Achtung, Roman
Ich kann mir das mit dem häufiger Waschen auch mit den kurzen Haaren erklären. Der Großteil der gängien Männerfrisuren brauchen kein Styling und können beim regelmäßigen, sogar täglichen Duschen mit wenigen Handgriffen mitgewaschen werden und sind in kürzester Zeit wieder trocken. Genau genommen wäre es für diese Männer sogar umständlicher, die Haare beim Duschen nicht zu waschen (trocken zu lassen). Da wird dann vermutlich einfach unten Duschgel, oben Shampoo draufgeschmiert, ohne groß nachzudenken, ob es nötig oder vorteilhaft ist - man macht das halt so.
Während Frauen öfters längere Haare haben, die länger zum Trocknen brauchen, oft spezielle Behandlung, damit sie richtig trocknen/liegen und das Waschen an sich, selbst wenn es nur 0815-Wäsche mit Shampoo ist, doch mehr Arbeit ist. Selbst bei Kurzhaarfrisuren bei Frauen muss man normalerweise beim Trocknen mehr stylen, in Form föhnen o.Ä.
Ich vermute, dass sich der 0815-Mann weniger Gedanken macht als die 0815-Frau, welche Pflegemethode, -Kombination und -Zeitabstände optimal sind - egal ob für Haare, Haut, Fingernägel usw. Man kriegt als Kind etwas gelehrt, man kriegt Inputs von der Werbung und schnappt auf, was andere machen oder irgendwelche Empfehlungen. Und dann macht man das halt irgendwie, selbst wenn das heißt, sich jeden Tag "Rohrreiniger" über den Kopf zu kippen (viel zu scharf zu "pflegen") oder sich lieber mit stark riechendem Deo einzusprühen statt zu duschen, weil bequemer. Hinterfragen tut man nur, wenn man Beschwerden hat, wie Ausschlag. Männern wird gesellschaftlich einfach nicht so vermittelt, dass sie sich da besonders befassen müssen. "Passt schon."
Im Gegenzug wird Frauen vermittelt, dass sie diese Wissenschaft studieren müssen, sonst seien sie eklig, nicht begehrenswert und unweiblich. Hart gesagt. Was dann oft dazu führt, dass Frauen ganze Produktpaletten und ausführliche Pflege- und Beautysessions machen, selbst wenn sie gar nicht wissen, ob sie das brauchen. Oder stundenlang darüber referieren oder austauschen könne, welche Marken, Produkte, Öle, Routinen usw es gibt mit Vor- und Nachteilen - obwohl unterm Strich gut waschen und trockenrubbeln der Haut und etwas Speiseöl draufschmieren meistens 85% des Pflegebdarfs erfüllen würden. Die restlichen 15% sind dann Optimierung. Aber es "gehört zum Frausein".
Dabei rede ich jetzt eher von einem "Durchschnittswert" und stelle es natürlich etwas überspitzt dar - es gibt Männer, die sich sehr viel Mühe mit ihrem Aussehen und Pflege machen und Frauen, die nur uninteressiert die nötigsten Basics machen. Ich habe immer eher zu den letzteren gehört (verändert sich jetzt langsam ein wenig) und habe die Erfahrung gemacht, dass ich in Frauengruppen sobald Pflege ein Thema war mich wie ein ungebildetes Alien gefühlt habe. Gleichzeitig waren die meisten Männer ziemlich irritiert wenn ich ihnen gegenüber ein paar der Stichworte erwähnte, die ich bei den Frauen aufgeschnappt hatte.
Das sind jetzt natürlich alles eher Eindrücke die ich gewonnen habe, ich habe weder Erfahrung gemacht, ein Mann zu sein, noch war ich oder der Großteil meines weiblichen Umfeldes an Pflegewissenschaften interessiert ("Alles nur Marketing und für Tussis"

) Hat also keinen Wahrheitsanspruch.
Generell kann ich mir gut vorstellen, dass die Hormone etwas damit zu tun haben, aber die Mischung ist ja bei dem Menschen individuell.
