Fazit: Es ist möglich, jeden Tag definierte Locken zu tragen, ohne diesen ganzen Curly-Girl-Zirkus (jeden Tag mit Condi waschen, Plopping, Curl-Clipping usw.). Die Arbeit mit meinen Haaren hat sich sogar noch weiter reduziert. Weniger ist eindeutig mehr!
Eine völlig neue Erkenntnis für mich war auch, dass es meiner Kopfhaut am besten geht, wenn ich sie zwischen den Wäschen völlig in Ruhe lasse (nicht massieren, nicht bürsten). Bisher dachte ich, ohne meine Wildschweinborstenbürste könnte meine Kopfhaut nicht leben. Tja, die hat jetzt erstmal bis auf weiteres Urlaub

Hier jetzt meine neu entwickelte Lockenroutine:
Waschen: Gewaschen wird zweimal pro Woche. Vor der Wäsche streiche ich Kokosöl in mein Haar und lasse es eine Weile einziehen, damit die Schuppenschicht beim Waschen nicht aufquillt (eine geöffnete Schuppenschicht ist der Tot jeder Locke). Direkt vor der Wäsche wird das Haar mit meinem Magic-Star-Kamm (eine regelrechte Forke, extrem grobzinkig) ausgekämmt.
Unter der Dusche hänge ich mein Haar kopfüber nach vorn und spüle es erstmal gründlich mit warmem Wasser. Dann trage ich mit den Fingerspitzen mein selbstgemischtes Shampoo (siehe oben) direkt auf die Kopfhaut auf, schäume es auf und massiere dann noch einmal meine Kopfhaut gründlich mit den Fingerspitzen. Das Shampoo bleibt solange auf der Kopfhaut, bis ich mit Körper waschen fertig bin. Dann wird es gründlich mit warmem Wasser ausgespült.
danach drücke ich vorsichtig soviel Wasser wie möglich aus dem Haar und giesse meine Rinse nach folgendem neuen Rezept über das gesamte Haar:
1 Liter kaltes Wasser
1 Esslöffel ungeschwefelter Rotweinessig
1 Teelöffel deutscher Blütenhonig in Bio-Qualität
Mein Haar "kämme" ich dann kurz mit den Fingern und spüle die Rinse sofort wieder mit kaltem Wasser aus.
Dann schlage ich mein Haar kurz in ein großes Haartuch ein. Nehme nach wenigen Minuten das Handtuch wieder ab und öle mein nasses Haar mit 5 Tropfen Mandelöl. Anschließend kämme ich mein Haar mit meinem Magic-Star-Kamm ganz glatt runter, schiebe einen Plastikhaareif in den Haaransatz und fasse mein Haar nicht mehr an bis es trocken ist. Die Locken entwickeln sich dann sehr schön von allein.
Jetzt kommt der Teil, der vor dem Experiment schwierig war:
Die Nichtwaschtage:
Die sind jetzt ganz einfach. An Nichtwaschtagen schüttele ich morgens nur kurz mein Haar kopfüber aus, kontrolliere, ob alle Locken schön ordentlich einzeln hängen, wenn sich zwei Locken zusammengedreht haben sollten, trenne ich sie vorsichtig mit den Fingern, kontrolliere, ob auch keine Zocken im Nacken sind (sollten sich ganz kleine gebildet haben, löse ich sie mit den Fingern), werfe mein Haar dann wieder nach hinten und streiche dann von oben nach unten 5-6 Tropfen Mandelöl auf mein Haar. Zum Schluß noch kurz den Haaransatz über der Stirn mit dem Kamm glätten und dann für den Rest des Tages mein offenes Haar mit schönen Löckchen genießen.
Hochgesteckt oder zusammengebunden werden die Haare jetzt nur noch zum Sport. Dazu gibt es dann einen lockeren Lazy-wrap, für den das Haar vorher nicht gekämmt wird. Nach der Frisur kann ich meine Locken dann auch wieder offen tragen.