
Es ist gar nicht so, dass ich „Schwäche“ befürchte, ich glaube, diese ab und an auftauchende latente Ablehnung von sogenannten „weiblichen“ Eigenschaften hat ihren Ursprung an anderen Stellen, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.
Die Reaktionen sind lustigerweise eher umgekehrt: Mit den sehr kurzen Haaren haben viele Männer mich gar nicht wahrgenommen/waren eher abgeschreckt und nur eine bestimmte Art von Männern fand mich gut. Mit den langen Haaren gerate ich mehr und mehr auch ins Raster von Männern, die einfach nach einer Art „Klischeebild Frau“ schauen. Ungebändigt passt auf jeden Fall sehr gut zu dem, was ich teilweise mit dem Haarwachstum verbinde (weniger Kontrolle, mehr Chaos!). Eine gute Sichtweise also.
Zu den Urzeittheorien habe ich neulich einen interessanten Beitrag gelesen. Ich halte diese stringente Unterteilung für nicht ganz richtig. Das wird weder Männern noch Frauen gerecht.
Es gibt viele Männer, die eher „feminine“ Eigenschaften haben und ebenso viele Frauen, die eher „maskulin“ gepolt sind (mir gefallen diese Zuweisungen nicht so, da sie mir zu festgelegt und „das ist immer so“-artig klingen). Ich halte es da mit Erkenntnissen, wie sie z.B. hier von Gunter Dueck dargelegt werden: „Es gibt prozentual genauso viele introvertierte Frauen wie Männer, genauso viele intuitive Frauen wie Männer, genauso viele Linkshirndominante wie Männer. Aber: Grob gesprochen tendieren zwei Drittel der Frauen zu „Feeling Style“, dagegen aber zwei Drittel der Männer zu „Thinking Style“.“ (Quelle: siehe Link).
Das heißt: Es bleibt jeweils ein Drittel, das sich genau anders herum verhält. Das sind doch recht viele.
Ich glaube, problematisch für mich sind auch weniger die „weichen“ Eigenschaften an sich, sondern eher, wie sie teilweise wahrgenommen und widergespiegelt werden. Beispielsweise in der Berufswelt: Leider oft als nicht besonders positiv. Es wird viel darüber geredet, wie wichtig die sogenannten „soft skills“ doch wären, aber die Realität sieht dann doch anders aus. Aber auch privat habe ich die Erfahrung gemacht. Aber, siehe oben, das führt hier zu weit.

Danke Noangel. Bestimmt taucht das Unsicherheitshasi immer wieder mal auf (und nervt dann hier im Forum herum). Es hängt bestimmt auch damit zusammen, dass ich das Kurzhaar einfach seeehr lange und gut kenne. Manchmal hab ich dann plötzlich Schiss, in was ich da gerade hineinwachse.

