November 2011 war ich das letzte mal bei einer Frisörin. Da habe ich ganz absichtlich einen großen Teil der Stufen und Fransen abschneiden lassen. Seit dem wollte ich die Haare wachsen lassen und habe nur noch meinen Mann oder eine Freundin die Spitzen schneiden lassen.
Den Pony habe ich schon fast immer selbst geschnitten. Inzwischen sind meine Haare lang genug, dass ich auch die Spitzen selber schneiden kann.
Ich geh nur deshalb nicht mehr zum Frisör, weil ich keinen brauche. Pony und Spitzen hab ich eben selbst im Griff und hab Spaß dran, selber zu schneiden. Ich fand immer, dass Frisörinnen (nur einmal hatte ich einen Frisör) gut schneiden konnten - und ich hab fast alles außer Färben schon mal gehabt, von knackekurz über Stufen, Dauerwellen, Fransen, Kanten, Undercut (das nannte man früher den Nacken rasieren

) usw.. Mit dem Frisieren war ich meist nicht zufrieden und hab zu Hause gleich wieder gewaschen und neu frisiert.
Ich komme aus einen Selber-Schneiden-Familie: Mein Opa war der Frisör meiner Kindheit, später war ich dann seine Frisöse, als er ganz alt war. Auch meinen Eltern und gelegentlich meiner Schwester oder einer Freundlin habe ich jahrelang die Haare geschnitten. Richtige Haarschnitte, nicht nur Kanten.
Inzwischen mache ich Freundinnen gern Hochsteckfrisuren, ich liebe es, in Haaren rumzuwühlen. Einer Freundin habe ich die Hochzeitsfrisuren gemacht - das hat einen Wahninnsspass gemacht!
Ich finde den Beruf Frisör/in an sicht toll und das Image oder (wie in jedem Beruf) manchmal auch die Tatsache der Dummchen und Grobschlächtigen seeehr schade. Denn Haare schneiden oder frisieren ist eine sehr intime und damit ernste Angelegenheit. Und eine Kunst ist es auch. Mit gutem Handwerk, Phantasie und großem Einfühlungsvermögen kann man Menschen so gut damit tun und viel Freude machen!
Mir tun Friseusen unter Dumpinglöhnen, Fließbandarbeit und dem "Zwang" möglichst viele Färbungen, teure Pflegeprodukte (die das Haar eher schädigen) und möglichst die angesagten Frisuren an die Frau (und den Mann) bringen zu müssen leid. Statt industriell und modisch wünsche ich mir eher individuell und ästhetisch.