch). Tenside oder Tensidkombinationen mit einer niedrigen kritischen Mizellbildungskonzentration enthalten daher weniger Tensidmonomere.
Größere Mizellen können weniger gut in die Haut eindringen.
Die Mizellen aus reinem Sodium Lauryl Sulfat sind sehr klein (ca 4 nm Durchmesser), sodass auch Sodium Lauryl Sulfat-Mizellen in die Haut eindringen können. Das Irritationspotential kann durch Vergrößerung der Mizellen reduziert werden. Das ist auch bei anderen Tensiden relevant.
Eine Reduzierung der elektrischen Ladungsdichte der Mizellenoberfläche (weniger negative Kopfgruppen) durch Zusatz von entsprechenden Gegenladungen durch Elektrolyte (Salz), Gegenionen, amphotere oder kationische Co-Tenside, führen dazu, dass die Affinität zu Proteinen sinkt.
Übersicht zu Formulierungsparametern, die abmildernd wirken:
(a) Mischung von Tensiden mit verschieden langen Kohlenwasserstoffketten und verschieden geladenen Kopfgruppen (->Kombination von anionischen Tensiden mit kationischen oder amphoteren Tensiden).
(b) längere Kohlenwasserstoffketten -> die C12-Alkylkette (Laurinsäure-> entsprechend das Laurat in Seife, sowie Lauryl und Laureth in Syndets) wurde als am irritierensten festgestellt.
(c) Größere Kopfgruppen-> z.B. durch PEG- oder PPG Gruppen im Tensid -> je länger die Polyetherketten enthalten sind, desto milder ist Sodium Laureth Sulfate (SLES) oder ein vergleichbares Tensid.
(d) Polymer-Tenside (z.B. amphiphile Block-Copolymere -> Poloxamere)
(e) Die Wahl des Gegenions
Abmildernd wirkt, wenn das Gegenion kleiner ist und stärker an das Tensid bindet.
(f) Der Zusatz von Elektrolyten (Salze) zu ionischen Tensiden
(g) Der Zusatz von polaren organischen Verbindungen (Alkohol, Amide usw) -> Betain wird gerne verwendet
Ethanol beeinflusst ebenfalls die Eigenschaften von Mizellen und die kritische Mizellbildungskonzentration. Die Wirkung ist jedoch stark vom Tensid und der Alkoholkonzentration abhängig. Verschiedene Alkoohole wirken unterschiedlich.
(h) Der Zusatz von Xylose, Fructose, Sorbitol, Glycerin (Glycerol) und andere Zuckeralkoholen
(i) Einsatz von natürlichen oder synthetischen Polymeren (-> pearl-necklace model)
(j) Zusatz von Lipiden (“sacrificial lipids")
Kurz zur Erinnerung:
SLS (=SDS) ist die Abkürzung für Sodium Lauryl Sulfat (= Sodium dodecyl Sulfate).
SLES ist die Abkürzung für Sodium Laureth Sulfate (=Sodium Lauryl Ether Sulfate).
ALS = Ammonium Lauryl Sulfate
APG = Zuckertenside (Alkyl Polyglucoside)
SLS ist etwas irritierender als SLES.
SLS und SLES haben unterschiedliche CMC-Werte. Auch sind die SLES-Mizellen etwas größer. Auch die Kopfgruppe von SLES ist größer.
SLES wird milder je länger die PEG-Kette wird (ist so zwischen 3 und 9 PEO-Einheiten lang), da 1. die kritische Mizellbildungskonzentration und damit die Monomerkonzentration sinkt, 2. die Mizellen größer werden (vermindertes Penetrationsvermögen) und 3. die Kopfgruppen größer werden und damit eine geringere Affinität zu Proteinen haben.
Die abmildernde Wirkung von Cocamidopropylbetaine (CAPB) funktioniert folgendermaßen:
Da CAPB ein amphoteres Tensid ist (enthält sowohl eine positive als auch eine negative Ladung in der Kopfgruppe), reduziert es die gegenseitige Abstoßung der negativ geladenen Kopfgruppen der SLS oder SLES-Tenside. Dadurch bilden sich bei niedrigeren Tensidkonzentrationen bereits Mizellen aus SLES/ SLS und CAPB. Die CMC wird also gesenkt. Desweiteren reduziert die positive Ladung von CAPB auch die elektrische Ladungsdichte der Mizellen.
