Krass, Ginrin-Asagi, was du da schreibst klingt total nach mir in den letzten 8 Jahren!
Monatsaufgabe Januar - Das ist (nicht) mein erstes Rodeo!
Ich habe meine Haare, bis auf die magische Grenze vor 8 Jahren, eigentlich nie oder eher sehr, sehr selten Mal geschnitten.
Ich kann an der Hand abzählen, wann ich da mal beim Friseur schneiden ließ. Meine Mutter hat ansonsten immer meine Haare gepflegt
bzw. mir einen graden Pony alle 2-4 Wochen nachgeschnitten. Ein Mal war ich mit meiner Mutter beim Friseur (da war ich 13?) und ich ließ mir von der Friseurin einen Stufenschnitt in Schulterlang aufquatschen (meine Mutter war eigentlich dagegen, aber wenn das Kind so drum bittet..naja). Das sollte meine Locken und Wellen hervorholen. Tat es auch total gut! Aber ich fühlte mich wie ein Pudel und ließ dann bis ich 16 Jahre alt war wachsen. Ich kannte das LHN da noch nicht, aber ich meine es wurden schöne Fairy Tale Ends bis Steiß draus.
Mir waren bis dahin die Haare auch immer Recht egal (ich ließ halt wachsen; immer offen getragen, nur Shampoo genommen), bis irgendwann ein Alter aufkam, wo Haare was besonderes in der Schule wurden? Zumindest wurde ich richtig oft wegen meinen Haaren angesprochen und bekam Komplimente. Bis auf ein Mal eine sehr gute Freundin von mir meine Haare kritisierte (trocken, splissig usw.) und ich zu einer Friseurin rannte. Gut, ich hatte bis dahin noch nie Spliss geschnitten, noch nie was von Kuren oder Spülungen gehört und dementsprechend einfach GAR NICHTS gemacht (kannte es einfach nicht). Bei der Friseurin ließ ich ordentlich weg schneiden - obwohl die Friseurin mehrmals darum bat, ich solle doch bloß nicht auf die eifersüchtige Gans hören, die mir das einredete. Wollte ich damals nicht wahrhaben. Schade drum. Nach der Friseurin hatte ich also eine schön dichte Kante etwas unter BSL - und verstehe dadurch jetzt auch, dass man Haare unterschiedlich wachsen lassen kann. Vorher war mir das nie bewusst, dass es „Kante“ und „nicht Kante“ gibt.
Danach fing dann auch das ganze mit dem Färben und noch mehr schneiden an. Ich bat meine Mutter, meine langen Haare bis ca. unteres Kinn abzuschneiden und färbte anschließend rot mit Drogeriefarbe. Da es schlechtes Feedback gab, ließ ich das rot verwaschen und ließ NHF herauswachsen (generell in meinem Dorf echt eine große Sache, was ich da getan hatte!). Dann züchtete ich auch wieder auf Länge, blieb schnittfrei und kam bis Taille. Bei Taille in hauptsächlich NHF habe ich viel im LHN gelesen, Seife verwendet und gepflegt. Meine Haare wurden öfter komplementiert, aber zu schätzen wusste ich es da immer noch nicht. Dann ließ ich mir ein U schneiden, was dann zu einem V wurde - da war ich immer noch nicht ganz glücklich mit. Irgendwann ließ ich mir von meiner einen Schwester Strähnen machen, die leider zu blockartig wurden, was zu eingingen Überfärbungen, Blondspray usw. führte. Dann färbte ich plötzlich schwarz (so wie mein derzeitiges Profilbild aussieht) - also alles urplötzlich hin und her, als wäre ich am Anfang mal in den Genuss gekommen und hätte alles mal ausprobieren wollen. Die Haare wurden in der gesamten Zeit nicht geschnitten und erreichten dann Anfang Po-Kante (ich denke das waren 1,5 Jahre schnittfrei).
Da ich dann von schwarz-blau zu blond gehen wollte, killte das meine Haare komplett- nach und nach kam also ab. Ich lief dann mit Schulterlangen Haaren aus Zuckerwatte herum, die dann wieder schwarz gefärbt wurden, da es einfach zu schlimm im hellen Zustand aussah

Nach einer kurzen Liebelei mit festen Extensions, die mir die längsten und dicksten Haare bescherte bzw vorgaukelte, aber einfach schrecklich zum händeln waren, folgten viele Färbungen/Blondierungen/Farbentziehungen und Schnitte bis hin zu Kinnlinie. Rückblickend einfach ein schreckliches Theater, was einfach offenbart, wie unsicher ich mit mir selbst war. Ich wünschte mir stets lange Haare, aber arbeitete auch da schon immer gegen mich.
2018 rasierte ich mir die Haare auf 1mm ab und blieb dann für 8-9 Monate schnittfrei (nach dem 4. Monat mit Buzzcut ließ ich mir aber wieder feste Extensions machen, welche ich mir nach 3 Monaten selbst entfernte - was bestimmt nicht sonderlich haarfreundlich war). Und nach 8-9 Monaten (nach der Rasur, also quasi 1-2 Monate nachdem ich die Extensions entfernte )fing alles wieder von vorne an mit Färben und Blondieren. Vllt hat mich die Länge auch getriggert? Vielleicht habe ich das Nichtgefallen der Länge mit Farbe kompensieren wollen? Wer weiß!
Das ganze lässt sich ab dann (wie auch vor dem Buzzcut) fortführen mit: Färben, blondieren, Henna, Blondierspray, Farbzieher, unglücklich, schneiden, schneiden und noch mehr schneiden - wieder färben *Seufz* Also immer wieder Versuche, nichts zu machen bzw schnittfrei zu bleiben. Die magische Grenze ist für mich schon seit Jahren die Schulter! Und ich versuche es nun seit gut 5 Jahren aktiv wieder Langwachsen zu lassen. Sehr frustrierend.
Kurzum:
Ich war ein bekennender schnittfreier minimalitischer Langhaarzüchter, bis ich auf den Geschmack kam - konnte nicht damit umgehen und
bin total ausgeufert. Dann hab ich immer wieder versucht zurück zu früher zu kommen, war aber schon in dem verdammten Teufelskreis gefangen -
der einen immer wieder schneiden lässt, da die Scham über die Zuckerwattehaare einfach zu groß ist.
Jetzt bin ich seit 05.05.21 färbefrei und seit dem 29.07 schnittfrei - ich habe seither einfach nichts mit den Haaren gemacht und bin endlich auf einem guten Weg

Ich habe weder Färbe noch Schneide-Gelüste.
| NHF züchten seit 05.05.21 | Letzter Schnitt 29.07.21 | Schnittfrei durch 2022 | Zurück zur NHF 2022 |
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