Fragen zu Haarseife

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Hetty
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Re: Fragen zu Haarseife

#22006 Beitrag von Hetty »

Hallo Gwent,
eine Shampoowäsche ist einmal kein Fehler, das ist soetwas wie zurück an den Start.

Ich vermute, du hast einfach viel zu wenig eingeschäumt. Bei Seifenwäsche ist das Um und Auf, ausgiebig und lange einzuschäumen, Wasser dazu, weiter mit der Seife drüber streichen, aufschäumen, Wasser dazu, wieder schäumen ... ich schäume sicherlich 10 min lang ein, bis der Schaum fluffig und sehr viel ist. Dann gründlich und warm! auswaschen. Außerdem hilft es, auch die Längen mit einzuschäumen; also nicht wie mit Shampoo nur den Ansatz.
Eine saure Rinse kann helfen, aber nicht das "zu-wenig-aufgeschäumte" beheben.

Zur Überfettung ist zu sagen, dass hier die meisten mit weit höher überfetteten Seifen waschen; die Pflegewirkung ist dann um vieles besser. Kokosöl ist in der Seife ein Schaumfett und sorgt für die Reinigung, sollte also eher zur Reinigung (und im schlechtesten Fall - bei hohem Anteil - zur Austrocknung der Haarlängen) beitragen.
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Waldohreule
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Re: Fragen zu Haarseife

#22007 Beitrag von Waldohreule »

Kokosöl in Seife ist ein Schaumfett, dass das deine Haare schwer macht, bezweifle ich stark.

Gegen richtigen Klätsch kommt eine Rinse allein nicht an - die dient eher dazu, einen Kalk(seifen)schleier zu verhindern und den pH-Wert auszugleichen, sauber werden müssen die Haare durch Seife und Wasser.

Ich finde Seife mit höherer Überfettung leichter auszuspülen und weniger kalkseifeanfällig (obwohl es oft inkorrekt als Über"fett"ung bezeichnet wird, sind da bei kaltverseiften Seifen eigentlich keine Fette, sondern Emulgatoren drin, die das Ausspülen von Kalkseifen erleichtern).

Wie lange schäumst du ein? Den nötigen Schaumberg zu produzieren dauert üblicherweise einige Minuten (mit Shampoowäsche absolut nicht vergleichbar). Zwischendrin oft Wasser nachgeben, bis der Schaum ganz fluffig wird und die Haare nicht mehr so zusammenbappen.

Haarspülung auf seifengewaschene Längen hat bei mir auch nie funktioniert. Wenn du Spülung benutzen willst, kannst du folgendes mal versuchen: Gib die Spülung in die Längen. Dann schäumst du (nur!) den Kopf kräftig mit Seife ein (solange kann die Spülung einwirken). Danach beides zusammen lange ausspülen. - Ich wasche auch immer so. Danach mach ich noch eine saure Rinse (wenn ich Zuhause bin, unterwegs meist ohne).

Edit: sehe gerade, dass du noch nicht so viel Länge hast. Evtl. wird's dann schwer mit unten Condi, oben Seife. Vielleicht Spülung erstmal weglassen.
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Gwent
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Re: Fragen zu Haarseife

#22008 Beitrag von Gwent »

Danke schonmal für eure sehr ausführlichen Antworten! Das hilft mir auf jeden Fall weiter und macht mir Mut dafür das Seifenprojekt nicht abzubrechen. Es kann tatsächlich sein, dass ich echt nicht gründlich genug eingeschäumt habe. Ich hab vielleicht allerhöchstens 1 Minute geschäumt und den Längen eher weniger Beachtung als dem Ansatz geschenkt. Kalkseife hab ich zum Glück nicht und werde daher erstmal keine saure Rinse versuchen.

Ich versuche es demnächst nochmal ohne Spülung und dafür mit viel mehr Schaum und Geduld beim Einseifen! :)
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Janidoo
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Re: Fragen zu Haarseife

#22009 Beitrag von Janidoo »

Hallo Gwent :)

