Langhaarnetzwerk

Wobei das doch nur für offenes Haar gilt? Hinterhergeguckt wird mir viel mehr mit offenen Haaren.

Stimmt, Dutts fallen überhaupt nicht auf, ein langer Zopf schon mal eher, aber wenn ich mir offenen Haaren unterwegs bin, wird mir wohl mehr hinterhergeguckt - mir selber fällt das ja nicht so auf, aber meinem Mr., der mich schon mal gefragt hat, ob ich offene Haare trage, wenn ich Aufmerksamkeit brauche.

PrincessLeia hat geschrieben:...aber meinem Mr., der mich schon mal gefragt hat, ob ich offene Haare trage, wenn ich Aufmerksamkeit brauche.

Sowas kann ja nur von einem Mann kommen. Aber ein wenig Eifersucht zu schüren schadet mitunter nicht.

OT: Eine muslimische Bekannte von mir, Libanesin, wunderschönes taillenlanges supergeplegtes Haar, konsequente Kopftuchträgerin, meinte neulich, sie müsse nicht alles zeigen, was sie hat. Das fiel mir spontan dazu ein. ich glab, ich könnte das nicht, ab und an offenes langes Haar möchte ich schon mal tragen.

Naja, war ja spaßig gemeint.

Aber da ist schon was dran, manchmal will man einfach seine Ruhe, dann mach ich glaub ich schon intuitiv nen Dutt.

Ich denke, das was eine Schreiberin vor mir schon erwähnte ist sehr richtig. Lange Haare sind ein Indiz dafür, daß jemand schon seit Jahren guten Lebensbedingungen ausgesetzt ist.

Und dieser Umstand ist ja nun nicht leicht herbeizuführen. Früher war es nicht jedem möglich sich ausreichend zu ernähren, heute haben wir eher die Schwierigkeiten im psychischen Bereich. Das heißt, das Ãœberleben wird in Mitteleuropa eher durch psychische Gefahren bedroht.

Hierzu gab es gestern im Fernsehen in den Nachrichten einen Beitrag, daß immer mehr Arbeitnehmer sich auf grund von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz krank melden.

Aber dies nur am Rande, eine schlechte psychische Verfassung kann den Haaren auch schaden.

Ich denke auch, dass es mehrere Faktoren sind.
Lange Haare brauchen eben auch sehr viel Zeit, bis sie lang sind. Und vor allem darf man während dieser Zeit seine Meinung nicht ändern. Viele wollen ja eigentlich langes Haar, schaffen es aber nicht, weil sie doch immer wieder abschneiden oder weil die Haare immer ca. auf Schulterhöhe abbrechen. Sicher ist bei "weiblichen" Blicken oft auch ein wenig Neid dabei.

Einen ausgefallenen Schnitt oder eine auffällige Farbe kann man ja innerhalb weniger Minuten bekommen, ist also lange nicht so ein Aufwand, wie die Haare jahrelang wachsen zu lassen.

Und evolutionstechnisch ist das mit den guten Lebensbedingungen, Gesundheit und dem Sexsymbol sicher auch ein unterbewusster Grund.

Aber es stimmt schon: Lange Haare erfordern an sich den wenigsten Aufwand, man lässt sie ja einfach wachsen und ein Spitzenschnitt ist ja auch nie so teuer wie ein "richtiger" Neuschnitt, da spart man auch noch.

Für mich persönlich ist es wirklich der Seltenheitswert.
So ab Taille haben nicht mehr viele.
Bis zu einem gewissen Grad werden langhaarige Personen sicher auch für disziplinierter und konsequenter gehalten (Pflege, Frisieren und Wachstumszeit).

Maus hat geschrieben:
OT: Eine muslimische Bekannte von mir, Libanesin, wunderschönes taillenlanges supergeplegtes Haar, konsequente Kopftuchträgerin, meinte neulich, sie müsse nicht alles zeigen, was sie hat.

Lustig, ich hab sie letztens Mal offen getragen und da fiel mir auf, wieviel mehr mir hinterhergeguckt wird. Ein paar Typen liefen sogar an mir vorbei um mir verstohlen ins Gesicht zu gucken (vielleicht isse ja von vorne heiss). Da dachte ich zum ersten Mal dass es wahrscheinlich auch echt gute Seiten hat sich verschleiern zu können.

