Schnatz:
2) hess. das geflochtene und um die haarnadel gewickelte haar der frauenspersonen, in Oberhess. auch der kopfputz der bräute, gevatterinnen und zuchtmägde VILMAR 361: die braut sasze auf einem mit tannenzweigen ausgeschmückten wagen, sange und spanne; um sie saszen etwa 6 brautmädgens und sangen mit.
alle im schnatze, das ist, blosköpfig mit band und rosmarien geziret, auch zween geflochtenen harzöpfen. quelle von 1757 ebenda.
Gefunden in
Grimms Deutschem Wörterbuch.
Interssante Frage! Ich guck auch glaich mal in meinen Original-Grimm rein, mit Anhängen.
Hier ist es, Reclam-Ausgabe, Märchen Nr. 89:
sich schnatzen, von den Haaren gesagt: heißt sie flechten, von der nordischen Form snua, wenden, winden, schnüren, so ist auch Schnatz das geflochtene Haar, die Braut geht im Schnatz zur Kirche. Sich aufsetzen und Aufsatz wird gleichfalls vom Schmücken und Ordnen des Haares gesagt.
Wie schön, daß so ein uraltes Wort uns im Märchen noch erhalten geblieben ist. Ich liebe diese Worte, die wie Findlinge im Acker stehen und um die man generationenlang herumpflügt, um sie nicht versetzen zu müssen.