Wegen der "Überfettung" beim Kaltverfahren gibt es eine interessante Diskussion im seifenforum mit dem Thread "Gezielte Überfettung bei CP - gibts das überhaupt?".
Dort wurde während der Diskussion auf ein Buch verwiesen:
Scientific Soapmaking The Chemistry of the Cold Process von Kevin Dunn. In einem Kapitel wird auch der Frage nachgegangen, ob es beim CP einen Unterschied macht, wenn ein Öl später (at Trace = im Puddingstadium) hinzugegeben wird.
Offenbar macht es kaum einen Unterschied, ob man alles zusammenkippt und verseifen lässt oder ein Öl später zugibt.
Hier ein dazugehöriger zusammenfassender Artikel von Kevin Dunn:
http://cavemanchemistry.com/LyeDiscount-Dunn.pdf
Dunn hat wohl auch festgestellt, dass manche Öle (gesättigte, kurzkettige Triglyceride wie beim Kokosöl) grundsätzlich eher verseift werden als lange, ungesättigte. Gesättigte Fette werden demnach also in einer Ölmischung eher verseift, sodass ungesättigte Fette (ausgenommen Öle aus Hydroxyfettsäuren wie die Rizinolsäure im Rizinussöl) mit höherer Wahrscheinlichkeit teil- oder sogar unverseift bleiben.
Einen wirklichen Unterschied macht demnach nur die Heißverseifung mit anschließender Überfettung.