Tipps hast du ja schon bekommen, aber möchte mich auch nochmal äußern da ich erst seit Kurzem nach der "richtigen" Methode seifle. :) Früher habe ich auch immer nur kreisend am Ansatz geschäumt und die Längen ausser Acht gelassen. Ganz zu Beginn, als ich auf Seife umgestiegen bin, war das Ergebnis genau dasselbe wie bei dir.
Folgendes zu machen/beachten hat da sehr geholfen:
1. Die kompletten Haare müssen richtig, richtig nass sein, bevor die Seife ran kommt
2. Seife nass machen, sodass sie anschäumt
3. Mit einer Hand die Seife durchs Haar streichen (in Wasch-/Wuchsrichtung), mit den Fingerkuppen der anderen Hand hinterherstreichen
Punkt 3 machst du so lange, bis der Schaum richtig fluffig ist (notfalls zwischendurch immer wieder kurz das Seifenstück nass machen oder ein klein wenig Wasser aufs Haar)
4. Sobald der Schaum fluffig ist, kannst du die Seife weglegen und mit den Händen weiter machen.
5. Ausspülen, fertig!

Eine Rinse kannst du bei Bedarf, musst du aber nicht jedes Mal machen. Und hast du es einmal raus und Gefallen gefunden, könntest du auch mal Seifen mit höherer ÜF (wenn nötig oder gewünscht) ausprobieren.

Ansonsten ist vielen hier das Video von der lieben Silberfischchen bekannt. Das habe ich mir auch angesehen und seitdem mache ich das so wie oben beschrieben.
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Re: Fragen zu Haarseife

#22010 Beitrag von Rafunzel »

@Gwent: ich kenne das auch, und schließe mich den anderen an. Bei mir hilft ebenfalls: Seife zum "Schaumberg" aufschäumen, die Längen mit einschäumen, das Ganze gründlich auswaschen, ich brauche immer eine saure Rinse (manche können die auch weglassen) und da, wo die Seife war, darf keine Spülung dran, sonst wird es glitschig-fettig. Stattdessen kommt bei mir am Ende ein kleiner Tropfen Öl oder Haarcreme in die noch feuchten Spitzen (dafür gibt's auch verschiedene Methoden, z.B. Waldohreules "Öltunke" oder das Öl auf einen Kamm geben).
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Re: Fragen zu Haarseife

#22011 Beitrag von LillyE »

Ich hatte ja früher auch immer Probleme mit der Seifenwäsche, aber seit dem ich nach der Methode von Waldohreule wasche (in den Längen Conditioner und nur den Kopf einschäumen und beides gemeinsam ausspülen), sind selbst 27° dh Wasserhärte kein Problem mehr - ich bekomme immer zuverlässig gute Ergebnisse. Ich schäume die Seife mind. 5 Minuten auf. Mir reicht sogar eine leichte Essigrinse (auf 2 Liter Wasser 2 EL Apfelessig), hinterher gebe ich noch mal Conditioner in die Haare.
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einsel
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Re: Fragen zu Haarseife

#22012 Beitrag von einsel »

Gwent hat geschrieben: Leider werden meine Haare von mal zu mal fettiger und klätschiger in den Längen. Der Ansatz ist sauber, die Längen werden jedoch leider nicht wirklich frisch obwohl ich den Schaum bei der heutigen Wäsche extra ausgiebig in die Längen massiert habe.
Und, was ich noch ganz wichtig finde beim Einschäumen der Längen: die Haare immer wieder trennen, damit keine Knubbel und Knoten in den Längen bleiben, sonst fließen beim Spülen die Seifenreste nicht richtig raus aus den Haaren.
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Gwent
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Re: Fragen zu Haarseife

#22013 Beitrag von Gwent »

Kleines Update: Habe eure Ratschläge befolgt und Spülung erstmal weggelassen und heute Morgen ordentlich und lange eingeschäumt. Auch in die Längen habe ich richtig viel Schaum eingearbeitet und dann alles gründlich ausgespült. Das Ergebnis ist super !:D Viel Volumen, kein Klätsch, frischer Ansatz und Längen!

Freu mich riesig, dass das dank eurer Tipps jetzt so gut geklappt hat und werd weiter mit verschiedenen Seifen und Waschmethoden testen. :)

Ich seh mich schon bald im Meeting der anonymen Seifensuchtis wenn das so gut weitergeht ;)
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Janidoo
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Re: Fragen zu Haarseife

#22014 Beitrag von Janidoo »

Das freut mich Gwent, danke für deine Rückmeldung :) Dann mal weiterhin viel Spaß beim Seife testen und sollten noch Fragen kommen, immer raus damit :gut:
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Re: Fragen zu Haarseife

#22015 Beitrag von littleblackangel »

