Ich lebe noch!

und ich bin immernoch schnittfrei. Seit einem Jahr und gut 9 Monaten. Hätte nie gedacht dass ich so lange durchhalte.
Ich hab noch die Frage vom letzten Monat zu beantworten:
Rapunzelmähne?
Warum möchtet ihr lange Haare? Welche Länge wäre euer Wunschziel und hattet ihr in eurer Kindheit Langhaarvorbilder? Wenn nicht, habt ihr heute eins und was gefällt euch an genau diesen Haaren?
Den ersten Haarschnitt meines Lebens hab ich mir mit 14 oder 15 Jahren selbst verpasst (und dafür ziemlichen Ärger mit meinen sehr strengen Eltern gehabt). Meine Schulzeit hindurch war der lange, stets streng geflochtene Zopf mein auffälligstes Merkmal - leider keines, das ich als positiv bewertet habe weil es mir außer Hänseleien in der Schule und Streit um die Frisur zuhause wenig eingebracht hat. Ich war zwar immer "die mit den langen Haaren", aber das war kein Kompliment.
Mein Wunschziel wäre etwa meine jetzige Länge, aber mit deutlich volleren Längen... ob das ansatzweise realistisch ist, weiß ich natürlich nicht. In meiner Erinnerung waren meine Haare nie was anderes als was Außenstehende als "dünn" bezeichnet hätten, und ich weiß dass meine Terminallänge als Jugendliche zwischen klassischer Länge und Mitte Oberschenkel lag. Insofern ist meine jetzige Kreuzbeinlänge schon dicht dran an dem was wahrscheinlich möglich ist, es würde mir nur besser gefallen wenn nicht die untere Hälfte so durchsichtig wäre.
Ein festes Langhaarvorbild habe ich nicht, oder nicht mehr. Viele lange Mähnen finde ich wunderschön, bin mir aber bewusst dass ich bei weitem nicht die Voraussetzungen habe um eine ähnliche Optik zu erreichen. Und Haare die meinen wirklich so ähnlich sind dass ich sie als realistisches Vorbild hernehmen könnte, hab ich wahrscheinlich noch nicht gesehen.
Warum möchte ich jetzt wieder lange Haare, nachdem ich mich nach meiner Kindheit so vehement von ihnen getrennt hatte? Nun ja, ich bin ziemlich eitel und möchte gern in irgendeiner Hinsicht etwas besonderes sein, und meine langen Haare sind mir wohl doch als meine größte Eitelkeit erhalten geblieben (wenn sie auch nicht mehr die einzige sind). Meine Haarfarbe ist der deutsche Durchschnitt, meine Haarstruktur ebenso, meine Haarmenge liegt unterhalb des Durchschnitts, mit diesen Dingen kann ich also nicht punkten^^ das einzige womit ich positiv auffallen kann, ist also eine überdurchschnittliche Länge. Das klappt auch meistens ganz gut, bis das Gegenüber dann dringend kommentieren muss dass die Haare nicht nur lang sondern ja auch "ganz schön dünn" sind.

Ist recht, Roland, ich find deine Glatze auch irgendwie dünn, aber ich knall dir das ja auch nicht an den glänzenden Kopf.
Und da sind wir auch gleich bei der aktuellen Frage: was sagt man denn jemandem, der mit solchen Haaren gesegnet ist wie meinen?
So schön sind meine Haare! Welches Kompliment würdet ihr jemandem machen der genau eure Haare hat (an einem richtig guten Tag).
Das ist einfach: man würdigt das mit einem anerkennenden Kommentar, wo offensichtlich Arbeit drin steckt! Und das ist bei mir definitiv die Länge. Das perfekte haarbezogene Kompliment für mich ist also:
"Wow, deine Haare sind ja mega lang!"
Oder so ähnlich. BITTE den Teil mit dem "... aber auch echt dünn" weglassen, auch wenns echt auf der Zunge brennt, das weiß ich. Klar, dass sie lang sind weiß ich auch. Aber dass sie so lang sind, liegt daran dass ich mir wirklich viel Mühe gebe sie so lange zu erhalten dass sie diese Länge erreichen können. Dass sie außerdem "dünn" sind, dafür kann ich nichts.
Was ich auch extrem dankbar annehmen würde, wäre ein liebes Wort zu meinen süßen Sonnensträhnchen. Oder dem hellen messing-goldenen Glitzern meiner extrazarten Babyhaare um den Ansatz herum, die frischgewaschen und in einem Lacebraid richtig in Szene gesetzt, mein naturblond ein wunderbares Facettenreichtum geben.
Und wo wir gerade dabei sind: meine Akzentflechtereien oder generell meine Frisur zu loben, bringt bei mir auch Sympathiepunkte ein. Ich hab mir Mühe damit gegeben, wenn du das würdigst, können wir Freunde werden.
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Zur Ponyfrage: das find ich ehrlich gesagt schwierig. Wenn jemand außerhalb des LHN mit gleichlangen Haaren zum Friseur geht und mit einem Pony wieder raus kommt, ist das ein neuer Haarschnitt. Wenn man den Pony schon hat und er nur nachgeschnitten wird, ändert das nichts an der Frisur als solcher und auch nicht an der Gesamtlänge. Klar, die restliche Gesamtlänge hast du ja auch nicht angerührt, aber du hast schon einen deutlichen Anteil deiner Haare um eine deutliche Länge geschnitten, um einen Pony zu bekommen den du vorher nicht hattest, und damit deinen Haarschnitt sehr verändert (so ein Pony gibt ja eine komplett andere Gesamtoptik). Das ist in meinen Augen nicht mehr "schnittfrei im Sinne des Projekts".