Tierversuche

Lange Haare in unserer Gesellschaft und "dies und das"

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Rebecca
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#31 Beitrag von Rebecca »

OT: Ganz schlimm finde ich auch, dass solche Sinnlos-Versuche an Tieren gemacht werden marke "Es wurde an männlichen Mäusen getestet, dass die keine Schmerzen empfinden wenn ihnen ein Bild von *pliplaplupp* gezeigt wurde" Question Question Question Wozu das Ganze???
Das ist Grundlagenforschung - wenn man solche Dinge weiß, kann man später Versuche darauf aufbauen und vielleicht andere Versuche schmerzfrei gestalten. Nicht jeder Tierversuch beinhaltet übrigens irgendwelche Medikamente oder Chemikalien - es gibt auch viele Verhaltens-Versuche.

Ich bin gegen Tierversuche für Kosmetik, verbrauche aber auch nicht mehr als Duschgel und Haarzeugs (und Zahnpasta und Deo). Dekorative Kosmetik benutze ich nicht. Somit ist es leichter für mich, ein Auge darauf zu haben, obwohl ich leider auch nicht absolut konsequent bin.

Das Problem an Tierversuchen (vom grundsätzlichen moralischen Problem abgesehen) ist, daß viele ausgelagert werden. Deutschen Versuchstieren geht es (vergleichsweise) gut, wie Aurinia auch schon ausgeführt hat, aber was mir ein Prof von einem Versuchslabor in Indien erzählt hat... das Harmloseste daran war noch, daß die getöteten Tiere einfach auf einem Abfallhaufen hinter dem Labor landeten, zugänglich durch eine schmale Gasse. Man denke mal an streunende Hunde und Katzen, die tote Mäuse und Ratten präsentiert bekommen, vollgepumpt mit was weiß ich was für Medikamenten... *schauder*

In Deutschland dagegen gibt es sehr strenge Regeln für Versuchstiere, und auch wenn eine Makrolon-Box nicht das schönste Zuhause für Ratten ist, sie sind zum Beispiel nicht allein, wie es viel zu häufig in Privathaltung vorkommt. Wenn ich da an die kuscheligen, verschmusten Ratten an der Uni denke (die auch extra gestreichelt und umsorgt werden, weil man mit bissigen Ratten nicht arbeiten kann) und an einsame Pelznasen, die in irgendwelchen Kinderzimmern verstauben...

Tierversuche für die Medizin muß meiner Ansicht nach sein - dann aber möglichst tiergerecht und schmerzarm bis -frei. Und auch die Haltungsbedingungen müssen stimmen - Ratten sind noch relativ einfach zufriedenzustellen, bei Hunden, Katzen, Affen sieht es schon anders aus, und gerade in der Primatenforschung liegt noch einiges im Argen. Tierversuche für Kosmetik dagegen braucht niemand, am wenigsten die Tiere selbst.

Vielleicht für Hundefreunde interessant: http://www.laborbeagle.de/
Die Hunde dort sind ehemalige Versuchstiere, die ein neues Zuhause suchen, und auch nicht "schlimmer drauf" als viele Tierheimhunde. In der Regel merkt man nach einiger Zeit beim neuen Halter überhaupt nicht mehr, daß der Hund einige Zeit hinter Gittern verbracht hat, und die Hunde sind dankbare neue Mitbewohner. Kann man sagen, was man will, aber Tierheim- und Laborhunde spüren irgendwie, daß man gut zu ihnen ist, und zeigen einem dies durch besondere Zuneigung - finde ich.
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cuchara
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#32 Beitrag von cuchara »

ich hab mir jetzt nicht den ganzen thread durchgelesen, aber generell sind tierversuche für kosmetika seit 2009 in der EU verboten (ich muss,wenn ich zeit hab die quelle mal raussuchen).
vor 3 jahren hab ich angefangen drauf zu achten, da wurde ich nämlich veganerin, daher hat es sich bei mir etabliert fast ausschließlich nk zu benutzen. selbst dekorative kosmetik, wenn ich sie denn mal brauche, kaufe ich in nk qualität und natürlich achte ich drauf, dass sie vegan ist.
flap
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#33 Beitrag von flap »

Hallo,

ich bin Vegetarierin und achte daher so gut es geht auch auf tierversuchsfreie Kosmetikprodukte.


