Ich hol' den Amish Bun mal wieder hoch, weil ich gern eine pinless Variante davon mache, die sich als gut haltbar und bequem erweist. Ick liebe ja so Zeugs, wo die Haare ganz von selbst halten und man nichts irgendwie befestigen muss, da sollt ihr freilich auch in den Genuss zu kommen...
Das Ganze ist dermaßen simpel, hoffenltich haut ihr mich nicht, dass ich das echt aufschreibe.
Falls aber jemand Probleme mit dem Absacken des Dutts oder mit ewig heraus fallenden Spitzen haben sollte, könnte er vielleicht diesen kleinen Hinweis gut brauchen.
Schritt 1: Amish wie gewohnt flechten. Hier habe ich einen "Trick" angewendet, damit man später den Mittelscheitel nicht sieht:
- Haare nicht akkurat mit einem Kamm, sondern grob mit den Händen im Nacken teilen.
- Anstatt direkt zwei separierte Zöpfe zu flechten, zunächst mit dem Deckhaar den Anfang eines 6-strängigen Zopfes flechten.
- Den 6-Stränger wieder in zwei 3-Stränger aufteilen und nun beide Zöpfe separat flechten.
Natürlich muss man den Mittelscheitel keineswegs verstecken, die Pinlessvariante des Amish geht auch mit dem traditionellen Mittelscheitelmodell.
Schritt 2: Im zweiten Schritt webt man den Amish wie gewohnt.
Solltet ihr, nachdem ihr beide Zöpfe hochgewebt habt, etwa 15 bis 20 cm an Restzöpfen übrig haben, könnt ihr direkt in den nächsten Schritt springen.
Bei längeren Zöpfen könnt ihr ggf. wieder runter, dann vielleicht nochmal hoch weben --ganz so, wie es nötig ist, bis ihr nur noch 15 bis 20 cm Haarlänge übrig habt.
Wenn ihr wisst, dass ihr mehrfach hin und her weben müsst, oder besonders dicke Zöpfe durchzuweben habt, könnt ihr bereits beim Flechten die Schlaufen, durch die die Zöpfe später kommen, entsprechend größer machen.
Während des Webens ziehe ich die Zöpfe immer mal wieder nach, damit das Ganze eine angenehme Spannung hat.

Ich hab' mir hier noch ein paar Runden gegönnt und nun nur noch ein paar dünne Flusenzöpfchen übrig. Daher beende ich das Weben hier.
Schritt 3: Die folgenden Schritte sind am einfachsten, wenn ihr mit euren Zöpfen wieder ganz oben aus der Frisur heraus kommt:
Die beiden Flusenzöpfchen trenne ich nun bis zum bereits verwebten Teil der Frisur auf...
...und flechte sie zu einem einzigen Zopf zusammen.
Das ist der magische Schlüssel, durch den sich jetzt nichts mehr aufdröselt.
Dieser Zopf ist auch nochmal deutlich schöner, als die beiden einzelnen, die ich vorher hatte.
Wenn man also mit seinen beiden Zöpfen unterhalb der Frisur anlandet, ist das überhaupt nicht schlimm, da man diesen Zopf zur Not auch nochmal nach oben weben kann (bei allzu dünnen Zöpfen sieht das einfach nicht mehr so schön aus; das Bisschen an Volumen, das man durch das Zusammenflechten der Zöpfchen gewonnen hat, kann man hier also dankbar mitnehmen).
Schritt 4: Letztlich rollt man lediglich das Zöpfchen auf und stopft es unter den gewebten Teil der Frisur.
Wenn man das von oben erledigt, sorgt die Schwerkraft dafür, dass alles an Ort und Stelle bleibt und sich nichts verschiebt.
Aber auch von unterhalb der Frisur lässt sich so ein Restzöpfchen sehr gut aufrollen und unter den Dutt schieben. Damit sich dann nichts mehr verschiebt, sollte die gerollte Schnecke nach Möglichkeit oberhalb der aller ersten Kreuzung der 2 Zöpfe verankert werden. Hat man die Zöpfe beim Weben stets ein wenig unter Spannung gehalten, sollte das Schneckchen nicht mehr heraus rutschen. Ansonsten darf man natürlich auch in einen "Amish Pinless" einen Pin stecken, um auf Nummer Sicher zu gehen ;o)
Hier noch eine Bilderreihe, wie sich die Frisur über 3 Tage gehalten hat. Es sind jeweils Haarschmücker verbaut, die jedoch lediglich der Zierde dienen.

Tag 1

Tag 2

Tag 3. Langsam wird es Zeit, ihn wieder heraus zu machen...

Und hier ist der pinless Amish nach der gleichen Methode, jedoch ohne den Mittelscheite beim Flechten zu verbergen:
The problem with the world is that the intelligent people are full of doubt, while the stupid people are full of confidence. ~Bukowski