Also ihr lieben.

Nochmal vielen vielen Dank euch für die zahlreichen Messwerte! Natürlich waren auch ein paar dabei, wo der natürliche Taper deutlich weniger ist als bei mir (und ich mir insgeheim dachte:
wusst ichs doch! Nie und nimmer hat die den gleichen Taper wie ich

), was mich aber umso mehr in dem Glauben bestärkt dass das was ich bei mir messe, kein krankhafter Sonderfall ist.
Was mich in diese langjährigen Selbstzweifel gestürzt hat, war neben dem tatsächlichen fiesen Haarausfall Ende 2016 auch dieses nette Projekt:
Taperindex, wo schonmal jemand den prozentualen Haarverlust je Zentimeter Haarlänge berechnet hatte. Nun, je nach Längenetappe liegt dieser Wert bei mir zwischen 3,5 und fast 8%. Und bei dieser Umfrage war alles ab 3% der Wert für "sonstiges/
noch schlimmer", was mich echt deprimiert hat, weil die Antworten in der Umfrage auch recht gleich verteilt waren zwischen den Antwortmöglichkeiten.
Aber. Da ist sample bias, da ist eine recht kleine Probengröße insgesamt, da ist so viel mehr als bloß dass meine Haare "eben hässlich sein müssen" oder was man sich halt so einredet wenn es nach einer Haarausfallepisode trotzdem keine L'Oréal-Werbungs-Mähne nachwächst.
Ich habe Haare, die locker fünf, wahrscheinlich auch sechs Jahre lang wachsen können. Ohne die hätte ich nicht schon fast Steißlänge erreicht. Aber es sind eben nicht nur nicht alle Haare die das schaffen, es sind sogar ziemlich wenige. Meine Haarmenge halbiert sich fast punktgenau auf jeder Längenetappe, alle 10-12 cm. Wie nennt man das, analog zur Halbwertszeit?
Wie ich gestern schon schrieb: ich glaube nicht, dass das was ich messe, noch viel mit Haarausfall zu tun hat. Denn wären die nach dem Haarausfall nachgewachsenen Haare nicht an derselben Zwei-Jahres-Grenze gescheitert, wären sie mittlerweile bei BSL bis Taille angekommen und der 50-%-Verlust würde nicht weiterhin hartnäckig am Kragen festsitzen.
Was ich mit der Erkenntnis anfange, dass die Hälfte meiner Haare keine zwei Jahre durchhält, weiß ich noch nicht. Das LHN kann schon ziemlichen Druck aufbauen (vgl. Leute die es in eine tiefe Krise stürzt, dass sie auf Klassiklänge von ursprünglich 9 cm ZU nur noch 6 cm in dem Spitzen haben. Darüber traurig zu sein ist ebenso valide wie mein eigener Frust. Dass ich mich damit vergleiche und mir sage: aber das sind 50% Verlust auf 80 cm Länge, ich hab 50% Verlust jede 12 cm, aber halt nicht. Und sich nicht davon runterziehen zu lassen, dass andere über kleiner erscheinende Probleme unglücklich sind, ist unglaublich schwer), immerhin geht es hier ja um die Optimierung einer schönen Eitelkeit. Aber dass ich am Ende eben doch nicht allein bin, dass es genug von euch gibt, die auch ganz ohne merklichen Haarausfall eine ähnliche Verteilung haben, und bei denen es ebenso unwahrscheinlich ist dass sich daran groß was ändern wird... das ist gerade sehr beruhigend und tut mir sehr gut das zu lesen.
Sollten sich die Dichtenverhältnisse bei mir verschlechtern, weiß ich dass ich es mit Haarbruch zu tun habe. Sollten alle Werte gemeinsam absacken, weiß ich dass ich Haarausfall habe. Und sollten sich die Dichtenverhältnisse verbessern, fange ich am besten an zu beten weil dann ein Wunder geschehen sein muss.
