Hallo Binchen! Oh ja, wenn ich dein Profilfoto so anschaue (ich nehme an du bist die Linke?

), dann glaube ich auch unsere Haare sind recht ähnlich. Ist das deine Naturhaarfarbe?
Ich schreibe heute etwas mehr, weil ich eine Menge Beobachtungen und unzusammenhängenden Haargedanken habe, die mir in der letzten Zeit durch den Kopf gegangen sind.
Erstens, der Waschrhythmus hängt bei mir stark von der Seife ab. Kein anderer Faktor hat bis jetzt so stark und so eindeutig das Nachfetten beeinflusst. Mit Sweet Feelings wasche ich alle vier Tage (der vierte Tag ist manchmal kritisch, geht aber meistens), mit Gold von Marokko alle zwei Tage. Ich nehme an, der Unterschied liegt sowohl an der Überfettung (8% vs 12%) als auch an den enthaltenen nicht verseiften Stoffen.
Dann ist festzuhalten, dass Seifenwäsche ganz ohne saure Rinse entgegen meinem letzten Post auch hier nicht für mich in Frage kommt. Die Haare sahen zwar in Ordnung aus, aber das belegte Gefühl entwickelte sich in folgenden Tagen zu fiesem Klett. Auch etwas helle Partikel waren im schwarzen Tangle Teezer gut zu erkennen - eindeutig Kalkseife.
Daher habe ich weiter mit der sauren Rinse experimentiert, diesmal mit
Nicht ausspülen der Essigrinse. Ich habe zweimal gewaschen, einmal komplett ohne Pflegerinse, einmal mit etwas Proteinzusatz in der sauren Rinse. Weiterhin habe ich einmal Öl als Leave In benutzt, einmal nicht.
Waschmethode: Nur den Ansatz eingeschäumt, Schaum über die Längen laufen lassen
Seife: Gold von Marokko
Saure Rinse (dringelassen): 3 EL Himbeeressig (5% Säure) auf 1,5 L Wasser
Trocknen: Luftrocknen
Leave-In: 4 Tropfen Mandelöl ins handtuchtrockene Haar
Waschmethode: Nur den Ansatz eingeschäumt, Schaum über die Längen laufen lassen
Seife: Gold von Marokko
Saure Rinse (dringelassen): 3 EL Himbeeressig (5% Säure) und 5 Tropfen Seidenproteine auf 1,5 L Wasser
Trocknen: Luftrocknen
Das Ergebnis war ziemlich gut, besonders bei der ersten Wäsche. Die Haare haben sich besonders glatt angefühlt (mir fällt gerade ein, besondere Glätte war auch eine Eigenschaft, die ich der Seife Gold von Marokko zugeordnet habe. War vielleicht nicht besonders clever, auch noch die Seife zu wechseln

) und waren nach dem Trocknen erstaunlich schnell zu kämmen. Ein Austrocknen durch die verbliebende Säure konnte ich nicht beobachten. Außerdem ist der Himbeergeruch in den Haaren total toll

Erinnert mich an die Grundschulzeiten, wo nach dem Schulschwimmen im Schwimmbad verglichen wurde, welches Shampoo am besten riecht und die mit dem Erdbeershampoo von allen beneidet wurde
EDIT: Das mit dem Nicht-Ausspülen mache ich nicht mehr, weil mir der Geruch doch irgendwann auf die Nerven ging.
Ein bisschen ratlos bin ich aber, was das Mandelöl als Leave In angeht. Generell ist Mandelöl die zuverlässigste Methode gegen Knirsch und das beste Mittel für meine Haare, was ich in meiner Langhaarnetzwerkzeit gefunden habe. Meine normale abendliche Routine ist, die Haare ab Schlüsselblatt mit destilliertem Wasser einzusprühen bis sie leicht feucht sind (nicht klätschnass!), 3-4 Tropfen Mandelöl zu verteilen mit besonderem Augenmerk auf die Spitzen, und dann meinen Nachtdutt auf dem Kopf zu wickeln. Es kommen also tatsächlich die feuchten Haare in den Dutt. So zieht das Öl sehr zuverlässig ein (morgens ist nichts mehr sichtbar) und die Haare werden merklich weicher. Das Trocknen im Dutt sorgt dazu für eine gewisse Flauschigkeit und Volumen, was mir gut gefällt. Manchmal ist es aber auch zu viel Volumen und ich arbeite mit etwas Creme oder Sprüh Leave In nach, um sie wieder zu bändigen.
Also kurz gesagt: Mandelöl im feuchten Haar ist erprobt und tut meinen Haaren gut.
Jetzt zum Problem: Die ersten 12 Stunden nach der Wäsche sind meine Längen nicht schön. Oft sind sie strähnig, als hätte ich zu viel Öl genommen. Bis jetzt habe ich mir das so erklärt, dass das Öl einfach noch keine Zeit zum Einziehen hatte. Nach einer Runde im normalen Nachtprogramm ist dann auch alles ok. Jetzt habe ich das Öl nach der Wäsche komplett weggelassen und

*schock*, genau die gleiche Strähnigkeit. Ab Schulter sind die Längen einfach fettig. Wie kann das sein? Seife kommt da gar nicht dran (nur beim Ausspülen), kein zusätzliches Fett in Sicht und Kalkseife ist es sicher auch nicht (da weiß ich mittlerweile wie sich das anfühlt). Also muss es das Ausspülwasser sein, was meint ihr? Ironischerweise werden die Längen, wenn ich sie mit einseife, sehr trocken.
Außerdem habe ich ja noch gar nicht berichtet, dass ich
Haarcreme gemacht habe! Nach
diesem Rezept habe ich eine leichte Haarceme mit Lysolecithin gerührt. Als Öl habe ich Walnussöl verwendet. Bei mir ist es eher ein klebriges Gel geworden, das ich aber natürlich trotzdem in den Haaren ausprobiere. Nach ersten Versuchen scheint auch bei mir diese Haarcreme besonders für Kämmbarkeit zu sorgen. Als alleinige Haarpflege über Nacht ist sie mir wahrscheinlich nicht reichhaltig genug (muss aber noch weiter getestet werden), was aber schon mal super war, ist nach dem üblichen Sprühwasser und Mandelöl noch etwas Haarcreme darüberzugeben, also echtes LOC. Am morgen ließ sich die Nachtfrisur dann besonders gut auskämmen.
Als ich die Zutaten für die Haarcreme bestellt habe, sind noch zwei weitere Öle zum Ausprobieren ins Paket gehüpft: Rizinusöl und Babassufett. Beide kommen als Bestandteile für Haarseife in Frage, ich die auch irgenwann mal selbst machen möchte. Bevor ich in großen Mengen kaufe und Seife herstelle, will ich aber vorher testen, ob meine Haare grundsätzlich damit klarkommen. Macadamianussöl wollte ich ja auch unbedingt ausprobieren, aber da habe ich schon wieder vergessen
