Ich denke auch öfter darüber nach, warum viele Leute auch so viele gesundheitliche Risiken in Kauf nehmen um Schönheitsidealen zu genügen. Ich finde, dass Werbung da sicher einen Einfluss hat, dass es aber zu kurz greift, es nur damit zu erklären. Schließlich gab es zu Rokokozeiten Werbung in dem Sinne ja nicht. Ich denke, es geht auch um Unterdrückung und Macht. Immer wieder fällt mir auf, dass Frauenmode Frauen kindlicher macht, auf ihr Äußeres lenkt. Männermode zieht da allmählich nach... Frauenschuhe sind oft solche zum Stehenbleiben, aber nicht zum Gehen oder gar Rennen. Ich finde Kleidung oft sexualisierend, dass heißt die bestehende zweigeschlechtliche Ordnung wird fixiert und betont. Das zeigt, dass es auch darum geht, Bestehendes aufrecht zu erhalten.
Auf indivdiueller Ebene wird es sicher eien Rolle spielen, dass man sich hinter Mode verstecken kann. Mode kann einem Zugehörigkeit vorgaukeln und Lebenssinn. Sie kann von der eigenen empfundenen Unzulänglichkeit ablenken.
Insofern wäre eine passende Antwort auf die Aufforderung "mehr aus sich zu machen" die Frage "Wieso, genüge ich dir so nicht?". Allerdinsg war ich bislang auch nie tough genug die zu stellen. Eine andere Möglichekti zu antworten wäre, die Aufforderung absichtlich misszuverstehen und auf einer anderen Ebene zu antworten: "Ja, deshalb studiere ich ja auch/ übe ja auch Gitarre/bilde ich mich ja weiter".
oder ganz deutlich: "Klar mach ich mehr aus mir! Aber ich belass es doch nicht bei Äußerlichkeiten!"
