Nach sehr, sehr langer Zeit melde ich mich auch mal wieder hier.

Die Luft ist etwas raus für mich aus dem Thema. Damit meine ich die Begeisterung und Euphorie am Anfang. Ich liebe meine Haare nach wie vor und will sie noch länger wachsen lassen. Aber jetzt bin ich halt mehr im Modus "Langstreckenrennen". Ich hab mich viel beschäftigt und eingelesen und hab jetzt einen einigermaßen stabilen Grundstock an Wissen. Ich hab etliche Gewohnheiten in meinem Leben angepasst. Ich hab meine Routinen. Ich experimentiere immer noch mit der Pflege herum, aber nicht mehr so aufgeregt wie am Anfang. Und wenn man nur alle zwei Wochen wäscht, dann dauern alle Experimente sehr, sehr lange. Auf meine immer noch bestehenden Probleme (1) trockene schuppende Kopfhaut, die immer mehr austrocknet und schuppt je länger die Wäsche her ist, während der Ansatz durchaus fettig wird und 2) Steckprobleme - wie stecke ich Stäbe, Forken oder Haarnadeln "richtig", so dass es hält und nicht ziept) kann mir offenbar das Schwarmwissen des Forums auch nicht mehr so einfach weiterhelfen.
Ich war sowieso noch nie ein Mensch, der viele Fotos gemacht hat oder von dem es viele Fotos gab. Ich hab mich etwas mehr bemüht fürs Forum Fotos zu produzieren. Aber auch da bin ich nicht mehr so motiviert - dafür braucht es das Licht zum richtigen Zeitpunkt, einen motivierten Fotografen (Mann) und natürlich noch etwas auf dem Kopf, das fotografierungswürdig ist. 20 Fotos vom immer gleichen LWB finde ich nicht fotografierungswürdig. Und laufend Fotos von offenen Haaren, deren unterschiedliche Aggregatszustände schon ausreichend dokumentiert sind und deren Längenunterschiede mit freiem Auge nicht mehr erkennbar sind, finde ich auch nicht so spannend.
Also kurz gesagt, da ich alle Basics schon fotodokumentiert habe und nicht sehr viel an der Frisurenfront geleistet habe gabs irgendwie nichts zu fotografieren.
Und in der Zwischenzeit war da mein Leben, meine Psyche, Herausforderungen des Alltags. Und da ich die meiste Zeit zuhause bin und nicht so oft draußen unterwegs bin ergibt sich auch da wenig zum Erzählen. Wenig Kommentare, wenig Anlässe für tolle Frisuren, wenig Schwierigkeiten, wenig spannende Kulissen, wenig Gelegenheiten die Haare zu zeigen.
Aber ich bin noch da. Ich lese noch immer etwas mit. Ich durchforste noch immer die Archive nach spezifischen Informationen. Und ich klugscheißer gelegentlich in der Notfallecke. Aber ich hab nicht das Gefühl, viel beizutragen zu haben hier im Forum. Das ist für mich übrigens durchaus eine neue Erfahrung und Übung im Leben. Ich bin daran gewöhnt, als extrovertierte Person immer viel zu allem zu sagen zu haben und dann mit meiner Schüchternheit überfordert zu sein von dem Sturm (den Rückmeldungen, egal ob das nun kritische oder bestärkende sind), den ich damit entfessle. Das hat gar nichts mit dem Forum an sich zu tun, das ist generell in meinem Leben so. Einfach mal stiller zu sein und nicht ständig dem Drang zu folgen, überall wichtig dazuzuschwafeln ist neu. Aber es ist auch erleichternd und angenehm.
Soviel dazu.^^
Jetzt gibts mal ein paar Antworten an die lieben Leser und Kommentatoren von vorigem Jahr, falls ihr mal wieder reinguckt.
@Feuerlocke: Vielen Dank für die Besserungswünsche und die Komplimente.