Achtung Achtung, die Angelegenheit ist von hinten heiß gnihihi

Vielleicht hat es heutzutage auch etwas mit Geduld zu tun.
Wir leben in einer Zeit, in der man mal eben zum Friseur geht, sich zwischen Tür und Angel Strähnchen machen lassen kann und Stufen rein, kürzer, etc.. und langes (gesundes) Haar zeigt, dass man Geduld und Zeit investiert hat - und das in dieser schnelllebigen und ungeduldigen Zeit.
Viele meiner Bekannten beneiden mich auch drum, weil sie selbst immer zu ungeduldig sind und selbst nicht die nötige Pflege aufbringen können, die sie vielleicht müssten, um ihre Haare auf ihre Wunschlänge zu bringen - und das vor allem gesund.
Die anderen Punkte find ich auch alle stimmig.

In allen möglichen Gesellschaften und zu allen möglichen Zeiten wurden den Sklaven die Haare geschoren, damit man sie als solche erkennt.
Es ist also sicher auch immer noch im Unterbewusstsein: ah, jemand mit langen Haaren, also ein freier Mensch, der sich diese Länge erlauben kann.

Lange Haare sind Zeitlos und man unterwirft sich keinem Trend, lässt sich nichts diktieren/vorschreiben.
So empfinde ich es jedenfalls für mich persönlich.

Ich denke, weil es so selten ist und kaum einer heutzutage noch so viel Mühe, Geduld und Liebe in seine Haare steckt. Die meisten Leute sind zu flippig für sowas. Heute das, morgen das- eigentlich sind sie nur auf der Suche nach etwas, was sie nie finden werden. Ich finde das schade! Warum steht kaum einer mehr zu sich und seinem Geschmack bzw. zu seinen Haaren und der natürlichen Haarfarbe? Alle müssen ständig färben, abschneiden, ändern etc. Wahrscheinlich sind sie mit sich und der Welt nicht zufrieden.

Angelegenheit hat geschrieben:

Maus hat geschrieben:
OT: Eine muslimische Bekannte von mir, Libanesin, wunderschönes taillenlanges supergeplegtes Haar, konsequente Kopftuchträgerin, meinte neulich, sie müsse nicht alles zeigen, was sie hat.

Lustig, ich hab sie letztens Mal offen getragen und da fiel mir auf, wieviel mehr mir hinterhergeguckt wird. Ein paar Typen liefen sogar an mir vorbei um mir verstohlen ins Gesicht zu gucken (vielleicht isse ja von vorne heiss). Da dachte ich zum ersten Mal dass es wahrscheinlich auch echt gute Seiten hat sich verschleiern zu können.

Das ist mir heute auch passiert. Hatte die Haare seit längerer Zeit mal wieder offen- und das bei der Hitze heute.

Ich finde es auch immer wieder faszinierend, wenn ich durch die Stadt laufe und die Haare offen trage. Aber ich muss sagen, dass ich bis vor einem Jahr noch meine Naturhaarfarbe getragen habe, und die Haarlänge da um einiges weniger aufgefallen ist. (Ich trage auch so gut wie immer schwarz, da ist der Kontrast zu Mittelbraun nicht so groß, auch wenn ich von Natur aus nen leichten Rotstich habe)
Seit ich die Haare Kirschrot habe, fällt es doch um einiges mehr auf und ich werde auch oft darauf angesprochen wenn ich gerade irgendwo stehe oder auch nur in der S-Bahn sitze. Aber ich schaue auch selbst immer wieder fasziniert und bewundert, wenn jemand an mir vorbeiläuft, dessen Haare mindestens bis knapp über die Hüfte gehen.

Was die Männerwahl angeht, so muss ich sagen, dass mir im Moment keine einzige Liebschaft einfällt, die während unserer Zeit kürzere Haare als BHL hatte.
In meinem Freundeskreis sieht es da auch nicht anders aus. Ich glaube, ich habe mehr Freundinnen mit kurzen Haaren als Freunde. Ich habe auch eine Ex-Freundin, die zu unserer Beziehung die gleiche Haarlänge hatte wie ich. Seit sie sich aber (goth sei gedankt erst nach unserer Beziehung) die Haare kurzgeschnitten hat, finde ich sie überhaupt nicht mehr anziehend.

Kelly- Fan,

Deine "Mähne" ist einfach ein Blickfang in punkto Länge, Farbe, Volumen, ganz natürlich gewachsen, ohne äußere Eingriffe oder Schnickschnack. Ich mag deine Meinung, hätte es nicht besser ausdrücken können.