Mizellen werden auch größer, wenn Tenside mit unterschiedlich langen Alkylängen (Länge der Fettkette) verwendet werden.
Auch klassische Seife ist stets eine Mischung verschiedener Tensidteilchen verschiedenster Kettenlängen, da Öle mit vielen verschiedenen Fettsäuren verseift werden. Seifenmizellen sind somit im Normalfall Mischmizellen.
Es ist technisch allerdings auch möglich nur bestimmte, isolierte Fettsäuren als Seife herzustellen (Laurinsäure -> Sodium Laurate, Ölsäure -> Sodium Oleate, Stearinsäure -> Sodium Stearate usw).
Tenside mit Kohlenwasserstoffketten einer bestimmten Länge sind irritierender als Tensidmischungen mit verschiedenen Kettenlängen. Insbesondere Tenside, die nur aus C12-Alkylketten (->Laurinsäure= Laurat (Seife) = Lauryl = Laureth) bestehen, haben ein besonders hohes Irritationspotential.
Eine technische Seife nur aus Sodium Laurat ist irritierender als eine Seife aus verschiedenen Fettsäuren, wie Sodium Cocoate (Verseiftes Kokosöl) usw.
Analog geschieht dies auch bei Sulfattensiden.
Sodium Coco Sulfat ist eine Mischung (besteht zu 50 % aus Sodium Lauryl Sufate). Sodium Lauryl Sulfat dagegen wird nur aus Laurinsäure (C12-Alkylkette) hergestellt. Daher ist Sodium Lauryl Sulfat etwas irritierender als Sodium Coco Sulfate.
So sind auch Lauryl Glucoside irritierender als Decyl- oder Coco Glucoside. Letztere sind Zuckertenside mit verschieden langen Kettenlängen.
Tenside weisen allerdings unabhängig vom Irritationspotentital auch eine unterschiedlich starke Reinigungswirkung auf und lösen unterschiedliche Schmutzbestandteile unterschiedlich gut.
Die Reinigungswirkung (-> Entfettung) der Tenside ist unterschiedlich und diese korreliert nicht zwangsläufig mit deren Irritationspotential.
Es gibt milde, sprich irritationsarme, Tenside (z.B nichtionische Tenside), die weitaus besser Fett solubilisieren und damit entfettender wirken, als irritierende anionische Sulfattenside. Daher kann ein irritierendes Tensid eine schwächere Reinigungsleitung hinisichtlich der Fette haben als ein "mildes" (reizarmes) Tensid.
Die Eigenschaft "mild" kann daher aus verschiedenen Gesichtpunkten betrachtet werden.
"Milde gegenüber Proteinen bedeutet nicht notwendigerweise Milde gegenüber Lipiden."
Ein Beispiel ist der Vergleich zwischen SLS und Alkoholethoxylaten oder zwischen ALS und SLES.
SLES und nichtionische Alkoholethoxylate sind etwas reizärmer (milder) als SLS bzw ALS, aber im Vergleich zu SLS und ALS effizienter darin Lipide (z.B. Sebum) zu solubilisieren.
APGs (Zuckertenside) sind sehr mild hinsichtlich Proteine (-> Zein Wert), aber Untersuchungen zufolge effizienter darin Cholesterol und Fettsäuren (z.B. Stearinsäure) zu solubilisieren, als viele andere ionische Tenside, die irritierender sind.
Bestimmte nichtionische Tenside, nämlich oben genannte Alkoholethoxylate, können Lipide noch weitaus besser solubilisieren und damit entfetten.
Das Vermögen eines Tensids Lipide zu solubilisieren, hängt von der Hydrophobizität des Tensids ab.
Eine weitere Eigenschaft, die ein Tensid in der Reinigungssleitung verbessert, ist die Mizellengröße (gemessen an der sog. Aggregationsnummer oder am Mizellendurchmesser).