Und ja, das Gewuschel ist natürlich nicht hässlich. Aber halt nicht seidig und geschmeidig und da glänzt definitiv nix mehr. Ich stehe aber auch generell auf ordentliche Haare und mag den messy Stil nicht so sehr - vermutlich weil ich messy von Natur aus habe und jeder immer das will, was er nicht hat.

Mein Hormonstatus war übrigens absolut unauffällig. Und wegen dem "androgenetischen Haarausfall" - ich hatte nicht gemeint, dass die Haardichte neuerdings so ist, sondern dass sie wohl immer schon so war bei mir. Es ist mir nur erst wirklich aufgefallen als ich angefangen habe französisch zu flechten, wegen der ungleichmäßigen Partien. Aber trotzdem danke für den Hinweis.
@Goldsträhne: Ich frage mich auch wie die Haarmugel das machen. Vielleicht tonnenweise Silikon und Haarfixierungsmittel? Und Schnitte und Strähnchen, die zB die natürliche Welle eher auffangen und in eine vorgeschnittene Form rutschen lassen? Wenn man größere Wellen hat und die Haare nur Schulter- oder APL-lang sind ist es nur eine oder zwei Wellen, keine 5 oder 8, die sich kreuz und quer übereinanderschieben...
Ich frag mich das aber auch bei Langhaars, deren Haare für Fotos aus dem Dutt kommen und so geordnet aussehen oder die einen HalfUp oder ganz offen tragen und nicht so zauselig aussehen. Ist vermutlich auch eine Frage der Struktur.

Achja, den Fünfer...den könnte ich auch mal wieder üben...
@Fornarina: Dankeschön.

Ich bin immer noch etwas vorsichtig mit Pflege direkt nach dem Waschen, weil ich da meist noch nicht absehen kann, wie trocken oder genährt die Haare sind. Damit hab ich sie mir auch schon ein paar mal zu viel eingefettet. Aber es ist natürlich sehr praktisch.^^
Meine U-Pins sind knapp 8 cm. Aber es ist irgendwie egal bei welcher Frisur oder mit welchem Werkzeug ich das mache, irgendwie schnalle ich das mit dem Stecken nicht. Wenn ich zB dünnere Zöpfe hochstecke krieg ich die langen Pins nicht verstaut, dafür brauche ich kleine.
Selbst mit Stäben oder Forken habe ich immer noch das Problem. Entweder ich stecke zu flach, dann hält das Ganze nicht oder das Gewicht ist auf dem Kopf einseitig verteilt, oder ich stecke "steiler" (mehr gewebt), dann habe ich eine zu starke Hebelwirkung und es ziept. Und wenn ich versuche viele U-Pins zu verwenden dann reicht mit der Platz in der Mitte des Dutts nicht aus und sie verkeilen sich bzw müssen sich ausweichen und stehen dann entweder raus oder drücken gegen die Kopfhaut, weil sie aus der Bahn wandern. Das ist mit den Scroos am allerschlimmsten, ich kann maximal zwei Scroos in einen Dutt tun und das keilt schon.
Ich hab da immer das Gefühl, irgendwas ganz Wesentliches an der Technik bzw Physik des Steckens nicht begriffen zu haben, irgendeine Grundlage.^^#
@Schneevogel: Wie schön, dass du hier gelandet bist.

