@ kinokuss: Ich frage mich nur, ob Kernseife oder die anderen damals verwendeten Mittelchen sanfter waren als die heutigen Shampoos.
Wie trug man denn nachts tatsächlich das Haar - in zwei lose geflochtenen Zöpfen?
Ich habe mir jetzt ein paar der Links auf
Haarpflege und Frisuren im 19. und frühen 20. Jahrhundert angesehen. Das eine oder andere findet man heraus, aber so richtig komme ich doch nicht hinter das Geheimnis.
Jedenfalls scheint mir, dass - was die "Haarhöhe" über der Stirn betrifft - durchaus mit Hilfsmitteln, nämlich diesen "hair rats", gearbeitet werden konnte.
@ Pan: Seine Haarstruktur an sich kann man wohl nicht ändern, aber sicherlich durch eine Veränderung der Lebensweise mehr gesunde Haare auf den Kopf zaubern. Wenn ich sehe, was mir täglich an Haaren ausfällt, dann kann das ja keinen dicken Schopf ergeben. Würden davon weniger ausgehen, durch entsprechende Pflege oder auch Ernährung, dann müsste die Mähne eigentlich mit der Zeit dicker werden. Natürlich nicht von 7 auf 16 cm, aber sichtbar zumindest.
@ Prue: Das Nicht-waschen habe ich dreimal jeweils mindestens drei Wochen lang ausprobiert. Auf Dauer ist mir das aber nichts. Meinem Umfeld, meinen Arbeitskollegen und nicht zuletzt mir will ich das nicht antun. Aber die Haare seltener zu waschen und den Abstand langsam zu vergrößern, ist schon mein Ziel. Momentan ist es alle 7-9 Tage nötig.
Als Ziel hätte ich tatsächlich alle drei Wochen vor Augen. So oft wusch wohl Kaiserin Elisabeth (Sisi). Der Weg ist aber steinig.
@ Aurinia: Falls häufiges Haarewaschen damals als schädlich erkannt wurde, dann läge sogar nahe, dass die besser Betuchten sich trotz wöchentlichen Bades nicht jedesmal dabei die Haare wuschen, sondern vielleicht nur jedes dritte Mal. Das ist doch vorstellbar.
Bei Hochsteckfrisuren konnte man sicher tricksen. Bei den dicken Zöpfen sicherlich nicht, außer dass man locker flocht. Aber das allein macht dünnes Haar auch nicht optisch dick. Und ich habe schon viele dicke Zopf-Fotos gesehen.
@ Elf: Ich bin auch klein mit einer normal schlanken Figur. Leider wirkt mein Haar dadurch auch nicht dicker

Das Argument lässt sich eher bei Kindern anwenden, die dann doch nochmal deutlich kleiner sind. Aber selbst da sieht man hin und wieder Fotos, bei denen die zwei Zöpfe in Relation zum kleinen Körper wunderbar dick sind.
@ Bastet: Ja, sicherlich zählt beides - Veranlagung und Haarschonung. An der Veranlagung kann man nicht groß rütteln.
Für die Schonung kann man aber hoffentlich was tun, und die goldene Frage ist, was.
Nee, Dicke ist nicht alles, aber trägt eben - meiner Meinung nach - einen entscheidenden Teil zur Schönheit bei

Ich finde diese dicken Zöpfe und die beeindruckenden Frisuren von damals toll. Ihr nicht auch? Wenn ich da an meinen platten Kopf denke, wenn ich mir einen Dutt mache. Gut, ich mache mir auch keinen Tolle (engl. "pompadour"), die sieht man scheinbar öfter auf Hochsteckfrisuren aus jener Zeit.
@ Schnappstasse: Schön wäre es, wenn durch solche Faktoren das Haarwachstum (Länge und Dicke) so leicht beeinflusst werden könnte. Ich rauche nicht, trinke nicht und lebe auf dem Lande. Gut, Stress in der Vergangenheit könnte eine Rolle gespielt haben, mal sehen, ob sich da etwas verändert, jetzt, wo das Studium beendet ist. Gesunde Ernährung trägt sicherlich ebenfalls Positives zur Haarentwicklung bei.
@ Silbermond: Ich hatte als Kind mal schönere, längere und sicherlich auch dickere Haare. Irgendwo muss das doch hin sein, vielleicht ist in den Genen noch die Veranlagung dazu vorhanden. Meine Schwester hingegen hat feines Haar. Zwischen nahen Vewandten kann es also durchaus Unterschiede geben.
Sicherlich sind die Haare unterschiedlich - das ist gut so, und da sollte kein Neid aufkommen. Aber ich will sehen, was damals anderes für's Haar getan wurde als heute und das Wissen von damals für heute nutzen. Offenbar wussten sie im Allgemeinen ja ihr Haar schonender zu behandeln als heute (von Beispielen wie der Brennschere und Bleiche abgesehen); und deshalb frage ich nach dem Wie.
Ich will das Beste aus meinem Haar herausholen. Und ich glaube, dass im Umfang durchaus noch was zu machen wäre, wenn man's richtig anpackt. (Andere Probleme, wie fliegende und trockene Haare habe ich auch noch, aber darum geht es hier ja nicht.)
Das Maximum an Schönheit, wie Silbermond meinte. Und eine voluminöse, gepflegte Mähne ist eben hübscher anzusehen und stärkt hoffentlich das Wohlbefinden mehr als eine dünne, schlaffe undefinierte Menge Haare.
nochmal @ Aurinia: Sicher hast du recht, dass die damaligen Einflüsse keineswegs besser für den Menschen waren als die heutigen. Wenn ich mir deine Beispiele so überlege, geht es uns und unserem Haar heute eher noch besser. Und trotzdem kommen nur wenige über ii hinaus.
Bin ich da also alleine auf meinem Weg in Richtung dichteres, dickeres (und natürlich prachtvolleres) Haar?