Große Mizellen können mehr Lipide und Partikel einlagern als kleine Mizellen.
Dies sind auch Gründe für die Einsatz von amphiphilen Block-Copolymeren (PEG-PPG -> z.B. Poloxamere).
Auch Industrieentfetter nutzen daher andere oder zusätzliche Tenside. Küchenentfetter bestehen häufig aus nichtionischen Alkoholethoxylaten, die Fett sehr besser entfernen, da sie 1. eine höhere Affinität zu Lipiden haben und 2. im Vergleich zu Sulfattensiden größere Mizellen bilden, um Lipide aufzunehmen.
Anionische Tenside sind aufgrund der Ladungsabstoßung ihrer negativ geladenen Kopfgruppen gegen die ebenfalls negativ geladene Haut- und Haaroberfläche tendenziell effizienter darin feste Schmutzpartikel von der Hautoberfläche abzulösen.
Um eine Entfettung zu mindern, können Mizellen mit Lipiden vorgesättigt werden “sacrificial lipids”. Bei Seifen kennen wir das als Überfettung. Gleiches Prinzip kommt aber auch bei Syndets zum Einsatz. Ein weiterer Effekt von bereits solubilisierten Fetten ist, dass bereits gefülle Mizellen etwas größer (swollen micelles) sind.
Die unterschiedliche Reinigungswirkung ist eine interessante Erklärung dafür, dass einige Leute sogenannte Kreiswäscher sind (verschiedene Shampoos und verschiedene Seifen im Wechsel).
Literatur- und Quellensammlung mit Themenschwerpunkt auf die spezifischen Eigenschaften von Tensiden, die deren Milde und Irritationseigenschaften beeinflussen.
irritancy, irritation, zein test, mild cleansing, mildness, critical micelle concentration, lower CMC, micelle size, lower micelle charge density, protein damage (-> SDS-PAGE), surfactant + binding to proteins, lipid damage, swelling
Ein oder zwei Querverweise zu entsprechenden Effekten des pH-Werts findet sich in der Quellensammlung (damit's nicht so sehr OT wird).

Achtung! Der Beitrag ist mal wieder etwas chemielastig.

Tenside können auf verschiedene Arten mit der Haut interagieren und dadurch irritierend wirken.
Wenn von harschen, scharfen Tensiden gesprochen wird, ist im Allgemeinen das Irritationspotential gemeint. Milde Tenside haben demgemäß ein geringeres Irritationspotential. Die Entfettungsleistung eines Tensid ist nicht zwangsläufig von dessen Irritationspotential abhängig.
Unterschiedliche Tenside wirken aus verschiedenen Gründen irritierend:
a) sie interagieren mit Proteinen (bspw. gemessen am Zein value) -> Proteindenaturierung/ Quellung
b) sie entfernen Lipide (Entfettung) -> höherer TEWL (transepidermaler Wasserverlust)
c) sie stören die Lipid-Bilayer Struktur der Haut im Stratum Corneum (SC) (Interkalation) -> höherer TEWL
Abmilderungsstragien
Tenside bilden ab einer bestimmten Konzentration Zusammenlagerungen, sogannte Mizellen. Die notwendige Konzentration, die nötig ist, um Mizellen zu bilden, wird als die kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) bezeichnet. Diese ist je nach Tensid/ Tensidkombination unterschiedlich hoch. Unter dieser Konzentration liegen Tenside lediglich als freie Tensidteilchen vor, bezeichnet als Tensidmonomere. Die Konzentration der Tensidmonomere steigt soweit an bis die CMC erreicht wird und bleibt dann konstant hoch.
Der Mechanismus und die Gründe der Irritationswirkung von Tensiden hängt insbesondere zunächst davon ab, ob und in welchem Maß das Tensid bzw. die Tensidkombination (-> Mischmizellen) in die Haut penetrieren kann und wie viele freie Tensidteilchen (Monomere) vorliegen, die ein besonders hohes Irritationspotential haben.