Und vielen Dank für das Kompliment.
Ich ärgere mich eigentlich nicht, aber ich mag immer gerne etwas die Mythen entzaubern und mit der Realität abgleichen. Für mich und für andere.^^
Ich wünsche mir aber manchmal, meine Haare könnten "in der Realität" gelegentlich so aussehen, wie auf solchen drapierten Fotos. Nur gelegentlich, für besondere Anlässe...*seufz*
Die Vergleichsfotos mit dem Engländer sind natürlich nicht optimal - beim ersten war ich noch zu unwissend, um die Faktoren für ein gutes Vergleichsfoto zu kennen. Ich denke, es funktioniert deshalb, weil die Haarlänge nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> beim zweiten nur wenig länger war als beim ersten. Aber es ist deutlich erkennbar, dass der Zopf länger über den Rücken liegt und mehr Windungen hat. Zöpfe fressen aber Haarlänge. Also wenn ich nur 10 cm mehr nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> hab aber der geflochtene Zopf mindestens 10 cm mehr Länge hat, dann liegt das daran, dass die Haarstränge dünner sind und weniger Weg in den Windungen zurücklegen. Der erste Zopf hat 11 Windungen, der zweite 19. Wenn die Haarmasse nicht weniger geworden wäre dürften es aber nur so ca 3 Windungen mehr sein, denke ich.
Ich bin auch immer wieder ziemlich fasziniert und beeindruckt, wie kreativ meine Haare splissen können. Zum Glück tun sie das nicht all zu oft, aber manchmal findet man sowas. So "schlimm" (oder schräg), dass es schon wieder "cool" ist.
Danke fürs Beisteuern deiner Haardichteverteilung.

Das ist tatsächlich ziemlich anders als bei mir. Aber es führt vermutlich zu ziemlich ähnlichen Schwierigkeiten bei Frisuren. Es beruhigt mich auf jeden Fall zu lesen, dass es solche Unregelmäßigkeiten bei anderen auch gibt.

Die Idee so einer Umfrage ist interessant. Aber ich glaube, dafür bin ich dann wieder zu schüchtern ^^# - und zu perfektionistisch. Dass man ja korrekt alle potentiellen Möglichkeiten herausfindet und richtig anführt. Und so...
So, und jetzt kommt mein Haarupdate.
Sie wachsen soweit brav. Der HA scheint sich wieder ausgeschlichen zu haben und ich achte jetzt gut darauf, dauerhaft Vitamin D einzunehmen und übermäßige Kopfhautmassagen zu vermeiden.
Der Nachwuchs flauscht inzwischen nicht mehr so viel. Nur die vorderen Partien sind noch nicht ganz lang genug um wirklich in den Dutt zu verschwinden, aber schon lange genug um sich meistens ankämmen zu lassen.
Der Zopf dickt im Nacken schon merklich nach. Das kann ich mit der Hand fühlen, besonders wenn sie nass sind spüre ich ca 10 cm dicker und dann plötzlich eine Abnahme. Mit freiem Auge ist es aber glücklicherweise nicht erkennbar. Auch beim Messen ergibt sich inzwischen etwas mehr ZU - aber da das Messergebnis so sehr schwankt bei mir bin ich da vorsichtig geworden. Ich messe ja auch "nur" mit Maßband und wenn die Haare mal mehr gelockt oder belegt sind dann ergibt die Messung mehr, egal wie fest man zusammenzurrt. Das geringste Ergebnis hatte ich Februar und August 2022 mit 8 cm, Ende Sptember und Ende Oktober ergaben sich 8,5 cm, Dezember und Jänner jetzt ergaben 9,2 bzw 9,3 cm. Also gibt es schon eindeutig irgendeinen Zuwachs, auch wenn nicht klar ist wie viel genau.

Ich hab auch bei den ZU-Vergleichsbildern in den Anfangsposts noch eines von heute dazugepackt - mit einem schicken Knick, weil ich keine Strähnen unauffällig umlegen kann.
Eigentlich bin ich ja immer noch dabei, Schäden aus vor LHN-Zeit herauszuzüchten, auch wenn sich der Gesamtzustand schon deutlich verbessert hat. Deshalb müssen auch immer wieder mal Spitzen dran glauben, weil sie zu splissig und klettig werden. Entsprechend werden sie nur langsam länger. Ich hatte im Sommer den Meter geknackt, im September dann 103 cm (105 die längsten paar). Dann wieder gut 5 cm abgeschnitten. Davon gibts schöne Fotos. Besonders dieses eine Foto vor dem Schnitt liebe ich, da ist ein ganz kleiner Windstoß so perfekt seitlich reingefahren, das lässt sie gleich nochmal um 5 Punkte hübscher aussehen. *schmacht* Das habe ich auch irgendwann letzen Herbst in den Anfangposts upgedatet, hab ich gerade gesehen. XD
Inzwischen sind sie wieder ungefähr auf 103 cm.
Hier haben wir mein Glückstreffer-Foto vor dem Schnitt, eins nach dem Schnitt und ein aktuelles.


