Kumpel 1 (trotz großzügigem beidseitigem Sidecut noch 10er ZU) über Kumpel 2 (eher dünneres Haar, Geheimratsecken):
"Hast du schon Kumpel 2 gesehen? Wir haben uns gestern getroffen und ich hab ihm die Haare abrasiert."
Ich: "ok, warum?"
Kumpel 1: "Naja ich hab ihm gesagt, seine Frisur wird immer trauriger und es wird halt einfach langsam Zeit dass er es einsieht. Sonst hat er in ein paar Jahren so eine Opafrisur, wo am Kopf nur noch so ein Haarkranz übrig ist und joa, jetzt hat er halt 4 mm."
Ich, immernoch total perplex: "wow, harte Worte. Sowas sagst du dem einfach? Ich meine, du hast gut reden, kann ja nicht jeder deine Gene haben..."
Kumpel 1: "Wieso, wenn du nach Scheiße stinken würdest, würdest du es doch auch wissen wollen, oder?"
Ich: "... das schon, weil: dann kann ich mich waschen. das ist was anderes!"
Kumpel 1: "Nicht wirklich. Es sieht bei ihm halt einfach nur noch peinlich aus und das muss er halt einsehen."
Dass das einen Unterschied macht, hat er nicht so gesehen... warum diskutiere ich eigentlich mit jemand, der es mit nach-Scheiße-stinken gleichsetzt, wenn jemand mit beginnender Glatzenbildung gebeutelt ist. Das ist mit nichtmal 30 schon so schlimm genug, da muss man nicht noch von einem privilegierten Typ-mit-Prachtmähne gesagt kriegen, dass man peinlich aussieht und jetzt keine andere Wahl mehr hat als Glatze zu tragen.

Insbesondere da ich selber kein dichteres Haar hab als Kumpel 2, und selber in erinnerbarer Vergangenheit Haarausfall hatte (wobei ich das Glück hab, dass es bei mir großteils nachwächst), ist es mir extrem schwer gefallen da nicht laut zu werden. Vor allem bin ich enttäuscht, weil ich Kumpel 1 bisher nicht als oberflächliches Trampeltier kannte.
Seiner neuen Freundin indes hat er die zum scheitern verurteilte Blondierung nicht ausgeredet. Sie war rotbraun gefärbt, er findet blond ganz toll, jetzt ärgert sie sich mit silberblondem Ansatz und orangen Längen rum. Warum nur