Weiterhin ist entscheidend wie stark die Affinität zu Proteinen (z.B. Keratin) ist, ebenso das Vermögen SC Lipide zu lösen und wie stark die Lipid-Bilayer des Stratum Corneum durch die Tensidmonomere gestört wird (Interkalation).
Die meisten Abmilderungsmechanismen senken die kritische Mizellbildungskonzentration und damit die Konzentration freier Tensidmonomere. Desweiteren wird die Größe der Mizellen erhöht, was deren Penetrationsvermögen mindert. Durch Reduzierung bzw Maskierung der elektrischen Ladungsdichte der Mizellenoberfläche wird die Affinität zu Proteinen vermindert (weniger Anziehung der gegensätzlichen Ladungen).
Einige Zusätze interagieren nicht mit den Tensiden sondern mit Proteinen oder Lipiden und schützen diese oder mindern die Permeabilität der Haut.
Die meisten Abmilderungsmechanismen wirken in mehrfacher Hinsicht.
Eine niedrige kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) führt dazu, dass weniger freie Tensidteilchen vorliegen, die besonders irriterend sind, da sie tiefer in die Haut penetrieren und stärker mit Proteinen und Lipiden interagieren. Das liegt darin begründet, weil die Menge an freien Tensidteilchen unter der CMC ansteigt, solange bis die kritische Mizellbildungskonzentrantion (CMC) erreicht wird. Über der CMC bleibt die Konzentration der Tensidmonomere relativ konstant (hoch). Tenside oder Tensidkombinationen mit einer niedrigen kritischen Mizellbildungskonzentration enthalten daher weniger Tensidmonomere.
Größere Mizellen können weniger gut in die Haut eindringen.
Die Mizellen aus reinem Sodium Lauryl Sulfat sind sehr klein (ca 4 nm Durchmesser), sodass auch Sodium Lauryl Sulfat-Mizellen in die Haut eindringen können. Das Irritationspotential kann durch Vergrößerung der Mizellen reduziert werden. Das ist auch bei anderen Tensiden relevant.
Eine Reduzierung der elektrischen Ladungsdichte der Mizellenoberfläche (weniger negative Kopfgruppen) durch Zusatz von entsprechenden Gegenladungen durch Elektrolyte (Salz), Gegenionen, amphotere oder kationische Co-Tenside, führen dazu, dass die Affinität zu Proteinen sinkt.
Übersicht zu Formulierungsparametern, die abmildernd wirken:
(a) Mischung von Tensiden mit verschieden langen Kohlenwasserstoffketten und verschieden geladenen Kopfgruppen (->Kombination von anionischen Tensiden mit kationischen oder amphoteren Tensiden).
(b) längere Kohlenwasserstoffketten -> die C12-Alkylkette (Laurinsäure-> entsprechend das Laurat in Seife, sowie Lauryl und Laureth in Syndets) wurde als am irritierensten festgestellt.
(c) Größere Kopfgruppen-> z.B. durch PEG- oder PPG Gruppen im Tensid -> je länger die Polyetherketten enthalten sind, desto milder ist Sodium Laureth Sulfate (SLES) oder ein vergleichbares Tensid.
(d) Polymer-Tenside (z.B. amphiphile Block-Copolymere -> Poloxamere)
(e) Die Wahl des Gegenions
Abmildernd wirkt, wenn das Gegenion kleiner ist und stärker an das Tensid bindet.
(f) Der Zusatz von Elektrolyten (Salze) zu ionischen Tensiden
(g) Der Zusatz von polaren organischen Verbindungen (Alkohol, Amide usw) -> Betain wird gerne verwendet
Ethanol beeinflusst ebenfalls die Eigenschaften von Mizellen und die kritische Mizellbildungskonzentration. Die Wirkung ist jedoch stark vom Tensid und der Alkoholkonzentration abhängig. Verschiedene Alkoohole wirken unterschiedlich.
(h) Der Zusatz von Xylose, Fructose, Sorbitol, Glycerin (Glycerol) und andere Zuckeralkoholen
(i) Einsatz von natürlichen oder synthetischen Polymeren (-> pearl-necklace model)
(j) Zusatz von Lipiden (“sacrificial lipids")
Kurz zur Erinnerung:
SLS (=SDS) ist die Abkürzung für Sodium Lauryl Sulfat (= Sodium dodecyl Sulfate).
