Herzlich Willkommen meine Lieben,
ich starte mal dieses Projekt weil ich mich dank euch zur Zeit sehr viel mit meinen Haaren und ihrer Pflege beschäftige, was ich früher nie getan habe. Im echten Leben fehlt mir irgendwie der Austausch zu dem Thema und meinem Deckel (<a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> 90 cm ) geh ich glaube ich schon ziemlich auf die Nerven damit.
Mein Hauptziel ist es eine einfache Pflegeroutine für meine Haare zu entwickeln und zum ersten mal seit meiner Kindheit wieder schöne lange Haare zu haben und das im besten Fall auch noch in Rot/Rotbraun.
Achtung: hier folgt meine ausführliche Haargeschichte
Prähistorie (Kindheit bis Ende 20)
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- Bis zum Alter von zwei, drei Jahren hatte ich Locken die sich dann mit Zeit und Länge zu ziemlich glatten dunkelbraunen Haaren entwickelten. Irgendwann in der Volksschule, so mit 8, 9 Jahren, habe ich sie mir ziemlich radikal abschneiden lassen, von Taille zu Bob – wenn Veränderung dann richtig. Meine Eltern müssten noch Vorher-Nachher Bilder haben, bei Gelegenheit werd ich sie mal nachreichen.
Um die Zeit gab es auch einen ersten Versuch meine Haare rot zu bekommen. Weil meine Mutter doch eine verantwortungsbewusste Frau ist, war dieser erste Versuch eine Tönung von der man, wenn man im strahlenden Sonnenlicht und wenn man es gewusst hat, eventuell einen leichten Rotschimmer in den Haaren entdecken konnte. Ehrlich gesagt haben meine Haare genauso braun ausgesehen wie vorher. Ich war natürlich ziemlich enttäuscht und um die Erkenntnis reicher, bei meiner Farbe bringt Tönen ziemlich Nüsse.
Mit 14 ging dann die Färberei richtig los, als erstes Blau, was in meinem Fall bedeutete stark blondieren und dann Tönung. Frisch fand ichs sehr geil.
Aber, es ging mir ziemlich bald auf die Nerven, Bettwäsche und Handtücher waren blau und meine Haare nach nicht einmal 2 Wochen dreckig grün. Ich hätte dauernd nachfärben müssen um halbwegs was gleich zu sehen und ich bin kein Fan von Dinge tun müssen. Also rauswachsen lassen und wieder zurück zur NHF, vor allem weil selbst die kurzen Haare nach der Blondierung furchtbar zu frisieren waren. Tja, manchmal lernt man nicht aus seinen Fehlern oder Haare färben macht wirklich süchtig. Seit damals hab ich immer wieder gefärbt in den unterschiedlichsten Farben, Haare wachsen lassen (maximal BSL), kurz geschnitten (Haarschneidemaschine), gefärbt. Pflege der Haare: Shampoo und Spülung, das es überhaupt was anderes gibt war mir nicht bewusst.
Da diesen Kreislauf die meisten von euch kennen möchte ich mich kurzfassen und nur ein paar Haar-Highlights nennen.
Ca. Schulterlang eine Seite knall rot die andere blau -meine beste Freundin spiegelverkehrt
Igelfrisur rot mit schwarzen spitzen
Ca. BSL langer Iro grün und violett -mein Vater hat mir sogar mal die Seiten mit seinem Rasierer ausrasiert, finde ich heute noch ur cool von ihm
Der selbe Iro mit lila blauen Rastas -mein absoluter Favorit, leider gibt´s aus der Zeit nur ein einziges Foto und das war zu Halloween in einem blutigem Brautkleidkostüm mit Schleier
Mit Ende 20 habe ich ca. 1 Jahr lang meine Haare immer wieder mit Farbe aus dem Friseurbedarf rot gefärbt. Das hat Ergebnis waren total trocken, brüchige Haare und rosa Handtücher. Aus meiner Sicht gab es nur noch zwei Möglichkeiten abschneiden (hatte ich schon öfters) oder
Dreads
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- Die Dreads waren also mehr oder weniger eine „is eh scho wurscht„ Entscheidung. Nichtsdestotrotz habe ich sie geliebt. Der gesamte Entstehungsprozess hat fast einen Monat gedauert, also bis der gesamte Kopf mit Dreads versehen war. Sie waren vorerst ungefähr Kinnlang und ich sah aus wie ein Kürbisköpfchen. Ich fands toll.
Für die nächsten drei Jahr hatte ich Dreads, so lange hatte ich es in meinem Erwachsenen Dasein nicht ohne Färben ausgehalten. Während dieser Zeit habe ich die Dreads auch mal geschnitten zwecks Gewichtsreduktion (nasse Dreads sind eine Qual für den Nacken) und weil mir dieses Bobmäßige wie ich finde sehr gut steht.

Meine Alltagsfrisur zu der Zeit (Anfang 2017). Das was hier nach blonden Spitzen aussieht war waren die ursprünglich roten Haare. Das passiert wenn man nicht nachfärbt.