Ich habe auch mal eine Frage:
Ich teste momentan mehrere Seifen und möchte eigentlich nicht alle im bad rumliegen lassen.
Wie lange sollte man angewaschene Seifen trocknen lassen, bevor man sie wieder in ne Kiste packt?
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einsel
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Re: Fragen zu Haarseife

#22016 Beitrag von einsel »

So einen halben Tag vielleicht? Ich lasse meine Seifen generell nicht gerne im Bad trocknen - zu feucht dort! Ich lege die Seifen zum Trocknen gern auf Seifenschalen aus Olivenholz, eine halbe Kokosnußschale oder zur Not Mottenhölzer, eventuell noch mit einem Stück Toilettenpapier drunter, dann trocknet das eigentlich recht schnell. Am liebsten würde ich die Seifenstücke dann zwischen der Kleidung im Kleiderschrank lagern - wenn ich sie dann immer im richtigen Moment wiederfinden würde und sie nicht unerwartet irgendwo rauspurzeln würden! Also kommen die trockenen Seifenstücke lose in einen Schuhkarton, auch wenn sie dann gegenseitig Geruch austauschen. Theoretisch packe ich jede Seife nach dem Trocknen wieder ganz ordentlich in ihre Pappschachtel zurück :-)

Ich habe aber auch noch eine Frage: Die Patina auf Alepposeife, ist die von der chemischen Zusammensetzung eigentlich wesentlich anders als der grüne Kern? Ist das irgendwie besser ausgereift? Sollte ich mich möglichst nur mit der Patina waschen, oder ist das egal?
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Re: Fragen zu Haarseife

#22017 Beitrag von Sally78 »

Ich glaube, die Seife dunkelt an der Luft einfach nach. Fürs Waschen dürfte das keinen Unterschied machen.
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Re: Fragen zu Haarseife

#22018 Beitrag von einsel »

Also ich meine, gelesen zu haben, daß Alepposeife von außen "oxidiert", in meinem rudimentären Verständnis für Chemie hieße das, irgendwie mit Sauerstoff reagiert. Ich meine, auch gelesen zu haben, daß das Ocker dunkler ist, wenn die Seife im Dunkeln gereift ist. In der Tat sind meine Alepposeifen (unabhängig vom Lorbeerölanteil) unterschiedlich hell, außerdem bildet sich an den abgeschnittenen Stellen nach ein paar Wochen ebenfalls eine Patina. So ganz verstehe ich die Theorie dahinter aber nicht, denn:

* Das grüne Innere soll vom Lorbeeröl kommen - aber meine reine Olivenölseife ohne Lorbeeröl ist innen genauso grün und außen genauso ockerfarben, außerdem habe ich noch eine Antiochia-Seife mit praktisch der selben Zusammensetzung (also Olivenöl, Lorbeeröl plus die Hilfsstoffe, nur daß das Olivenöl noch edler ist und destilliertes Wasser verwendet wurde), und die ist komplett gelb - ohne Patina!

* Der innere Kern soll irgendwie "weich" sein, aber auch nicht zu weich - bei mir ist er eher hart und höchstens splitterig beim Durchschneiden der Seifen. Aber die Seifen sehen vollkommen in Ordnung aus und genau so wie auf allen anderen Bildern im Internet. Meine Alepposeifen schwimmen auchbauf dem Wasser, wie sie sollen, also ich bin schon überzeugt, daß sie von guter Qualität sind.

Also die Frage ist für mich, ob der grüne innere Kern wirklich ausgereift ist. Aber die Verseifung braucht doch keine Luft, oder?
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Re: Fragen zu Haarseife

#22019 Beitrag von Waldohreule »

Ich hatte jetzt noch nie echte Aleppo, aber eigentlich wird ungefärbte Seife immer mit der Zeit heller, weil die pflanzlichen Farbstoffe (Grün dürfte wohl von Chlorophyll kommen) nicht licht- und luftecht sind. Die zerfallen einfach mit der Zeit unter Einfluss von Sauerstoff und Licht.
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Re: Fragen zu Haarseife

#22020 Beitrag von Sally78 »

Ja, so habe ich das auch gemeint.
Ich habe gerade eine Aleppo in Gebrauch, die ich durchgeschnitten habe. Ich wasche mich auch mit dem grünen Teil (auch die empfindlichere Gesichtshaut), ohne das es zu Reizungen etc. kommt. Der grüne Teil scheint nicht anders zu funktionieren, wie die äußere Schicht.
Btw- ich habe festgestellt, dass mein Gesicht die Seife sehr mag.
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