SLES ist die Abkürzung für Sodium Laureth Sulfate (=Sodium Lauryl Ether Sulfate).
ALS = Ammonium Lauryl Sulfate
APG = Zuckertenside (Alkyl Polyglucoside)
SLS ist etwas irritierender als SLES.
SLS und SLES haben unterschiedliche CMC-Werte. Auch sind die SLES-Mizellen etwas größer. Auch die Kopfgruppe von SLES ist größer.
SLES wird milder je länger die PEG-Kette wird (ist so zwischen 3 und 9 PEO-Einheiten lang), da 1. die kritische Mizellbildungskonzentration und damit die Monomerkonzentration sinkt, 2. die Mizellen größer werden (vermindertes Penetrationsvermögen) und 3. die Kopfgruppen größer werden und damit eine geringere Affinität zu Proteinen haben.
Die abmildernde Wirkung von Cocamidopropylbetaine (CAPB) funktioniert folgendermaßen:
Da CAPB ein amphoteres Tensid ist (enthält sowohl eine positive als auch eine negative Ladung in der Kopfgruppe), reduziert es die gegenseitige Abstoßung der negativ geladenen Kopfgruppen der SLS oder SLES-Tenside. Dadurch bilden sich bei niedrigeren Tensidkonzentrationen bereits Mizellen aus SLES/ SLS und CAPB. Die CMC wird also gesenkt. Desweiteren reduziert die positive Ladung von CAPB auch die elektrische Ladungsdichte der Mizellen.
Mizellen werden auch größer, wenn Tenside mit unterschiedlich langen Alkylängen (Länge der Fettkette) verwendet werden.
Auch klassische Seife ist stets eine Mischung verschiedener Tensidteilchen verschiedenster Kettenlängen, da Öle mit vielen verschiedenen Fettsäuren verseift werden. Seifenmizellen sind somit im Normalfall Mischmizellen.
Es ist technisch allerdings auch möglich nur bestimmte, isolierte Fettsäuren als Seife herzustellen (Laurinsäure -> Sodium Laurate, Ölsäure -> Sodium Oleate, Stearinsäure -> Sodium Stearate usw).
Tenside mit Kohlenwasserstoffketten einer bestimmten Länge sind irritierender als Tensidmischungen mit verschiedenen Kettenlängen. Insbesondere Tenside, die nur aus C12-Alkylketten (->Laurinsäure= Laurat (Seife) = Lauryl = Laureth) bestehen, haben ein besonders hohes Irritationspotential.
Eine technische Seife nur aus Sodium Laurat ist irritierender als eine Seife aus verschiedenen Fettsäuren, wie Sodium Cocoate (Verseiftes Kokosöl) usw.
Analog geschieht dies auch bei Sulfattensiden.
Sodium Coco Sulfat ist eine Mischung (besteht zu 50 % aus Sodium Lauryl Sufate). Sodium Lauryl Sulfat dagegen wird nur aus Laurinsäure (C12-Alkylkette) hergestellt. Daher ist Sodium Lauryl Sulfat etwas irritierender als Sodium Coco Sulfate.
So sind auch Lauryl Glucoside irritierender als Decyl- oder Coco Glucoside. Letztere sind Zuckertenside mit verschieden langen Kettenlängen.
Tenside weisen allerdings unabhängig vom Irritationspotentital auch eine unterschiedlich starke Reinigungswirkung auf und lösen unterschiedliche Schmutzbestandteile unterschiedlich gut.
Die Reinigungswirkung (-> Entfettung) der Tenside ist unterschiedlich und diese korreliert nicht zwangsläufig mit deren Irritationspotential.
Es gibt milde, sprich irritationsarme, Tenside (z.B nichtionische Tenside), die weitaus besser Fett solubilisieren und damit entfettender wirken, als irritierende anionische Sulfattenside. Daher kann ein irritierendes Tensid eine schwächere Reinigungsleitung hinisichtlich der Fette haben als ein "mildes" (reizarmes) Tensid.
Die Eigenschaft "mild" kann daher aus verschiedenen Gesichtpunkten betrachtet werden.
"Milde gegenüber Proteinen bedeutet nicht notwendigerweise Milde gegenüber Lipiden."
Ein Beispiel ist der Vergleich zwischen SLS und Alkoholethoxylaten oder zwischen ALS und SLES.
SLES und nichtionische Alkoholethoxylate sind etwas reizärmer (milder) als SLS bzw ALS, aber im Vergleich zu SLS und ALS effizienter darin Lipide (z.B. Sebum) zu solubilisieren.
APGs (Zuckertenside) sind sehr mild hinsichtlich Proteine (-> Zein Wert), aber Untersuchungen zufolge effizienter darin Cholesterol und Fettsäuren (z.B. Stearinsäure) zu solubilisieren, als viele andere ionische Tenside, die irritierender sind.
Bestimmte nichtionische Tenside, nämlich oben genannte Alkoholethoxylate, können Lipide noch weitaus besser solubilisieren und damit entfetten.
Das Vermögen eines Tensids Lipide zu solubilisieren, hängt von der Hydrophobizität des Tensids ab.
Eine weitere Eigenschaft, die ein Tensid in der Reinigungssleitung verbessert, ist die Mizellengröße (gemessen an der sog. Aggregationsnummer oder am Mizellendurchmesser).
Große Mizellen können mehr Lipide und Partikel einlagern als kleine Mizellen.
Dies sind auch Gründe für die Einsatz von amphiphilen Block-Copolymeren (PEG-PPG -> z.B. Poloxamere).
Auch Industrieentfetter nutzen daher andere oder zusätzliche Tenside. Küchenentfetter bestehen häufig aus nichtionischen Alkoholethoxylaten, die Fett sehr besser entfernen, da sie 1. eine höhere Affinität zu Lipiden haben und 2. im Vergleich zu Sulfattensiden größere Mizellen bilden, um Lipide aufzunehmen.
Anionische Tenside sind aufgrund der Ladungsabstoßung ihrer negativ geladenen Kopfgruppen gegen die ebenfalls negativ geladene Haut- und Haaroberfläche tendenziell effizienter darin feste Schmutzpartikel von der Hautoberfläche abzulösen.
Um eine Entfettung zu mindern, können Mizellen mit Lipiden vorgesättigt werden “sacrificial lipids”. Bei Seifen kennen wir das als Überfettung. Gleiches Prinzip kommt aber auch bei Syndets zum Einsatz. Ein weiterer Effekt von bereits solubilisierten Fetten ist, dass bereits gefülle Mizellen etwas größer (swollen micelles) sind.
Die unterschiedliche Reinigungswirkung ist eine interessante Erklärung dafür, dass einige Leute sogenannte Kreiswäscher sind (verschiedene Shampoos und verschiedene Seifen im Wechsel).
Literatur- und Quellensammlung mit Themenschwerpunkt auf die spezifischen Eigenschaften von Tensiden, die deren Milde und Irritationseigenschaften beeinflussen.
- Versteckt:Spoiler anzeigen
irritancy, irritation, zein test, mild cleansing, mildness, critical micelle concentration, lower CMC, micelle size, lower micelle charge density, protein damage (-> SDS-PAGE), surfactant + binding to proteins, lipid damage, swelling
Zuletzt geändert von Alichino am 28.02.2018, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Rein vom logischen Standpunkt finde ich die saure Reinigung sympathischer und kann nachvollziehen, warum sie besser sein soll. Überall am Körper nehme ich auch normale Duschgels und komme super klar. Wenn ich Seife nehme, merke ich keine Veränderun weder zum besseren noch zum schlechteren.
