Zu dem Thema Hippie fällt mir folgendes ein:
Da ich zu der Zeit zwar noch nicht gelebt habe, aber die Musik aus dieser Epoche schon immer toll fand, wollte ich auch so rumlaufen wie ein Hippie.
Das ging im Sommer sogar ganz gut; eine ausgefranste kurze Jeans hatte ich bereits. Dazu trug ich bequemerweise Birkenstocksandalen (die mit Riemchen hinten), T-Shirt und immer offenes Haar, was vor lauter Trockenheit knirschte. Ich fand das total chick.
Aus einem Ibiza Urlaub, den ich zusammen mit meiner Mutter unternahm, brachte ich mir von dem Hippiemarkt aus Punta Arabi eine Original Hemdbluse mit, die zu meiner Lieblingsbluse avancierte.
Wieder zu Hause angekommen, trug ich dazu am liebsten eine Jeansschlaghose und Birkenstocksandalen.
Das sah vielleicht blöd aus ... aber ich fand das chick.
Dann kam ich auch mal auf die glorreiche Idee, eine enge schwarze Jeanshose mit knallbunten Keilen in den Hosenbeinen "aufzupeppen".
Die schrie förmlich danach.
Gesagt - getan. Die Hose zog ich auf der Straße an - natürlich wieder mit Birkenstocksandalen.
Eigentlich hätten Plateauschuhe besser dazu gepaßt, aber die hatte ich nicht gehabt. Die Sandalen waren ja soooo bequem.
Zu der bunt aufgepeppten Hose trug ich auch noch eine Weste aus Polarfleece und das auch noch mitten im Hochsommer!
Sah sch*** aus, aber ich fand das chick.
Tja - eines Tages hatte ich meine schwarze Jeanshose versehentlich bei 95° gewaschen.

Die Beine waren danach irgendwie kürzer als sonst. Und zusammen mit den Birkis sah es nur noch be**** aus.
Hätte ich Plateauschuhe dazu getragen, könnte ich dem Helge Schneider Konkurrenz machen. Leider hatte ich keine Windschiefe Frisur ...
Passend zu meinem Modegeschmack trieb ich das auch noch soweit, daß ich das Thema "Musical Hair" aufgriff. Zusammen mit meiner Freundin bemalte ich eine Blaue Jeanshose mit allen möglichen Dingen, die man üblicherweise mit diesem Musical in Verbindung bringt.
Und so lief ich damit durch die Fußgängerzone und wurde promt darauf angesprochen. Weil ich auch noch recht gut Englisch sprach, versuchte ich auch in Englisch zu erklären, wie geil ich das Musical Hair fand.
Auch beim Jazzdance habe ich ein Lied mal nachgestellt: I Got Live
Die Trainerin fand es total süß irgendwie, als ich passend zum Text ein leichtes Grinsen im Gesicht hatte. (Das war die Textzeile "I got good times man")
Joa, das waren so ziemlich meine mehr oder weniger modischen Entgleisungen oder was auch immer.
Mit Fotos wäre das Ganze sogar etwas interessanter, aber das wäre für mich jetzt viel zu aufwendig.
Wir haben nämlich vor einigen Jahren alle Fotos eingescannt und als Foto DVDs gebrannt. Diese lagern bei uns irgendwo im Keller. Und ob einige dabei sind, die hierzu passen würden, weiß ich auch nicht so genau. Es waren viel zu viele.
Aber wenn ich heute darüber nachdenke, finde ich diese Ära der 68er auch nicht besser oder schlechter als heute - sicher, das war eine ganz andere Zeit als heute, die auch ihren Reiz hatte und immernoch hat; wenn auch die Farben ausgeblichen sind.
Früher mußte man selbstbewußt sein, als Frau kurze Haare zu tragen.
Heutzutage muß man selbstbewußt sein, wenn man wieder als Frau lange Haare trägt.
(meine eigene Feststellung)