Meine Theorie: Ich schätze mal, dass die eingerissenen Zähnchen eben nicht ab Werk so sind, sondern dass das erst durch Zug- und Druckkräfte entsteht.
Hier gabs ja schon (auch auf den letzten Seiten) die Anmerkung, dass die Ficcaren Zähnchenkrankheit "nur vom Lagern" bekommen haben. Meine Theorie ist, dass die starren Zähne an der Oberseite angelötet werden, während der Schnabel offen steht, oder solange die Ficcaren noch nicht zusammengebaut sind. Die Oberseite der Ficcare steht also beim Anlöten nicht unter Zug/Druck durch die starke Feder. Die Lötstelle ist das schwächste Glied in der Verbindung Schnabelmetall - Lötmaterial - Zähnchen, auch wenn das Material an sich sehr fest ist. Wenn die sehr starke Feder jetzt den oberen Bogen der Ficcare auf den Schnabel drückt (und der Bogen ist ja nicht komplett starr, sondern auf Grund des Materials ganz dezent nachgebend/verformbar), entstehen auf dem Bogen Spannungen und Zugkräfte die die Lötstelle lösen können. Du klebst quasi auf etwas das leicht flexibel ist etwas Starres auf. Und der "Kleber" reißt.
Nichts anderes passiert auch beim Schnabel-Chipping. Der Lack ist starr, das Metall drunter leicht beweglich/verformbar. Wenn das Metall anders als in der Ausgangsposition unter Druck steht, platzt der "angeklebte" Teil, der den einfachsten Widerstand bietet ab: Der Lack. Nichts anders passiert ja auch, wenn man sich die Nägel lackiert nach einer Weile: Der Nagel ist weich, der Nagellack hart - irgendwann bröckelt er meist ab (kommt natürlich auch auf die Marke an und darauf, wie dick man ihn aufträgt, aber je dicker, desto einfacher platzen Ecken ab)
Die einzige Lösung wäre in meinen Augen:
Zähnchen:
Die Zähnchen nicht über die komplette Länge anlöten, sondern nur an zwei Punkten, dann sind die etwas flexibler, als wenn sie so super festgepappt sind, aber auch hier ist eigentlich das Problem weiterhin, dass der Klebepunkt starr ist - wenn er aber nur klein ist, macht das nicht so große Probleme (und baut nicht so viel Zug auf), wie eine über die volle länge gelötete Zähnchenreihe. Oder: die Zähnchen mit flexiblerem Material anlöten, das Bewegungen zulässt - ich kenne mich da nicht näher aus, aber sowas dürfte sicher auf dem Markt erhältlich sein.
Beim Lack ist die Lösung: Nicht zu dick lackieren, sodass die Schicht die auf dem Metall liegt nicht so starr ist oder eine flexibleren Lack verwenden.
Darum passiert das auch öfter, dass bei den Acetates sich die obere Schicht löst: Das ist einfaches Plastik mit einfachem Kleber aufgeklebt auf die Metallspange. Die Spange steht unter Druck und wird leicht verformt, das Plastik bewegt sich nicht mit --> an der schwächsten Stelle löst es sich --> nämlich am Kleber.
Nach meiner Theorie heißt das in dem konkreten Fall: Die Zähnchen stehen während die Ficcare von den USA nach D reist (oder auch irgendwo im Lager liegt) unter Druck, weil die Spange vollständig geschlossen ist, die Lötstelle ist zwar an sich fest, aber eben doch die "verwundbarste Stelle" am Konstrukt und wenn die Kräfte der starken Feder dadurch, dass sie den Schnabel runterdrücken/leicht verformen lange genug Zug auf die Lötstelle auswirken gibt sie irgendwann nach und reißt an einer oder an zwei Seiten ein.
Die praktikabelste Lösung für den Nutzer (sofern die Spange noch nicht betroffen ist, oder nicht weiter einreißen soll) ist meiner Ansicht nach also: Den Druck vom oberen Schnabel zu nehmen - sie also aufzuclipsen/offen stehen zu lassen. Dann ist der Druck nicht auf der Spitze bzw. dem gesamten Schnabel.
Da aber jede Ficcare ein Einzelstück ist, ist es fraglich, wie weit man sie öffnen/aufclipsen muss um den Druck von der Lötnaht zu nehmen... ob es also reicht nur die Spitze aufzuclippsen/bzw. dafür zu sorgen, dass sich die Spitze nicht berüht oder sie komplett vollflächig z. B. auf einen Socken zu clippen. Ich nehme für mich das Mittelmaß und clippe die vordere Hälfte bis zu den Zähnchen auf ein gerolltes Stück Stoff. Bisher fahre ich damit ganz gut.
Was durch die Werkskontrolle nicht durchkommen darf sind imho Einschlüsse und Luftblasen im Lack. Zähnchen: Da müsste das komplette Produkt überarbeitet werden. Alternativ müssten die Zähnchen angebracht werden während die Ficcare geschlossen ist, was ja rein physikalisch kaum möglich sein dürfte, aber selbst dann hat man ein Problem, wenn die Spange im Haar und leicht geöffnet - also in Nutzung - ist. Dann wirken die Kräfte nämlich genau andersrum und es dürfte trotzdem eventuell ein Riss entstehen. Das Praktikabelste wäre wohl von Ficcare selbst ein flexibleres Lötmaterial einzusetzen.

Oder die Zähnchen selbst aus einem anderen, nicht ganz so starren Material herzustellen? Hmmm...