Was die medizinische Forschung angeht... ich frage mich immer, was wäre, wenn ich oder ein lieber Mensch sehr krank würde und Tierversuche wären die einzige Möglichkeit, gegen diese Krankheit was zu finden *puh* das wäre sehr schwer, Tiere sollten nicht für Menschenleben sterben müssen, aber jeder der schon mal so eine Situation erleben musste (geliebter Mensch oder man selber sehr krank), weiß, dass man dann vllt anders entscheiden müsste...
Ich glaube nur ehrlich gesagt nicht, dass Tierversuche so viel bringen. Vieles ist bei Tieren anders, die Reaktionen sind ganz anders, soweit ich weiß wurden damals vor Contergan Tests gemacht, bei den Tieren ist nichts passiert. Und beim Mensch- Katastrophe. Und so wird es bei vielen Medis sein.
Wenn ich da an die kuscheligen, verschmusten Ratten an der Uni denke (die auch extra gestreichelt und umsorgt werden, weil man mit bissigen Ratten nicht arbeiten kann) und an einsame Pelznasen, die in irgendwelchen Kinderzimmern verstauben...
Ich finde aber, nur weil es so viele schlimme Privathaltungen gibt, sind Tierversuche nicht automatisch gut. Mit den Ratten wird sich nur beschäftigt, weil sie dann zahm sind, dem Menschen nichts tun, und nicht, weil Ratten intelligente Tiere sind, die viel Beschäftigung brauchen. So viel besser ist das doch auch nicht...? Vielleicht sollte generell der Umgang mit Tieren verbessert werden, eben auch in der Privathaltung.

Problematisch finde ich, dass die EU wohl für viele Stoffe neue Verträglichkeitsnachweise haben will, und es wohl wieder zu einem Anstieg der Tierversuche kommen wird. Habe einen Artikel darüber gelesen, wenn es jemanden interessiert, kann ich ihn gern mal raussuchen.

Ich frage mich einfach bei der ganzen Sache: WOHER nimmt sich der Mensch das Recht, mit anderen Lebewesen so umzugehen, nur um für sich Vorteile zu bekommen?
Barbara
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#34 Beitrag von Barbara »

Berlin-Angel hat geschrieben: Ich finde auch, dass, wenn die Hersteller erst die Schädlichkeit eines Produkt-Bestandteiles testen müssen, sollen sie es doch gleich weg lassen...
Fast jeder Stoff, auch NK-Inhaltsstoffe kann schädlich sein je nach Dosierung, genauer Gewinnung usw., es ist - denke ich - eine Illusion, dass man bei irgendeinem nicht schon erprobten Stoff sagen kann, er sei ja sowieso unschädlich... Unverträglichkeiten gibt es übrigens auch haufenweise bei NK-Produkten, das wurde hier z.T. auch noch angesprochen. Es gibt gegen fast jeden Stoff in dieser Welt eine Unverträglichkeit, die irgendjemand hat, bei gewissen Stoffen ist diese Gefahr höher - das sind aber keineswegs nur chemische Stoffe!
Auf die kanadische Goldrute z.B. sind seeehr viele Menschen allergisch, es ist aber "bloss" eine Pflanze (nicht einheimisch, invasiver Neophyt), also absolut natürlich.

-

Ich persönlich versuche, darauf zu achten, muss aber zugeben, dass ich nicht ganz so konsequent bin, wie ich vielleicht sollte. Ich verwende fast nur NK, meist mit BDIH-Siegel (wie zuverlässig das genau ist, weiss ich nicht).

Die hier auch schon angesprochene Sache mit den Grosskonzernen kann man so oder so sehen... wenn eine Tochterfirma von so einem Konzern absolut tierversuchsfrei produziert, könnte man sagen, der Konzern wird ja quersubventioniert, wenn man dort einkauft. Es könnte aber auch ein Zeichen an den Konzern sein, je nach Rentabilität und Umsatzvolumen, dort die Produktion aus- und bei der tierversuchskosmetik abzubauen... So hat jedes Ding seine zwei Seiten, was das Ganze ja auch so schwierig macht.
2aMii, um die 43cm <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> (Schnitt von fast 100cm - zwischen Steiss und Klassiker - auf ca. 43cm im April 2013), mittelbraun, keine Stufen, Ziel: unklar
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Angie
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#35 Beitrag von Angie »

flap hat geschrieben: Ich frage mich einfach bei der ganzen Sache: WOHER nimmt sich der Mensch das Recht, mit anderen Lebewesen so umzugehen, nur um für sich Vorteile zu bekommen?
Dieser Aussage kann ich nur voll und ganz zustimmen. Wie Menschen mit ihren Mitgeschöpfen umgehen und sie ausnutzen, verbrauchen, wegwerfen ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.

