Achtung, es folgt ein Roman
In diesem Jahr möchte ich nur stark eingeschränkt Haarschmuck kaufen, eine Herausforderung für mich Suchti. Aber Tauschen möchte ich gerne, das hat auch schon mit einigen lieben Forumsmitgliedern geklappt und ich bedanke mich sehr herzlich dafür!
Neulich musste ich mal wieder mit Shampoo waschen – es war der Horror! Sowas Unkämmbares, Störrisches, Glanzloses und Furztrockenes hatte ich lange nicht auf dem Schädel. War das früher echt immer so, vor Seifen-Zeiten?
Jedenfalls habe ich mich entschlossen, jetzt auch endlich mal anzufangen, meine Wäschen zu dokumentieren - damit ich nie wieder „aus Zeitgründen“ zur vermeintlich schnelleren Methode greife. Vermeintlich deshalb, weil es letztlich mit dem Shampoo auch noch viel länger dauerte, dabei hatte ich nicht mal Condi für CWC zur Hand. Aber nach der ersten Wäsche fühlten die Zotteln sich an wie frisch aus ner texanischen Ölquelle gezogen, also bin ich noch mal mit Notfall-Schauma drüber. Das ist zwar silifrei, aber es fühlt sich einfach nicht richtig an. Heute also proudly back to soap! Denn das hat sich als unschlagbar herausgestellt, auch wenn ich damit öfter waschen muss als mit
Rohrreiniger Shampoo.
Meine Seifenwäschen habe ich in mehreren Monaten immer weiter optimiert und bin vorerst bei diesem Ablauf gelandet:
- Haare ordentlich nass machen
- mit Seife der Wahl gut einschäumen (bei sehr üblem Fettkopf auch zweimal),
- gründlich ausspülen,
- warme Essigrinse (Zitronensaft oder -säure trocknet bei mir zu sehr aus),
- Öltunke für die Längen (10 bis 15 Tropfen auf einen halben Liter Wasser, meine Locken fressen das regelrecht auf)
- leitungskalter Abschlussguss (inkl. Kopfhaut, ich bin sooo hart

)
Über die Probier-Monate hat sich herausgestellt, dass meine Haare Kokosöl auch in Seife nicht so prickelnd finden, daher versuche ich, selbiges zu meiden. Im wunderbaren Seifen-WP habe ich sehr viele tolle Kombinationen gefunden, durch die ich mich jetzt nach und nach durchteste.
Die Eckdaten meiner ersten Seifenwäsche 2020:
Seife: Kürbisschweinchen von Lockenbella
Rinse: Balsamico bianco, ca. 70ml auf 1,5l warmes Wasser
Tunke: 17 Tropfen HM Splissöl (hab ich mal als Goodie bekommen und pur mögen meine Haare kein Öl)
Das Schweinchen schäumte nach etwas Überzeugungsarbeit sehr ordentlich und ich habe auch nicht dieses komische "quietschsauber"-Gefühl. Denke, das wird an der UL liegen (15%) und freut mich sehr. Selbst im nassen Zustand glänzen die Haare, also ist nicht allzu viel an mühsam Aufgebautem verloren gegangen durch das "böse" Shampoo. Im Schweinchen ist neben Schmalz (noch recht neu für mich) als Hauptbestandteil Kürbiskernöl, was eine Premiere für meinen Schopf ist. Bin gespannt, wie sich das nachher trocken anfühlt und ob ich mich beherrschen kann bis zum vollständigen Trocknen - kein Herumfummeln und kein Kämmen erfordert eigentlich mehr Selbstbeherrschung, als ich zur Verfügung habe. Ich hasse es nämlich, dass meine Locken sich so zottelig anfühlen beim Trocknen und will da immer Ordnung schaffen (...als ob da je Ordnung herrschen würde...).
Foto vom Finalzustand reiche ich nach
Edit: Sie sind trocken. Und ich war *fast* standhaft. Auf den Bildern ist das Licht nicht so toll und meine Arbeitsklamotte auch nicht, aber als Eindruck und Gedächtnisstütze reicht es. Merke: Nächstes Mal nicht die Hände locker auf die Hüften legen, das verzerrt. Und gerade stehen, der Quasimodo-Buckel macht's nicht besser...

gekämmt versus ungekämmt:

