MyDarkFlower hat geschrieben:...Und ich kann nicht mitgehen, mein Ex und ich ertragen uns nicht länger als 2 Minuten - das gibt Mord und Totschlag.
Hallo MyDarkFlower,
mein Mann ist auch Afrikaner und ich kann Dich gut verstehen. Zwar haben wir keine Kinder und unsere Ehe läuft sehr gut, allerdings beiße ich bei meinem Mann beim Thema "Haare" auf Granit

:
Er lässt seine wachsen und glättet mit Chemie - mir wird wirklich schlecht dabei, wie er mit seinem Haar umgeht: reißen, durchkämmmen mit Gewalt usw. Europäische Produkte ohne Silikon und aufs Haar abgestimmte Pflege - ach was wissen denn die Weißen von Afro-Haar, das wäre ja wie bei der Missionaren - den Afrikanern ihre Ansichten überstülpen usw. Ätzend. Inzwischen freue ich mich nur noch hämisch und heimlich (

hähähä), wenn er über seinen Spliss jammert
MyDarkFlower, ich fürchte Du bist leider machtlos. Du schreibst leider nicht, woher Dein Ex stammt. Weißt Du, über Rastas bei Kindern gibt es Mythen und Meinungen aus dem Reich der afrikan. Geister- und Phantasiewelt, jeder Tribe hat eigene "Wisdoms". Zumal in Afrika Rastas häufig mit "Besessenheit" in Verbindung gebracht werden. Ich habe selbst eine "Geisterkult"-Zeremonie in Westafrika (Nordghana) erlebt, in dem ein Mann rituell seine Rastas verbrannte, um frühere "Sünden" wieder gutzumachen und symbolisch ein neues, besseres Leben zu beginnen. Kurz bevor das Feuer seine Kopfhaut erreichte, wurde gelöscht und der Mann fühlte sich praktisch "geläutert", "gereinigt" oder wie auch immer. Rastas sind Kindern in öffentl. Schulen verboten und Kinder werden dafür körperlich gezüchtigt und vor versammelter Klasse rasiert. Ich weiß, Du denkst vielleicht beim Lesen, dass wir hier in Deutschland sind, ich versuche lediglich zu erklären, welche afrikan. Ansichten dahinter stecken.
Rastas bei Jugendlichen und Erwachsenen haftet der Mangel des Asozialen an - "Bang smoker", "drug dealer" - negativ eben. Davor möchte man Kinder halt bewahren. Meist mit absoluter Gleichmacherei und Unterdrückung jedes Individualismus'.
Dein Sohn mag seine Rastas sicherlich auch, weil sie ihn von anderen Kindern abheben und Individualität ausdrücken. Verständlich. In Afrika wird Individualität der Gemeinschaft untergeordnet, Kinder sehr autoritär erzogen, von freier Entfaltung ist bei Kindererziehung nicht die Rede. Vermutlich ist Dein Ex so aufgewachsen und setzt nun dasselbe bei seinem Sohn durch.
Es tut mir Leid. Dein Mann hat einfach andere Werte. Wie es stafrechtlich aussieht, einem Kind gegen seinen Willen das Haar zu schneiden, weiß ich nicht. Jemand sagte hier, ob zwischen Kind und Vater nicht "begleiteter Umgang" möglich wäre. Der Ex meiner Freundin ist Kongolese, geteiltes Sorgerecht, nur das Kind (9 Jahre) wollte nie zum Papa. Der Ex-Mann setzte durch, sein Kind wenigstens beim Jugendamt unter Aufsicht zu sehen. Wäre das eine Option? Ganz viel Glück wünsche ich Euch.