Ich bin Vegetarierin und achte seit vielen Jahren darauf, nur tierversuchsfreie Produkte zu verwenden. Es gibt mittlerweile ausreichend auf dem Markt.
Liebe Grüße
Ursula

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Armidala
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#36 Beitrag von Armidala »

Hallo,

ich war lange Zeit sehr aktiv im Tierschutz - das vorneweg.

Tierversuche für Kosmetika finde ich auch im größten Maße bedenklich und eigentlich schlichtweg unnötig - es gibt andere Methoden, auch wenn diese teurer sind.
Allerdings haben wir genau da das Problem. Teurere Meßmethoden führen auch zu teureren Produkten und die verkaufen sich in Zeiten wo der geile Geiz das höchste Gut und die Masse an Verbrauchern eh ziemlich gedankenlos dämlich ist, absolut gar nicht. Ist nicht schön, ist aber leider so und eine Änderung bzw. ein Umdenken ist leider nicht in Sicht, weils den Leuten grundsätzlich am A.... vorbeigeht.

Aber und das meine ich jetzt bierernst, Tierversuche für Kosmetika ist der winzigst kleinste Teil überhaupt an der Misere.

Die Nahrungsmittelindustrie ist da weitaus schlimmer. Wie da die Tiere gehalten werden und vor allem per Gesetz gehalten werden dürfen, ist der blanke Hohn, ist Tierquälerei pur und spottet jeder Beschreibung.
Und auch hier ist der Verbraucher - WIR ALLE - zu 100% schuld!

Wer mindestens 2x am Tag Wurst und Fleisch essen muss, wer das Zeug aufgrund der schieren 'benötigten' Menge beim Billigladen um die Ecke kauft, der macht sich an der Misere zu 100% schuldig!

Man könnte jetzt sagen, ok werd ich Vegetarier - aber erstens verlagert sich da das Problem nur, man tut aktiv rein gar nichts gegen die Misere und ausserdem, Lederschuhe und Gürtel trägt man ja immer noch .. ergo, der GANZ FALSCHE Weg!

Der richtige Weg kann nur sein, verantwortungsvoll zu handeln, seine Nahrungsgewohnheiten überprüfen und umstellen und tierische Lebensmittel Produkte nur noch da erwerben, wo sichergestellt ist, dass die Tiere ein artgerechtes Leben führen können und auch die Schlachtgewohnheiten anständig sind.
Das alles hat seinen Preis, aber den muss man entrichten, wenn einem an den Tieren wirklich was liegt!

Und vor allem muß der Mensch wieder näher zum Tier und auch näher zu dessen Ende, um die notwendige Achtung vor dem Mitwesen wieder zu erlangen.

Aber lange das Hähnchen aus der Kühltheke kommt und man weder mit dem lebenden Tier noch mit seinem Ende auch nur das Geringste zu tun hat, so lange wird es diese seelenlos entmenschlichte Grausamkeit geben.
Und da hilft Vegetarier werden rein gar nicht ....
Gruß,
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#37 Beitrag von celluloide »

Nur kurz zu der Geil-ist-geil Sache: ich habe einfach nicht das Geld, um groß drauf achten zu können. Ich verdiene weniger als ein Hartz4 Empfänger im Monat kriegt - da muss ich sehen, wo meine Kröten bleiben.

LG
Julia, ebenfalls im Tierschutz aktiv. ;)
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#38 Beitrag von Armidala »

Hallo,

Julia, man kann doch nicht das eine predigen und dann das genaue Gegenteil davon tun.
Es mag zwar jetzt morbide klingen, aber wenn man wirklich gegen TV und übelste Haltungsbedingungen ist und was tun kann durch den veränderten Einkauf, dann sollte man doch irgendwie in den bitteren Apfel beissen und anderswo Abstriche in Kauf nehmen, wenn das Geld für Beides nicht ausreicht.

Und glaube bitte nicht, dass ich das jetzt nur so dahersage, ich kenne es recht gut, kein Geld für nix zu haben.
Als Studentin musste ich mit umgerechnet 180 Euro im Monat auskommen - inclusive Miete.
geld vom Staat gabs keins und meine Eltern waren zu arm.
Gruß,
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#39 Beitrag von celluloide »

Bei den Tierversuchen sehe ich das ähnlich wie Mata.
Ich gucke schon, dass ich nichts kaufe, wofür ein Tier leiden musste. Wenn ich aber vor der Wahl stehe - meine Pille (die ich dringend brauche!) oder einen Bio-Einkauf.. dann geht meine Pille vor. Ganz einfach.
Eier kriege ich beim Bauern,wo mir die Hühner über die Füße rennen, Obst auch. Aber das auch umsonst, weil Großmutters Nachbar. Leder trage ich keins. Bei allen meiner Haustieren habe ich große Abstriche gemacht - für mich. Die Tiere hatten nur bestes Futter, mehr als tiergerechte Käfige etc pp.
Aber es ist zZ einfach nicht drin, ich hab,nach Abzug aller Kosten, keine 100 € mehr im Monat. Und wenn ich mir einen Lippenstift ohne Karnickel drauf kaufe, dann tue ich das eben. Das ist meine Entscheidung, aber trotzdem kann ich mein möglichstes tun und, in meinem Kraftbereich, tun, was ich kann gegen Tierleid.
Ich kann einfach keine Abstriche mehr machen, das ändert aber nichts an meiner Einstellung gegenüber Tierleid.
Und das predigen - das habe ich mir schon lange abgewöhnt. Ich tue das, was ich für richtig halte.

edti: würde der komplette BIOApparat vom Staat mehr gefördert und solche Betriebe gerecht und fair unterstützt, gäbe es solche Diskussionen gar nicht mehr.
das hier mag schlecht klingen - aber zur Zeit stelle ich mich definitiv über die Tiere. Was anderes kann ich mir gar nicht leisten.
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#40 Beitrag von Faena »

Ich bin Vegetariern und versuche auch, vegan zu leben, indem ich hauptsächlich auf tierische Nahrung verzichte sowie auf Produkte, in denen tierische Inhaltsstoffe (Milchzucker/eiweiß in Fertigprodukten z.B.) und darauf achte, sonst nichts zu kaufen, wo was tierisches drin ist..Lederschuhe z.B. Bin da nciht immer so ganz konsequent gewesen und hab nicht immer durchgehalten, aber manchmal bin ich eben schwach, weil komplett vegan zu leben auch mal recht schwierig ist. Dazu verwende ich auch noch Naturkosmetik mit diesem Siegel drauf. Da ich mich nicht sehr viel schminke und hauptsächlich Seife, Duschgel und Shampoo verwende, ist es auch nciht so schwierig. Wobei ich mit NK Gesichtsreinigungslotions nicht so klar komme, da muss ich noch schauen, was ich tun soll...
Komplett vegan zu leben ist sicher möglich und es gibt wohl auch Leute die das schaffen, aber es ist mit Hürden verbunden und ich kann durchaus verstehen, dass viele Leute es nicht schaffen. Allerdings ist meine Meinung, dass man einfach versuchen sollte, Tierleid (und natürlich auch Menschenleid) soweit wie es einem eben persönlich möglich ist, zu vermeiden und auf seine Umwelt zu achten. Und selbst wenn man eben nur bei einer Sache aktiv etwas tut, ist das auf jedenfall schonmal besser, als einfach alles sein zu lassen. Wer ausschließlich NK-freie KOsmetik verwendet, oder wer auf tierisches verzichtet, manchmal aber doch ein wenig Käse braucht, ist vielleicht nicht konsequent, aber trotzdem macht er mehr als andere.
Es ist auch nicht jedem möglich in großem Maße komplett "korrekt" zu leben, also auf Tiere und die Menschen zu achten...Wie ja schon erwähnt wurde, stellen die Konzerne die Kosmektik herstellen, noch sehr viele andere Sachen des täglichen Bedarfs her, womit man dann indirekt immer diese tierquälenden KOnzerne unterstützt, aber auf die meisten Sachen wie Klopapier kann man halt nicht verzichten. Und mit anderen Produkten unterstützt man Kinderarbeit oder miese Arbeitsbedingungen von Menschen..
Es gibt ja einige vegane Shops die viele vegane Produkte anbieten und Läden, die dazu noch auf faire Produktionsbedinungen achten, die aber alle ihren Preis haben, und manche könnten so nur leben, wenn sie dafür kaum noch Kleidung kaufen, ausgehen usw....Und das kann man imo auch niemandem abverlangen. Habe als Bafögempfänger mit eigener Wohnung (naja, Wohnheimzimmer) auch gerade soviel übrig wie ein Hartz4 Empfänger und könnte mir mehr als Teil-vegan leben mit einigen biologischen oder fairgehandelten Produkten (Kakao und sowas) auch nicht leisten. Und mal schick aussehen und ein tolles KLeidungsstück von einem Hersteller, der seine Waren sicher nicht von Firmen bezieht, die ihre Mitarbeiter ordentlich behandeln, möchte ich trotzdem auch :oops:
Aber wie gesagt: In irgendeiner WEise zu handeln ist immer besser, als gar nichts zu tun!