Ende Februar 2018 hab ich in den Spiegel geschaut und gefunden es ist Zeit für eine Veränderung. Ich wollte wieder Haare haben und keine Kurzhaarfrisur, sonder lange Haare. Was soll ich sagen, Dreads aufmachen ist noch mehr Arbeit als Dreads machen. Das ganze hat eine Woche gedauert. Unter der Woche habe ich abends so ca. 6 bis 8 Dreads ausfrisiert. Geholfen hat mir dabei ein alter Metallkamm den eine Freundin für ihren Hund verwendet hatte (Stahlzinken mit ca eineinhalb mm Durchmesser, alles andere wäre kaputt gegangen) und das Oil repair Haaröl von Balea. Damit es nicht so auffällt habe ich die einzelnen Dreads nach dem auskämmen in dünne Zöpfchen geflochten. Da mich niemand darauf angesprochen hat, dürfte es funktioniert haben. Bei den ersten Dreads habe ich noch versucht sie von der Spitze weg aufzumachen um möglichst viel Länge zu erhalten, aber das war vergebene Liebesmühe. Die roten/blonden Spitzen sind mehr oder weniger unter meinen Fingern davon gebröselt. Also alles bis zur NHF abgeschnitten, was ne riesen Zeitersparnis war.
Dann kam das Wochenende wo dann alles Dreads weg sein sollten. Optimistisch wie ich war dachte ich, wenn ich eine Nachtschicht einlege bin ich bis Samstag Mittag fertig und kann dann noch zum Friseur gehen und schneiden zu lassen. Weit gefehlt. Nach einer zweiten Nachtschicht und 2 mal 3 Stunden Schlaf, war ich Sonntag Nachmittag fertig.

Vor dem Waschen

Das erste mal waschen ohne Dreads war ein Erlebnis, so leicht und ich war überrascht, dass meine Haare für meine Verhältnisse, natürlich mit viel Spülung, wirklich kämmbar waren. Der Blick der Arbeitskollegen am nächsten Tag war köstlich. Manche haben mich kaum erkannt, die kannten mich ja nur mit Dreads. Den nächsten Monat habe ich laufend Komplimente zu meinen Haaren bekommen, so schön
Ich war eigentlich ziemlich zufrieden mit meinen Haaren. Total begeistert von der Frisierbarkeit und vor allem das sie doch relativ lang geworden sind. Natürlich fehlte mir einiges an Volumen und viele Haare waren auf unterschiedlicher Länge durch die Belastung abgebrochen/abgerissen. Den Friseur schob ich weiter vor mir her und heute bin ich ziemlich froh, dass sich das damals nicht gleich ausgegangen ist. Die Enden sind ziemlich fransig und auch splissig, was mich eigentlich auch nicht verwundert. So ziemlich jeder Friseur hätte mir die Haare auf irgendetwas über Schulter geschnitten und dafür habe ich mir die ganze Arbeit nicht angetan. Und das Problem in den Längen hätte Spitzenschneiden auch nicht gelöst.
Und nun? Oder nach den Dreads ist vor dem Färben
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- Ich war also eigentlich zufrieden, bis auf die kleine Stimme in meinem Kopf die schon wieder rot wollte. Beim Badezimmerschrank ausmisten fand ich eine alte Flasche mit Espresso Farbbalsam zur Farbauffrischung. Tja, rauf auf den Kopf und gleich mal ne Stunde einwirken lassen. Vom Ergebnis war ich positiv überrascht. Meine Kopfhaut war zwar eine Woche lang rot, aber man hat wirklich auch etwas davon auf den Haaren gesehen. Ich war also wieder angefixt. Um nicht wieder in diesen Teufelskreis mit färben und abschneiden zu gelangen, habe ich mir dann Henna besorgt.
1. Mal Henna
Beim DM erstand ich eine Packung Sante Mahagoni und da ich mich zu dem Zeitpunkt erst halb in das Thema eingelesen hatte, färbte ich „warm und sauer“.
Genaues Procedere: Haare mit Swiss-o-par Tiefenreinigung gewaschen- Ich verwende zwar seit Jahren Silikonfreie Baleaprodukte zum waschen, aber im Oilrepair Haaröl sind ja Silikone und was in dem Farbbalsam drinnen ist möchte ich gar nicht wissen.
200 ml Apfelsaft aufgekocht und mit Argatine angedickt, etwas abgekühlt und mit eine halben Packung Mahagoni angerührt. Das ganze dann auf die noch nassen Haare geschmiert.
Ca. 3 Stunden Einwirkzeit und nur mit Wasser ausgespült, was reibungslos funktionierte.
Ergebnis: Farbe rötlichbraun, je nach Licht, mir einen Tick zu dunkel und zu wenig rot, aber ich muss sagen ich war eigentlich sehr zufrieden, besser als erwartet. Jetzt wo ich mich mehr ins Thema Henna eingelesen habe, bin ich wirklich erstaunt dass es so gut geklappt hat. Was mir sonst noch aufgefallen ist, meine Haare waren nach der Aktion lockiger/welliger als sonst und sie hatten einen schönen Glanz, haben sich aber etwas trocken angefühlt.
