Ich glaube, der Langhaaraufschlag ist eine Kombination aus: Längere Fönzeit, längere Durchkämmzeit und mehr Aufwand beim Abteilen und mehr Produktverbrauch.
In der verbreiteten Friseur-Logik mag das auch alles stimmen: Man schneidet alles auf Blockkante, und danach wird schön gestylt.
Bei dicken Haaren bis unten hin hat man sicher viel Arbeit mit dem Abteilen, um eine messerscharfe Kante hinzukriegen, aber gerade bei dem normalen Taper unten ab einer gewissen Länge muss man ja aber nicht jede Strähne abteilen, da bewältigt die Schere das ja auch in wenigen Etappen.
Und ob die Haare sich gut kämmen lassen, ist ja auch total Struktur- und Pflegeabhängig, aber wer regelmäßig riesige Filznester hat, wird wohl kaum bis Klassik wachsen lassen.
Den Aspekt mit dem Produkt finde ich auch nicht so einleuchtend, schließlich braucht man bei Shampoo gleich viel und der Klacks mehr an Conditioner wird sich doch im einstelligen Centbereich bewegen. Zumal kurze Haare beim Styling dafür Gel usw. reingearbeitet bekommen, während ich noch nie ein Leave In bekommen habe.
Mich hat immer am meisten der Punkt der Haarnorm-Orientierung von Friseuren genervt, sowohl in Bezug auf Frisurmoden (das viel zitierte "pfiffig"/"frech"/"flippig"), wie auch in Bezug auf Haarbeschaffenheit. Außer bei meiner Kindheitsfriseurin habe ich bei jedem Friseur Kommentare bekommen, die mich darauf hinweisen sollten, wie eigenartig doch meine Haare seien. Ja, ich hab auch schon bemerkt, dass sie überdurchschnittlich dick und drahtig sind, sich nicht formen lassen und wenn man zweimal die Längen shampooniert und danach kämmt hardcore frizzen

Gerade weil ich die Haartipps aus der InStyle nicht verwerten kann, erwarte ich da von einem Profi doch kompetente Tipps für den Umgang mit meinem Haar, statt noch mal amtlich darauf hingewiesen zu werden, dass irgendwas an mir "komisch" ist.
Mittlerweile nagt sowas nicht mehr an meinem Selbstbewusstsein, aber wirkt sich sehr auf meine Bereitschaft aus, Geld und Zeit beim Friseur zu lassen.