Was ich übrigens persönlich sehr nervig finde, sind Leute, die denjenigen, die entweder vegetarisch leben, oder auf tierversuchfreie Kosmetik achten, Bioprodukte einkaufen usw. dann immer freundlich darauf hinweisen, dass sie ja, wenn Vegetarier schon so viel Mitleid für die armen Tiere haben, sie doch auch ganz vegan leben müssten, sonst bringt's ja eh nix und man ist ja so inkonsequent. Also gleich am besten ganz sein lassen oder? Meist sind das dann die, die selbst auf gar nichts verzichten und sich auch sonstn ciht groß aktiv für was einsetzen. :roll:

Wobei ich da noch 'ne Frage hätte: Hier ist ja die Rede davon, dass die Rohstoffe für Produkte getestet werden. Aber es gibt doch schon einige Rohstoffe, die schon jahrelang in der Kosmetik eingesetzt werden und die ja damit schon irgendwann getestet wurden,aber es ja aktuell mehr nötig haben. Reicht es nciht, ausschließlich die zu verwenden, und neue Tierversuche zu vermeiden?
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Armidala
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#41 Beitrag von Armidala »

Hallo,

Kino, das mit dem Apparat und der Förderung gebe ich Dir zu 100% Recht. Es ist wirklich eine Schande, dass Chemie und Co. unterstützt werden und der Biobauer von Nebenan durch unmögliche Auflagen und Kosten gedrückt wird.
Was sie Kosten angeht, nach Abzug aller Kosten hatte ich als Studentin noch genau 50 Öcken im Monat zur Verfügung - Luftsprünge waren da auch nicht drin - nicht mal kleine Hopser.

Allerdings habe ich eben wegen der Kosten keine Tiere gehalten, da ich denen niemals gerecht werden konnte durch mein weniges Geld.
Ich habe dann eben ehrenamtlich im Tierheim ausgeholfen so gut es ging.

Was Lippenstift angeht - den dürften wir alle eigentlich gar nicht mehr nehmen, so viele Läuse wie da ihr Leben lassen müssen, um die rote Farbe da reinzubekommen - und nein das ist kein Scherz! Der Lippenstift wird durch die sogenannte Cochinelle Laus erst so schön rot und das auch nur erst dann, wenn die Läuse zuvor schön durchgetrocknet wurden. Erst dann kommt die rote Farbe so richtig raus.

Was Deine Pille angeht, wenn Du sie zu medizinischen Zwecken brauchst, wird sie in der Regel von der Kasse bezahlt - erkundige Dich da mal bei Deinem Doc.
Gruß,
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#42 Beitrag von celluloide »

Ich konnte meinen Tieren immer gerecht werden, aber mir selber irgendwann nicht mehr. Ich habe sie allerdings nicht weggegeben, sondern ihr Leben lang bei mir gelassen.