2. Mal Henna oder Fails, Fails, Fails
Nachdem ich mich ja weiter in das Thema färben mit Henna eingelesen hatte, so hab ich auch das Forum entdeckt, startete ich 10 Tage später einen 2 Versuch und diesmal mit Müller rot (die Verpackung hat mir besser gefallen als die vom intensiv rot). Diesmal habe ich mit Apfelsaft kalt angerührt und am nächsten Tag mit Argatine versetzten Apfelsaft verdünnt. Dann ganze war mir dann doch zu dünnflüssig und ich hab mir überlegt was ich so alles in meiner Küche habe zum andicken. Da viel mir eine Packung Flohsamenschalen (schwerer Fehler) ins Auge und schwupps ein paar Löfeln rein ins Henna.
Wieder mit der Swiss-o-par Tiefenreinigung gewaschen, sicher ist sicher und rauf mit der Pampe. Die Haare haben sich nach der Wäsche noch trockener angefühlt als beim letzten mal, kamen mir dafür aber wieder lockiger vor.
Meine Kopfhaut hat nach ein paar Stunden tierisch zu jucken angefangen, aber ich hab weiter tapfer durchgehalten. Nach 8 Stunden ca. hab ich versucht auszuwaschen, eine Katastrophe. Meine Haare waren total verklebt und selbst mit 2 mal Shampoo und viel Spülung bekam ich nicht alles raus. Von den Flohsamenschalen klebten mir rote Gelbröckchen (sah aus wie aufgetaute rote Mückenlarven) in den Haaren, die ich mühsamst mit einem feinen Plastikkamm ausfrisierte.
Am nächsten Tag spannte und juckte meine Kopfhaut, die sonst eigentlich ziemlich unkompliziert ist, noch immer. Also Ölkur drauf und ich saß den zweiten Tag in Folge mit Turban in meiner Wohnung. Die Ölkur hat etwas Linderung verschafft. Trotzdem gibt`s vorerst mal ein Monat Henna Verbot um meine Kopfhaut zu schonen.
Ergebnis: Farbe etwas zu orange, aber insgesamt finde ich es sehr ok. Beim nächsten mal werde ich einiges anders machen und vor allem wenn meine Kopfhaut wieder so anfängt zu jucken gleich auswaschen.
Sorry, dass das so lang geworden ist, hatte wahrscheinlich eine Haartherapeutische Funktion.
Aktuell bei Projekterstellung
Zur Zeit gestaltet sich ja jede Haarwäsche wie ein kleines Ereignis. Ich bin immer ganz aufgeregt wie die Haare sein werden und das obwohl ich noch nicht mal sehr viel ausprobiert habe, weil ich meine Sachen auch aufbrauchen möchte.
1. Grundsätzliches zum Haar und seinen Ansprüchen:
2. Haarlänge/Struktur: <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> 58 cm, 1c-2a
3. Zielhaarlänge: BSL, vlt. auch Taille
4. allg. Haarziele: siehe Ziele
5. Waschfrequenz: ca 2 mal/Woche
6. Waschmethode: Ansatz mit Shampo waschen und dann Spülung in die Längen
7. Shampoo: Balea Profesional Colorschutzshampoo
8. Spülung: Oil repair Intensiv Spülung oder Alverde Sensitiv
9. Rinse: seit 3 Wäschen kalte Rinse
10. Kuren: Ölkur
11. Trocknen: Lufttrocknen
12. Spitzenpflege: Cocosöl
13. Sprüh-Leave-in:
14. Öle: Cocosöl, Olivenöl
15. Kräuter:-
16. Kopfhautpflege:-
17. Entwirren (nasses Haar kämmen, nur trocken?): Feuchte Haare mit Fingern sanfte Entwirren, mehr um sie fürs Lufttrocknen zu verteilen
18. Frisuren: zu wenige
19. Haarwerkzeug (Welche/r Kamm/Bürste): WBB
20. Nachtprogramm: meist französischer Zopf, wenn ich zu faul bin Engländer oder nur Haargummi (ohne Metall)
21. Färben: Henna
22. Strukturveränderungen (Glätten, Locken):-
Ziele:
Keine chemische Haarfarbe mehr
Haare bis BSL/Taile
Vollere Haare
Unaufwändige Haarroutine entwickeln
Waschfrequenz auf einmal die Woche hinauszögern
Verschiedene Duttvarianten und Flechtfrisuren erlernen
Haarschmuck selber basteln und auch tragen
Länge und Zopfumfang
Da ich ja durch die Dreads sehr viele kurze abgerissene Haare habe ist es mir die Entwicklung des ZUs wichtiger als der genaue Wert. Um möglichst immer an der gleichen Stelle zu messen und somit vergleichbare Werte zu erhalten, habe ich mich dazu entschieden den Zopf im Nacken (Methode: Strenges Zopfgummi, Maßband danach) zu messen
16.5.2018: 58 /6,2