Große S&D-Aktionen hab ich eher nicht mehr gemacht seit dem letzten Winter, aber immer wieder zwischendurch ein wenig. Das reicht inzwischen, um einen ganz guten Zustand zu erhalten. Ich bin da immer noch schwer begeistert von der Stickschere, das kann ich wärmstens empfehlen.^^
Mit der Haarpflege eiere ich etwas herum...nichts ist wirklich schlecht, aber auch nichts so richtig gut. Die Längen zu pflegen kriege ich ganz gut hin, die Kopfhaut ist eher mein Problem. Deshalb mache ich mal die, mal jenes...mal Seife, mal Babyshampoo, mal verdünntes Shampoo, mal stärkeres Shampoo, mal Kopfhautkur, mal Wascherde, mal wieder DIY-Mayonnaise-Shampoo, zwischendurch die Kopfhaut mit Aloe Vera Gel einklatschen um damit die Kopfhaut besser zu befeuchten und der Platten-Schuppenbildung Einhalt zu gebieten... Und alles wird nach wie vor sorgfältig dokumentiert. Bis jetzt hat noch nichts so richtig das Probleme gelöst. Aber es gibt noch einige Dinge die ich ausprobieren kann. Und wenn es wirklich gar nichts gibt dass das Problem löst, kann ich ja auch meine Wäschen doch verkürzen (oder zumindest es mit Scalp wash versuchen). Auch wenn ich das lieber nicht würde.^^
Vergangenes Jahres sind auch ein paar neue Haarschmücker eingezogen. Ich hab mich mal etwas an Acryl gewagt, wegen der schönen Farben und Effekte.
Das waren zwei Paar Haarstäbe und ein Forke aus der FB-Tauschbörse.
Hier könnt ihr sie mal live sehen. Ein Foto ist größer, damit könnt ihr auch den wunderbaren Strubbel sehen, den meine ganz frisch gewaschenen Haare machen.


Fun Fact: Ich hatte die Gelegenheit ergriffen hatte mit ein paar richtig leuchtende Acryl-Schmücker zu kaufen, anstatt der neutralen Hölzer die ich sonst im Allgemeinen habe. Danach verging nicht sehr viel Zeit bevor ich mich wieder mit Farbtypen beschäftigte und herausfand, dass ich gar kein Herbsttyp bin sondern ein Soft Summer - kalte, gedeckte Farben mit wenig Sättigung (Leuchtkraft). Das heißt, zwei meiner drei Schmücker sind eigentlich recht unpassende Farben. Nur die violett-grauen Stäbe sind so gesehen wirklich in meinem Schema. XD
Und ich hab endlich das Ordnungssystem für meine Haarsachen bekommen, das ich haben wollte. Minikommoden / Organizer mit Schubladen. Ich mag Schubladen. Ein hängendes Utensilo zB wäre für mich nicht so toll, höchstens zum verreisen.
So sieht das aus:

Schubladen für die grobe Sortierung und viele kleine Behälter für Haarklammern, U-Pins, Gummis und sonstigen Kleinkram.
Die oberste Schublade hat "Bürobedarf" und keine Haarsachen - das Ganze steht auf meinem Schreibtisch.
Damit schließe ich hier erstmal. Es gibt noch ein wenig mehr zu erzählen, aber selbst meine Romane müssen Grenzen kennen...
Demnächst folgt dann die Geschichte meiner Kamm-Reise.
