Hallo,
ich finde das ein sehr sinnvolles Gemeinschaftsprojekt und möchte mich hier auch einbringen.
Die TE hat ja drei Themenschwerpunkte vorgegeben, zu denen ich mich folgendermaßen äußern möchte:
1. Haarpflege
Ich sehe, dass viele Leute hier den Schwerpunkt darauf legen, die Sache möglichst unter ökologischem Gesichtspunkt anzugehen - also möglichst viele künstliche oder überhaupt als schädlich empfundene Ingredienzen weglassen möchten. Bei mir ist das in erster Linie die Frage: Wie viel wovon brauchen meine Haare?
Ich wasche nur einmal die Woche und das schon seit Jahrzehnten. Ich schäume den Kopf dabei zweimal ein und dann wird gründlich ausgespült, bis ich keine Rückstände mehr spüre. Ich nehme dabei meist zwei Produkte, die variieren. Ich habe keine großartige Sammlung von Shampoos, Ölen oder Kräutermischungen, die es aufzubrauchen gilt. Meine Haare sind unkompliziert, meine Kopfhaut ebenso. Für mich tun es Shampoos für normales bis trockenes Haar. Mit irgendwelchen Spezialshampoos für gefärbte und strapazierte Haare, die ich während meiner Blondierungs- und Färbephasen ausprobiert hatte, habe ich durchweg schlechte Erfahrungen gemacht und meide sie seitdem. Nun sind ja nach elf Jahren Färbefrei so gut wie keine Blondierleichen mehr im Haar und also hat sich das sowieso erledigt.
Ich finde, ein Shampoo kann nur dann gut seine Arbeit machen, wenn es auch effektiv einmassiert wird und kräftig aufschäumt. Alles Verdünnen, Strecken bringt mir deshalb nichts. Dafür nehme ich aber auch pro Wäsche immer nur eine Portion von, sagen wir, einer halben Walnuss. Das ist, wie ich festgestellt habe, weniger als die meisten für wesentlich kürzere Haare nehmen. Ich schamponiere grundsätzlich nur den Kopf. Die Längen sind so trocken, dass ein Durchrinsen während des Ausspülens Wäsche genug für die Längen ist. Manchmal nehme ich für die Doppelwäsche am Waschtag am Wochenende zwei verschiedene Produkte, manchmal auch dasselbe.
Ich wasche meine Haare nicht nur mit Shampoo, sondern auch mit ebenfalls wechselnden Duschgels und Schaumbädern. Was da jetzt im einzelnen drin ist, interessiert mich nicht. Das reinigt alles gut und die Pflege besorgt dann nach der Haarwäsche der Conditioner. Damit angefangen habe ich nach der ersten Färbung, als ich merkte, wie rau die Haare allmählich wurden. Das war für mich vor ca 30 Jahren wie eine Offenbarung, denn Conditioner hatte es bei uns zu Hause früher nie gegeben und ich war begeistert, wie gut kämmbar die Haare auf einmal waren und habe das seitdem so beibehalten. Ich nutze zwei Produkte, das Morroccan Gold Haarspray mit Arganöl, wo ein, zwei Pumphübe auf die fast getrockneten Längen ausreichen, um sie mit einem grobzinkigen Kamm effektiv im Haar zu verteilen. Gleiches gilt für den Balea-Lockenbalsam, wovon mir eine Fingerspitze verteilt über beide, wasserfeuchte Handflächen, in die Längen vollkommen ausreicht. Von dem Morroccan Gold habe ich mir vorsichtshalber gleich drei große Sprühflaschen gekauft, die hoffentlich bis an mein Lebensende reichen werden, denn ich möchte nie wieder jene Situation erleben, als mein geliebtes M&H-Conditionerspray alle war, ich es nachkaufen wollte und mir dann die Dame im Friseurhandel bedauernd sagte, dass es das Produkt ja schon seit Jahren nicht mehr im Handel geben würde.
Ich muss dazu sagen, dass ich ausschließlich LeaveIn mache, auch mit Produkten, die nicht dafür gedacht sind, also, die man eigentlich wieder ausspülen sollte. Ich habe festgestellt, dass man eigentlich jeden Conditioner als LeaveIn verwenden kann, wenn man die Menge entsprechend reduziert und ihn nach der Wäsche effektiv in die Haare einbringt. Wenn die Haare elektrisch aufgeladen sind, gibt es dieselbe Menge Condi noch einmal und das war's auch schon mit meiner Haarpflege.
Alles in allem bin ich der Meinung, dass man die Haare außerhalb des Waschens und Frisierens in Ruhe lassen sollte. D.h. sie sollen trocken und sauber sein und möglichst unbeschwert von haarfremden Substanzen.
Handwerkszeug und Haarschmuck:
Davon besitze ich sehr viel. Kämme habe ich: Zwei Kämme aus Horn in Verbindung mit Holzgriff und zwei Palo Santo- Holzkämme sowie einen Kautschuk-Kamm von Hercules fürs Bad. Alle haben relativ große Zinken und sind in zwei Taschen (Reisekamm) sowie der Frisierkommode verteilt, damit ich nicht ständig durch die ganze Wohnung rennen muss, um einen Kamm zu finden. Bürsten habe ich seit meiner Jugend nicht mehr benutzt. Mir ist da so eine Plastik-Rundbürste in Erinnerung, die mir als Kind immer viele Haare raubte.
Dann besitze ich ein Friseurset mit zwei Haarschneidescheren, einer Haarschneidemaschine und einigen Feststeckklemmen plus Frisierumhang, was ich eher für meine Kinder nutze. Für mich selbst sind nur die Haarschneidescheren interessant, wenn es ans Trimmen geht so wie heute z.B.
Haarschmuck bekomme ich regelmäßig neuen, sortiere aber gelegentlich auch mal Teile aus, die sich entweder nicht bewährt haben oder aber schlicht und ergreifend nicht mehr getragen werden. Minimalismus mag ich hier nicht betreiben, da für mich der tägliche Wechsel des Haarschmucks zur Lebensfreude gehört.
Frisuren:
Eigentlich sollte man als Langhaar so viele wie möglich können, denn ein Wechsel derselben ist unerlässlich, wenn es darum geht, die Haarwurzeln zu schonen. Wer immer nur dieselbe Frisur macht, riskiert m.E. an jenen Stellen vermehrt Haarausfall, weil immer dieselben Haarwurzeln über Gebühr beansprucht werden. Also wechsle ich nicht nur die Frisur, sondern auch mal die Wickelrichtung, stecke die Forken und Stäbe mal von links nach rechts und umgekehrt. Wenn überhaupt, dann vermeidet man Frisuren, die einem nicht gefallen, stehen oder einfach nicht gelingen. Aber das passiert ja quasi von selbst.

Außerdem ist täglicher Frisurenwechsel für mich auch ein Ausdruck von Lebensfreude und -qualität wie auch der wechselnde Haarschmuck. Natürlich gibt es Frisuren wie Wickeldutt oder LWB, die ich öfters mache, aber das ist für mich kein Grund, die anderen Frisuren zu meiden.
LG
Fornarina