Jap, Antrag läuft schon.
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#43 Beitrag von Jemina »

Da ich ohnehin kaum noch reguläre Kosmetika benutze, bin ich automatisch wohl kosmetisch tierversuchsfrei ;) Natron, Essig, Seife von Seifenparadies und Öle werden ja wohl kaum an Tieren großartig getestet.
Aber ich habe vorher auch schon drauf geachtet, dass ich möglichst garantiert TV-freie Sachen gekauft habe, ebenso wie ich darauf zu achten versuche, mein Fleisch aus guten Quellen zu bekommen (was nicht immer ganz einfach ist hier in der Stadt; bei meinem Vater müsste ich nur zum Schlachter gehen, dessen Kühe ich wahrscheinlich schonmal auf der Weide gesehen habe...).

Anders sieht's bei Medikamenten aus - wenn ich eins brauche, werde ich sicher nicht extra nachfrage, wie es moralisch damit aussieht, das gebe ich zu.
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#44 Beitrag von Caecilia »

Armidala hat geschrieben:
Was Lippenstift angeht - den dürften wir alle eigentlich gar nicht mehr nehmen, so viele Läuse wie da ihr Leben lassen müssen, um die rote Farbe da reinzubekommen - und nein das ist kein Scherz! Der Lippenstift wird durch die sogenannte Cochinelle Laus erst so schön rot und das auch nur erst dann, wenn die Läuse zuvor schön durchgetrocknet wurden. Erst dann kommt die rote Farbe so richtig raus.
Nicht nur im Lippenstift, auch in Lebensmitteln ist der Farbstoff dieser Läuse enthalten. "Nimm 2" färbt damit zum Beispiel ihre roten Lutscher (Yummy!)

Ich denke es gibt immer einen Weg, dass man auch mit wenig Geld rücksichtsvoller Einkaufen kann.
NK mit Siegel oder auch KK mit Siegel, gibt es bereits so günstig wie die billige Kosmetika. Auch kann man was sparsamer umgehen damit, wenns am Geld mangelt. Nur mal so als Beispiel da ich vorhin irgendwo was von Wimperntusche gelesen habe, ich habe für meine 3 Euro bezahlt und komm nun schon 2 Monaten damit aus, trotz beinahe täglichem anwenden. Ich denke, wenn man alle 2 Monate 3 oder 4 Euro für Mascara ausgibt, dann muss man keinen Hunger leiden.

Ich finde die Rechtfertigungen, warum man nur so halb drauf achtet, immer ein bisschen naja... lächerlich und unnötig.

In meinen Augen gibt es keinen Grund, warum man seine Schönheit, oder die Befriedung des eigenen Appetits, weil Fleisch einem halt schmeckt, höher stellt als das Leben der Tiere, außer den, dass man in diesem Punkt halt einfach egoistisch ist.

Medizin ist eine andere Sache, es gibt oft keine Alternativen und der Verbraucher ist nicht direkt dafür verantwortlich, was in den Apotheken steht. Zudem ist eine Krankheit weitaus schlimmer als nicht getuschte Wimpern.
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#45 Beitrag von celluloide »

Ich bremse für alle möglichen Tiere, und bin selbst dabei desöfteren fast im Graben gelandet. Ich helfe Kröten über die Straße. Ich arbeite ehrenamtlich im Tierheim. Ich habe die Wildfütterung hier wieder in Gang gesetzt. Ich trage weder Pelz noch Leder. Ich habe lange Jahre behinderte und kranke Tiere aufgenommen und gepäppelt,auf MEINE Kosten. Eier krieg ich vom Bauern, wo mir die Hühner über die Füße rennen. Ich habe, trotz meiner finanziell mehr als miesen Lage, das Futter und den Tierarzt fürs Tierheim mit bezahlt.
Aber irgendwann reicht es. Ich liebe Tiere, trotzdem esse ich Fleisch. Ich mag getuschte Wimpern, also kaufe ich mir Mascara. Bzw. den letzten, den ich seit fast 'nem Jahr benutze, bekam ich geschenkt.
Ich achte nach meinen Möglichkeiten auf Bio-Essen.
Und trotzdem bin ich so egoistisch und stelle meine Grundversorgung über die Tiere.
Wenn ich mal genug Geld habe, dass ich mir keine Gedanken mehr machen muss 'packst du den Monat? Ist ein Brötchen drin?' (Also keineswegs ein utopisches Ziel!), werde ich nur noch Bio leben.
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