immer wieder gerne.

@Làireach,
also wenn du es nur deshalb gemacht hast, weil die Dutts so sehr schmerzen, dann tut mir das leid, auch wenn deine Haare jetzt ganz ohne Färbereste und mit der Mörderkante natürlich toll aussehen

Ich war jetzt mal in deinem Instagram-Tagebuch und hab mir deinen Haarschmuck angeschaut. Du hast ziemlich viele Stäbe, die ganz gerade sind und trägst, mit der Ausnahme von ein/zwei Maple-Burl-Forken fast ausschließlich Stäbe oder zweizinkige Forken, oder? Gerade bei topperlastigen Sachen, wo der Stab konisch nach unten geht, muss man ziemlich fest wickeln, damit der Haarschmuck auch im Haar an der Stelle bleibt, wo er reingesteckt wurde. Wenn dieser Haarschmuck dann noch gerade ist und nicht der Kopfwölbung angepasst, kann es passieren, dass er genau an der Stelle drückt, wo die Basis des Dutts ist. Ich habe da schon einige Stücke angepasst, um dem entgegenzuwirken. Hauptsächlich trage ich aber Mehrzinker mit Kopfwölbung, wobei es nicht genau der Kopfwölbung entsprechen muss, um einen entlastenden Effekt zu erzielen. Eine andere Entlastung ist eben das Mehr an Zinken, wodurch die Last von der Linie weg mehr über die gesamte Duttfläche verteilt wird.
Ich habe jetzt nichts von Maple Burl, weil mir das immer zu filigran war bzw. die Zinken eben doch nicht ganz parallel, also habe ich es lieber gelassen, aber etwas in der Art mit ganz parallelen Zinken würde deinem Dutt sicherlich mega-gut tun. Um zurück auf das Beispiel in den Haarkunstwerken zu kommen, wo die Userin schrieb, ihre Haare seien zu lang für Forken: Bei näherer Unterhaltung stellte sich heraus, dass ihre Forken fast alle ziemlich geschwungene Zinken hatten, die dann den Dutt entweder sehr aufgespannt hatten (siehe diese runden Forken von Elymwold mit dieser kurzen Mittelzinke, die heute nicht mehr hergestellt werden) oder aber die Forken hielten nicht, weil die Zinken derart konisch an den Spitzen zuliefen, dass der Dutt sie einfach wieder ausgespuckt hatte. (Ich habe da einige Forken von Mariya4Woodcarving, wo ich gottseidank was ändern konnte, mit abenteuerlichen Wellenformen der Zinken und viel zu eng zusammenstehenden Spitzen). Ist ja auch logisch, wenn die Zinken an den Enden eng zusammenstehen, das Bett für den Rest der Forke im Dutt bahnen und dann kommt es plötzlich ganz dicke, dann sind Kopfschmerzen und Materialbruch vorprogrammiert.
Ich habe auch schon bemerkt, dass Leute mit eher kürzeren und weniger Haaren diese Probleme mit Forken mit geschwungenen Zinken eher weniger haben. Das liegt m.E. daran, dass erstens der Weg durch den Dutt ein kürzerer ist, so dass der Unterschied in der Breite sich höchstens über zwei, drei Zentimeter erstreckt, die die Forke wirklich im Dutt steckt (das wäre ein Breitenunterschied von höchstens drei mm, das kann man verkraften), während vorne und hinten noch viel von der Forke über der Schlaufe heraussteht. Im Endeffekt ist der Unterschied bei solchen Forken am Anfang und Ende der Zinken aber 5mm bis zu anderthalb cm. Ist so eine Forke ganz im Dutt versenkt, ja, dann macht so ein Unterschied in der Breite sehr wohl was aus und es gibt Kopfschmerzen. Zweitens kann ich mir vorstellen, dass sich der fertige Dutt bei weniger und kürzeren Haaren eher um die Forke herum verzieht, also anpasst, so dass die schiefe Form der Forke dann durch die Umgebung, also das Haarbett, wieder ausgeglichen wird. Wenn du aber Klassik und längere Haare hast mit fünf bis sechs Runden nach dem Legen der Schlaufe/n um die Basis herum, verzieht sich da beim Einschieben der Forke nix mehr. So ein Dutt verzeiht keine abenteuerlichen Designs und auch keine zu dünnen Bretter. Man tut also gut daran, die Zinken kritisch unter die Lupe zu nehmen, bevor man eine Forke (und in einigen Fällen auch einen Stab) kauft.
Zur Not kann man die Zinkenenden korrigieren, wenn da der letzte Zentimeter plötzlich nach innen gewölbt ist und die Nutzlänge der Zinken das zulässt. Viele Hersteller runden auch nur die Außenkante der Zinken nach innen ab, die Innenkante jedoch bleibt gerade. Das macht bei kleinen Dutts nicht soo viel aus, bei großen Dutts jedoch ist es so, dass die stark gekrümmte Außenkante der Zinke eine Bahn vorgibt, die beim Einschieben der Forke, wenn das Material zu dünn ist, in Brechen enden kann. Auch wenn die Zinken an sich parallel liegen, kann es dann passieren, dass sie sich beim Einschieben im Dutt aufeinander zubewegen und dann hat man, wenn es extrem ist, an der anderen Seite überkreuzende Beinchen. Metall mag so etwas verzeihen, aber ich muss ja nicht betonen, was mit solchen Acrylforken passieren kann.
Dies nur als Anregung, wirklich passenden Haarschmuck zu finden. Zur Not kann man auch bei COs dem Hersteller genau sagen, was man braucht und möchte, auch mit Bildern. Nicht alle Haaschmuckhersteller haben auch selbst sehr lange oder viele Haare und bei dieser Marktnische gibt es sicherlich auch nicht allzu viel Kundenrückmeldung, wenn man mal von den zumeist euphorisch gehaltenen Reviews auf Etsy absieht. Also, bitte verzweifelt nicht am Kopfschmerz und schneidet bitte nicht nur deswegen die schönen, langen Haare ab.
Was mache ich jetzt, wenn ich doch mal Kopfschmerzen wegen eines Dutts habe, weil ich den zu fest gemacht hatte bzw. die Forke eben doch schiefe Zinken hat, was ich im Nachhinein leider nicht korrigieren konnte, die Forke aber so schön ist, dass ich sie eben doch dann und wann trage? Ich mache einen ziemlich tiefgelegten Cinnamon, den ich mit Scroos fixiere. So kann ich sogar schlafen und am nächsten Tag sieht die Haarkunstwerkewelt schon gleich wieder anders aus.

LG
Fornarina