Lange Haare / Frisuren bei (Klein)Kindern

[Aschera]

Ich könnte etwas Input gebrauchen. Eines meiner Kinder hat Haare bis ca. Steißlänge, am liebsten sollen sie so lang werden wie die von Disneys Rapunzel.
Sie sind auch pflegeleicht, soweit kein Problem. Aber... das Kind passt nicht auf die Haare auf. Sie hängen im Zweifel überall rein, egal ob offen oder zusammen gebunden. Essen, Zahnpasta, Bastelkleber, wer weiß was noch.. zusammenbinden hilft nicht, ermahnen hilft nicht..

Ist es okay, wenn ich darauf bestehe, dass die Haare regelmäßig auf Hüftlänge zurück geschnitten werden?
Die gewünschte Bodenlänge plus wäre bestimmt drin, aber das Kind muss sich doch frei bewegen können, ohne dass die Haare im Dreck hängen, oder?

Oder anders frisieren? Ich mache täglich einen Holländer. Mein Kind würde lieber offen tragen oder mit bodenlangem Parandi herum laufen.

[Silberfischchen]

Ich war auch so'n Kind. Hatte zwar am Anfang 2 Zöpfe und später dann einen, aber geschnitten wurde nicht. Ich hab nur erlaubt, ggfs. Kleber oder Kaugummi rauszuschneiden.
Längste Länge war Mitte Oberschenkel, weil meine Mutter mit Gewöhnung an ihre C-Haare bei meinen F-chen ziemlich Haarbruch produziert hat.

Wenn ich heute meine Mutter wäre und mich als Kind hätte würde ich vor allem Spliss schneiden, weil das das Theater beim Kämmen wesentlich verringert.
Und wegen offen tragen würde ich vielleicht einen Deal machen, 1x die Woche oder so. Und sonst flechten, weil das ganz schön verkürzt ggfs. mit 3x3 oder so. Der bleibt eher hinten.
Kannst ihr ja trotzdem bodenlang Parandi reinflechten, die kommen dann in die Waschmaschine. Außer an Tagen mit Schulsport.

Essen und Zahnpasta geht punktuell auszuwaschen, Bastelkleber muss man rausschneiden.

Ich denke das wichtigste ist, dass die tatsächliche Länge kein Streitpunkt ist. Wenn die Haare "in echt" bodenlang sind, macht es nicht so viel Kummer, wenn man sie auf Hüftlänge "kurzflechtet".
Abschneiden wäre für mich als Kind einer Körperverletzung gleich gekommen. Allein damit zu drohen, fand ich grausam.

[Aschera]

Wir sprechen von einem Kindergartenkind mit sehr viel Energie. Da gibt's keine Tage an denen man nicht auf die Haare aufpassen muss.
Und das Kind ist in einem Alter in dem es sich durchaus manchmal zum Spaß oder weil erschöpft im Freien auf dem Boden wirft, oder in Situation herum hampelt in denen das echt nicht gut ist und die Haare sonstwo hinein fallen ..

Mir tut's ja selbst weh die Haare zu schneiden... Auf Höhe der Kante sind noch über 7cm ZU.

Edit: Wir haben ca. 3cm gekürzt und so hab ich Zeit mit Gedanken zu machen ob ich das in Zukunft anders lösen kann.

[Silberfischchen]

Ja. Ich hatte auch viel Energie. Kopfstand im Sessel und so.
Meine Mutter hat mich damals nicht offentragen lassen, weil "kriegt man niiiiiieeeeeee wieder" und so.

Schade eigentlich, bisschen mehr Vertrauen wäre manchmal nicht schlecht gewesen.

Wenn Hampeln oder auf dem Boden liegen für Dich ein Problem ist.. dann kann ich Dir auch nicht helfen. Meine Mutter hat es damals hingekriegt in den 70ern.

[Aschera]

Mir geht's eher um mangelhaftes aufpassen auf Ausscheidungen und Gefahrenquellen wenn müde und/oder überdreht... ersteres wollte ich jetzt nicht so deutlich schreiben.
Wegen Sand, Erde und Tomatensauce im Haar greif ich bestimmt nicht zur Schere.

[Silberfischchen]

OK, das hat sich bei mir als kleines Kind nicht ergeben, weil ich da die Zöpfe seitlich trug. "Ins Klo hängen" war tatsächlich niemals ein Problem.

Und es gibt wahrlich genug Frisuren mit denen sich eine kleine Prinzessin oder Elfe bestimmt gut identifizieren kann, die die Haare auf Hüfte verkürzen ohne dass man sie auf Hüfte zurückschneiden muss.

Ich erinnere mich wohl, dass ich auch mit meiner Mutter Streit hatte wegen der Haare, vor allem wegen Kämmen und waschen. Aber das war tatsächlich mangelnder Technik geschuldet. Wir haben halt überkopf gewaschen, feucht entwirrt, gefönt, Wildsau und so..... würde ich heute niemals so machen mit einer Tochter, die meine Haare hätte.

Ich würde mich (wenn ich meine Mutter gewesen wäre) allerdings überreden zum Splissschnitt. Dazu hab ich mal meinen Neffen gebracht, als er die Haare nicht geschnitten haben wollte. Hab ihm erklärt, dass das die Haare nicht kürzer aber viel besser kämmbar macht und hab ihm gezeigt, dass das bei mir sehr offensichtlich gut funktioniert (meine Haare damals auf Klassik, seine auf Taille) und er war anschließend sehr happy über die tolle Kämmbarkeit "hab heute nur 2 Minuten zum Kämmen gebraucht".

Und ich erinnere mich ebenso an einige Mädchen, deren Mütter ihnen die Haare kurz gesäbelt haben gegen ihren Willen und was das mit den kleinen Seelen damals angerichtet hat. Heute würde man wahrscheinlich von "traumatisiert" faseln. Ich hab es so erlebt, dass die Kinder sehr sehr traurig waren und sich sehr geschämt haben mit ihren "praktischen" Haarschnitten.
Da waren auch welche dabei die schon so klein den Unsinn von "so dünne Haare kann man nicht lang tragen" kolportiert hatten als Begründung ihrer Eltern für den Schnitt.
Und wie die kurzhaarigen Mädchen immer meine Zöpfe neu flechten wollten, weil sie sie so toll fanden.

Kurz gesagt: ich hatte so ziemlich alles außer Ausscheidungen in den Haaren, ich hätte es mit verbesserter Pflegetechnik leichter gehabt und Haare abschneiden hätte sich für mich wie Hände abhacken angefühlt in der Seele.

jm2c.....

[Aschera]

Die kleine Maus öffnet die Frisuren oft, was die verkürzenden Zöpfe leider nicht zu einer zuverlässigen Lösung macht. Ich weiß was du meinst.
Eine Bekannte hat es erlebt, dass die Mutter aus Missgunst, ohne guten Grund und ohne Ankündigung die Haare von ca. Klassik auf Schulterlänge gekürzt hat. Wirklich aus Missgunst. Das nagt heute noch an ihr, obwohl es Jahrzehnte her ist.

Ich will mich nicht übermäßig einmischen und gehe auch davon aus, dass das Thema bald durch ist und ich hauptsächlich Wünsche umsetzen darf.
Wünsche bzgl. Frisuren, Haarkreide oder bunten Parandi erfülle ich gerne so gut es geht.