Bezugnehmend zu Sarahs Kommentar: Auch zum Thema ausufernde Zitate funktioniert es glaube ich ganz gut, den betreffenden User einfach darauf hinzuweisen, dass das etwas unangenehm ist und dass es üblich ist, kürzer zu zitieren.
Die meisten User wollen ja nicht trollen und es gibt sowas wie "soziale Scham", die auch ein Teil der Erziehung/Prägung beim Aufwachsen ist: Die meisten Menschen fühlen sich unangenehm berührt wenn sie bemerken, dass sie unangenehm auffallen oder sich in einer Gruppe (mit der man auskommen möchte) unangepasst verhalten.
Deshalb hat meist ein freundlicher, aber klarer, Hinweis mit der Erklärung, WIE genau es getan werden sollte schon viel Wirkung.
Nur, wenn man da gleich mit viel Aggression oder Vorwurf kommt, dann fühlt sich der Empfänger nicht mehr unangenehm berührt, sondern vor den Kopf gestoßen - manche ziehen sich dann erschrocken zurück und andere gehen auf Widerstand, um sich zu schützen. Ich glaube, das war auch einer der Effekte, die in der Vergangenheit hier oft passiert sind und diese Stimmung verursacht haben, die viele beklagt haben.
Ohne das jetzt den früheren Mod in die Schuhe schieben zu wollen, das kam auch von normalen Usern untereinander. Gruppendynamik halt.
Es gab auch vorher schon das "freundliche an der Hand nehmen" häufig hier im Forum, aber daneben eben auch eine Kultur des "scharfen Zurechtweisens" und damit verbunden der häufigen "Grundsatzdiskussionen wer nun welches/wo Recht hat".
Ich glaube, wenn wir uns einfach alle gemeinsam bemühen, bewusst mehr das freundliche an der Hand nehmen oder freundlich auf etwas hinweisen zu machen, dann verändert sich automatisch Stück für Stück die gesamte Stimmung im Forum. Jeder Einzelne fühlt sich weniger angegriffen, muss sich weniger verteidigen und weniger austeilen. Ein positiver Selbstläufer.

Gruppendynamik ist nichts, dem man hilflos ausgeliefert ist und das man passieren lassen muss. Das kann man aktiv beeinflussen. <3
Das kann man dann übrigens auch dabei verwenden, wenn man findet, dass die Ansichten eines anderen Blödsinn sind. Dass zB nicht über alles gespottet oder abgewertet werden muss, weil es wissenschaftlich (noch?^^) nicht belegt ist. (Bei dem Thema ist mir das besonders stark aufgefallen.) Man kann das mit der Wissenschaft ja erwähnen, muss es aber nicht als Keule benutzen, mit der man andere Herangehensweisen oder Überlegungen zum Schweigen bringt und "korrigiert". Man kann freundlich hinterfragen, ohne von oben herab zu reden, oder man kann Dinge die man Unfug findet auch einfach ignorieren.
Ich denke, auch "neurodiverse" und sonstige "diverse" Menschen hätten es in so einem Klima leichter. Weil das vor ein paar Seiten hier im Thread mal aufkam und weil ich da möglicherweise (? XD ) auch dazugehöre. Einfach, weil man sich weniger von Ablehung bedroht und kritisiert fühlt und weil die anderen es leichter auffangen können, wenn man mal daneben haut oder in ein Fettnäpfchen tappt - anstatt empört zurückzuschießen. Oder weil der individuelle Wunsch, mit irgendeinem speziellen Pronomen o.Ä. angesprochen zu werden einfach freundlich von den anderen angenommen werden kann, ohne eine Grundsatzdiskussion über Pronomen für alle führen zu müssen - und wenn die Leute das gewünschte Pronomen vergessen oder nicht wissen kann man sie genauso freundlich einfach daran erinnern und darauf hinweisen.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass sich viele Probleme von selbst lösen oder irrelevant werden, wenn sie die Gesprächskultur und Stimmung in diese Richtung verändert.
Ich glaube, das Potential zu einem wärmeren Umgang miteinander hier im Forum ist absolut da. Ich glaube, vieles von den härteren Tönen ist auch einfach versehentlich passiert und zu einer Eigendynamik geworden. Aber ich habe den Eindruck, die meisten User wünsche sich eigentlich einen sanfteren Umgang miteinander.
Ist halt auch ein bisschen kollektive Übungssache.
So, fertig mit der "Küchenpsychologie".