Was ich dazu gelesen habe:
Männer die im Verhältnis etwas mehr weibliche Hormone (Östrogen meines Wissens) haben, haben oft dichteres Kopfhaar, weniger Körperbehaarung und weniger Glatzenneigung.
Männer mit verhältnismäßig sehr viel männlichen Hormonen (Testosteron meines Wissens) neigen eher zu Bart, Glatze und Körperbehaarung.
Während bei Frauen nach dem Wechsel das Testosteron deutlich mehr wird, deshalb können sie dann (Damen)Bart kriegen und lichteres Haar usw.
Das Ganze soll natürlich auch noch auf andere Körperaspekte (und sogar Verhalten/Charakter) Auswirkungen haben: Mehr Testosteron = tendenziell mehr Muskeln, aber wenn man Fett ansetzt eher die ungesunden Varianten mit Kugelbauch; mehr Östrogen = mehr Fett und Kurven, aber bessere Fettverteilung am Körper. Nur mal als Beispiel. Aber das ist OT.
Ich kann mir daher vorstellen, dass tendenziell Männer mehr fetten, dass es aber unterm Strich egal ist. Weil es eher ein statistischer Wert ist als ein realer, so wie BMI. XD
In dieser Theorie wäre es dann so: Würde man eine beliebige Frau in einen Mann verwandeln, die exakte männliche Entsprechung von ihr, dann würde sie mehr fetten.
Da das aber niemals passieren wird und es genauso Frauen mit stark fettendem und Männer mit sehr trockenem Haar gibt denke ich, dass in der Realität einfach ganz individuell ist. Das eine ist eben Statistik und das andere Praxis.
Meine persönlichen Erfahrungen: immer wieder Männer erlebt, deren Haar sehr schön aussah und recht schnell wuch und die von Frauen darum beneidet wurden. Allerdings waren die Frauen ungeduldiger und haben dann auch öfter Formschnitte oder Farben o.Ä. reingebracht, während die Männer einfach wuchern liesen. Das könnte ein Faktor sein.
Aber auch Männer erlebt, deren Haare Mimosen waren und die auf nichts ansprachen, was man versuche um die Situation zu verbessern.
Mein Exfreund hatte sehr dichtes und dickes Haar, relativ glatt. In 2-3 Jahren von Midback auf Classic. Pflege fast 0. Jede zweite Wäsche mit dem billigsten Supermarkt-Shampoo, die dazwischen nur Wasser, bestenfalls alle zwei Wochen mal gewaschen. Fast immer der gleiche Pferdeschwanz, manchmal offen. Oft tagelang nicht gekämmt und wenn dann mit alter Plastiksekelettbürste, verwuschelt. Nie Spitzen geschnitten. Das ganze hatte kein System, sondern war einfach nur Faulheit/Antriebslosigkeit. Nach etwa 2 Wochen sahen die Haare m Kopf dann langsam erkennbar fettig aus. Wenn sie gekämmt waren sahen die Haare wunderschön aus, glänzend, strahlend, beeindruckend. Nur die letzten paar cm waren halt etwas kaputt.
Mein jetziger Freund hat Haare, die inzwischen etwa BSL sind, vermutlich so 2a/b. Seine Haare sind recht dünn und er hat auch nicht so viele, da sieht man schnell mal die Kopfhaut. ZU genau 5cm. Fetten irrsinnig schnell, egal, dass seit zwei Jahren langer Waschrythmus ist, egal dass wir NK "gegen fettiges Haar" oder Lavaerde verwenden, egal dass wir mit WBB bürsten. 2 Tage nach dem Waschen werden sie fettig, am 3 Tag richtig strähnig. Die Spitzen dafür immer strohig und ganz flusig. In 3 Jahren sind sie von ca Schulter auf ca BSL (also ca 10cm) gewachsen, wobei auf halber Strecke die flusigen und dünnen Spitzen anfangen.
Ich finde, die Haare dieser zwei Männer sind so konträr, wie es nur sein kann.
