Ich glaube, es ist Zeit mal ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Seit drei Monaten habe ich jede Wäsche protokolliert und in der Zeit eine Menge ausprobiert. Gegen den Knirsch habe ich tatsächlich einige funktionierende Methoden gefunden. Ich vermute, dass er ein Anzeichen von richtig schlimmer Trockenheit im Zusammenhang mit den falschen Ölen und der falschen Ölauftragmethode war.
Was gut war und auf jeden Fall beibehalten wird:
- Die Haare nur noch feucht ölen. Da zieht das Öl so rückstandslos weg, dass ich mich nur wundern kann, nicht früher darauf gekommen zu sein

Nach der Wäsche sind die Haare ja sowieso schon feucht, ansonsten arbeite ich mit einer kleinen Blumensprühflasche oder einem wässrigen Sprüh-Leave-In.
- Mandelöl! Das zieht zuverlässig ein und macht die Haare ziemlich weich. Wenn ich die richtige Menge erwische, eliminiert es den Knirsch komplett. Momentan mache ich drei Tropfen jeden Abend rein, je nach Trockenheit manchmal auch mehr.
- Nur den Ansatz mit Seife waschen (und den Schaum dann umkompliziert über die Längen laufen lassen). Abgesehen davon, dass das Seife spart, muss ich damit auch nach der Wäsche nicht ganz so viel nachölen.
Was noch weiter getestet werden muss:
- Bei Ölkuren bin ich mir noch nicht sicher. Sowohl Avocadoöl als auch Kokosöl vor der Wäsche haben zu sehr angenehm durchfeuchteten Haaren geführt, die kein zusätzliches Öl mehr benötigt haben. Gleichzeitig war es aber sehr schwierig, die richtige Menge Öl zu erwischen. Zu viel wurde schnell strähnig, zu wenig hat keine Auswirkungen gezeigt. Grundsätzlich also eine sinnvolle Methode um Öl aufzutragen, aber es muss genau so viel sein, dass das was nach dem Waschen verbleibt noch wegziehen kann.
- Der Bienenwachsbalsam, den ich mir in die Spitzen schmiere, zieht auch auf trockenen Haaren ein. Ein kleiner Film bleibt zurück, aber das funktioniert erstaunlich gut. Weiter hoch in die Längen bin ich damit auch schon gegangen, aber die wurden dann sofort strähnig. Vielleicht fällt mir auch einfach das Auftragen von kleineren Mengen bei nassen Haaren leichter. Trotzdem wäre es interessant, auch mit Sheabutter weiter zu experimentieren, die ist da nämlich Hauptbestandteil.
Was ich erstmal bleiben lasse:
- Kein Honig mehr. Gefahr von Austrocknung.
- Kein Jojobaöl mehr. Das habe ich sehr lange benutzt, aber im direkten Vergleich mit den Nussölen merke ich, dass es überhaupt nicht ins Haar einzieht. Höchstens noch in Kombination mit anderen Ölen oder Panschereien sinnvoll.
In Zukunft steht zunächst der Umzug und damit ein Wechsel der Wasserhärte an. Ich bin sehr gespannt wie sich das auf die Haare auswirken wird und werde mich dann wieder mit der sauren Rinse beschäftigen.
Außerdem habe ich große Lust, mich mit dem Selbstrühren zu beschäftigen. Die Haarcreme nach dem Rezept von Waldohreule hat es mir angetan. Auch auf Seifensieden hätte ich große Lust

Apropro Seifen. Da hat ziemlich viel funktioniert, aber keine Seife hat mich so vom Hocker gehauen, dass ich danach auf Pflege verzichten könnte. Mein üblicher Pflegerhythmus mit allabendlichem Einsprühen und Einölen verzeiht aber auch viel. Ich merke ja, wie die Haare sich anfühlen und wie viel Öl sie noch brauchen, da kann ich je nach Zustand soviel nacharbeiten wie nötig.
In Punkto Pflege wird die Reise wahrscheinlich Richtung LOC und Haarcreme gehen. Da ich gemerkt habe, dass ich immer zusätzlich Wasser zum Öl in den Haaren brauche, liegt es nahe, da weiter zu experimentieren. Außerdem werde ich noch die verschiedenen Nussöle, die ich hier habe und die ich noch dringend besorgen muss (Macadamianussöl!

) durchprobieren und mit dem Mandelöl vergleichen. Arganöl ist nach zwei Abenden schon seeeeehr vielversprechend.
Die Dokumentation der einzelnen Wäschen lasse ich, so glaube ich, in Zukunft weg. Die meiste Haarpflege findet gerade sowieso im Zeitraum zwischen den Wäschen statt. Berichten werde ich dann thematisch zusammengefasst, wenn ich neue Sachen ausprobiere. Was sicher ständig der Fall sein wird
