
Zum Teil wird blond wohl auch intermediär vererbt, vermutlich. In meiner näheren Familie (meine Geschwister und deren Nachkommenschaft) sind von lichtblond bis dunkelblond alle Töne enthalten. Eine meiner Nichten (Tochter vom dunkelhaarigen Bruder) ist hellbraun, eine zweite von Goldblond auf dunkelstblond nachgedunkelt. Zwei Neffen und eine Nichte sind mittel(gold)blond, wie ich, eine Nichte kühl lichtblond. Die drei vom dunkeläugigen Bruder haben tiefbraune Augen (ihre Mutter ist/war blond mit blaugrauen Augen), die drei anderen graugrüne oder graublaue (Mutter hellbraun und grauäugig, Vater mittelblond mit graublauen Augen).
Irgendwie rothaarig war keiner, bis jetzt mein Großneffe geboren wurde: der hat hellkastanienfarbenes Haar vom Vater. Sooo rezessiv scheint rotes Haar also auch nicht zu sein....
Ich vermute mittlerweile, dass bestimmte Blondtöne dominant gegenüber anderen sind. Das stelle ich auch oft bei den Kindern an der Schule fest, an der ich arbeite. Ein Genetiker hätte hier wohl enormen Spaß *g* Der Ausländeranteil ist einzugsbedingt verschwindend gering, wir haben genau fünf (von
186) türkische Kinder und drei russische. Ein "Dorf" am Rand des Ruhrgebiets, fast im Münsterland, viel alteingesessene Bauernschaft. Der Anteil an blonden, auch hell-, oder weißblonden Kindern liegt bei mindestens 50%. Gerade ein bestimmtes, extremes weißblond scheint sich durchzusetzen - allerdings sind hier die Eltern zur Hälfte ausnahmslos dunkelblond bis braun und zur anderen Hälfte rotblond oder ebenfalls sehr hellblond. Mir fallen diesbezüglich etwa 10 Kinder ein, von denen nur zwei verwandt sind... zumindest offiziell *hüstel* Wir Mitarbeiter der Schule von außerhalb machen uns immer wieder über den scheinbar konstant und signifikant hohen hohen Anteil von eineiigen Zwillingen lustig... wie gesagt, viel alteingesessene Bauernschaft in der Gegend

Interessant finde ich auch ein Kind bei uns: Mutter aschblond, Halbschwester ebenfalls (Vater unterschiedlich). Das Mädchen hat einen schwarzen Vater. Vor der Geburt war die Mutter ganz gespannt und rechnete mit einem milchkaffeefarbenem Baby (wir auch, oft kennen wir die Kinder schon von klein auf, viele hatten vorher ältere Geschwister auf der Schule ). Ergebnis: das Mädchen ist jetzt sechs, hat ganz hellaschblondes (10er Bereich) leicht gewelltes Haar, graublaue Augen und sehr helle Haut. Man sieht nur geringfügig an den Gesichtszügen, wer der Vater ist, aber nur, wenn man Vater und Tochter nebeneinander sieht.
Genetik ist schon echt spannend...
EDIT: Das mit der Zwillingshäufigkeit scheint tatsächlich nicht nur selektive Wahrnehmung zu sein. Laut Spiegel online liegt die Wahrscheinlichkeit von eineiigen Zwillingen bei 4:1000, ordentlich verteilt also 1:250. Wir haben an unserer Schule im letzten Jahr vier eineiige Zwillingspärchen gehabt, plus ein zweieiiges. Jetzt sind es zurzeit drei Eineiige und ein Zweieiiges, zudem hat die Mutter eines der Schüler vor Kurzem quasi nachgelegt und eineiige Mädchen zur Welt gebracht...Eineiige Zwillinge gibt es ja offenbar auch nicht so einfach durch künstliche Befruchtung...