Auf meiner Kopfhaut kriege ich von den üblichen Shampoos einen juckenden Belag, bisher konnte ich nur das Tensid Mipa Laureth sulfate verwenden und das zugehörige Shampoo ist aus dem Programm gegangen. Bei Seifen mag meine Kopfhaut keine Schaumfette, mit verseiftem Oliven- und Avocadoöl komme ich dafür super zurecht, die Überfettung ist ziemlich egal. Mit anschließender Essigrinse (bei der Menge die ich reinkippe würde ich schätzen pH um 4) mit Einwirken und Auswaschen ist auch mein seb. Ekzem ziemlich ruhig, schlimstenfalls hab ich ein paar kleine, rieselnde Schuppen aber nicht diese üblen Placken.
Auch mit deiner Ausführung, Alichino, ich verstehs nicht. Wenn ich auf die "empfehlenswerten" Zuckertenside gehe, juckts ganz übel, die Hautarztempfehlungen kann ich knicken. Ein Duschgel mit Decyl Glucoside als Alleintensid hat mal funktioniert, war aber so schwach in der Reinigungswirkung, das war schon übel. Ghul funktioniert oft an der Kopfhaut macht aber fürchterliche Haare, weil es so stark entfettet. Ein sulfatfreies Shampoo hat mir den übelsten Ekzemschub beschert, NK-Shampoos sind durch die Bank schlimm.
Ich find da einfach so überhaupt keinen Zusammenhang, es ist so willkürlich.
Auf meiner Kopfhaut kriege ich von den üblichen Shampoos einen juckenden Belag, bisher konnte ich nur das Tensid Mipa Laureth sulfate verwenden und das zugehörige Shampoo ist aus dem Programm gegangen. Bei Seifen mag meine Kopfhaut keine Schaumfette, mit verseiftem Oliven- und Avocadoöl komme ich dafür super zurecht, die Überfettung ist ziemlich egal. Mit anschließender Essigrinse (bei der Menge die ich reinkippe würde ich schätzen pH um 4) mit Einwirken und Auswaschen ist auch mein seb. Ekzem ziemlich ruhig, schlimstenfalls hab ich ein paar kleine, rieselnde Schuppen aber nicht diese üblen Placken.
Auch mit deiner Ausführung, Alichino, ich verstehs nicht. Wenn ich auf die "empfehlenswerten" Zuckertenside gehe, juckts ganz übel, die Hautarztempfehlungen kann ich knicken. Ein Duschgel mit Decyl Glucoside als Alleintensid hat mal funktioniert, war aber so schwach in der Reinigungswirkung, das war schon übel. Ghul funktioniert oft an der Kopfhaut macht aber fürchterliche Haare, weil es so stark entfettet. Ein sulfatfreies Shampoo hat mir den übelsten Ekzemschub beschert, NK-Shampoos sind durch die Bank schlimm.
Ich find da einfach so überhaupt keinen Zusammenhang, es ist so willkürlich.
Mir reichts, Schluss mit Prinzessin, ich schul um auf Drache 

- rabenschwinge
- Beiträge: 936
- Registriert: 26.08.2017, 19:23
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Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Aber ich. der Dreh- und Angelpunkt ist das seb. Ekzem. Fettige Schuppen mit oder ohne Pilz ( meist eher mit). Hier ist eine austrocknende und gut entfettende Reinigung notwendig. Das Seife gut überfettet ( höher als 2%) nicht hinhaut und milde Tenside auch nicht kann ich mir lebhaft vorstellen.
Andersrum kann ich mir die Kräuterwäsche aber auch die Roggenmehlwäsche ( Roggenmehl nur kurz ziehen lassen ) die Dudu Osun aber auch die Aleppo Seife gut vorstellen. Die Seifen klar mit saurer Rinse.
Andersrum kann ich mir die Kräuterwäsche aber auch die Roggenmehlwäsche ( Roggenmehl nur kurz ziehen lassen ) die Dudu Osun aber auch die Aleppo Seife gut vorstellen. Die Seifen klar mit saurer Rinse.
Re: Lieber basische- oder nicht basische Haarreinigung
Wir sollten bei dieser Diskussion auch zwischen pH-Wert und verwendeten Tensiden differenzieren. Viele basische Produkte enthalten ja nicht zwangsläufig Seifen, sondern basisch eingestellte Formulierungen mit verschiedenen Syndets oder Seifen-Syndet-Mischungen.