Hallo Ihr Lieben,
danke der Nachfrage und bitte entschuldigt, dass ich mich ein paar Tage nicht gemeldet habe aber hier est etwas sehr Trauriges passiert ....
Ich halte ja eine Vierer-Kaninchengruppe - alles "Notfelle" (Fund- und Abgabetiere über den Tierschutz) in artgerechter Kaninchenhaltung. Und ich habe ja den Fuß kaputt .... das war vorletzten Samstag passiert ....
Hier erstmal ein bild von der Gruppe, Fee, Robert, Melissa und rechts Moppel im November 2013:
Vorgestern (Montag) war ich nach einer Woche "fuß-krank" wieder im Büro und bin - weil mein Fuß noch so weh tat und ich nicht "normal auftreten" konnte vormittags noch zum Orthopäden gefahren der jetzt doch einen Bruch vermutet und einen Bänderriss. Morgen wir das übers MRT abgeklärt was da nun ist und wie behandelt werden kann. Aber egal -
Unser herzkranker 10 Jahre alter Kaninchnopi Moppel hat uns vorgestern um 18:50 Uhr verlassen. Er war ja schon seit mehreren Monaten mein absolutes Sorgenkind und niemand dachte letztes Jahr, dass er noch den Umzug in das neue Haus in Köln-Pesch erleben wird aber er lebte sich gut ein. Hier erblindete er dann auch vollständig (grauer Star) aber er kam trotzdem gut in seinem neuen provisorischem Gehege zusammen mit seinen Freunden zurecht.
Seit Monaten aber hatte er, außer seiner Herzerkrankung die man nicht heilen kann, ständig irgenwas anderes, Milben, andere Parasiten, vereiterte Augen, imm er wieder eine Nickhautdrüsenhyperplasie rechts (schlimmes "Glupschauge"), dann vor ca. 2 Wochen einen heftigen Kaninchenschnupfenschub (wir befürchteten Myxomatose oder Kaninchensyphillis) und trennten ihn 2 Tage lang von der Gruppe), dazu kam seit ein paar Wochen immer mal wieder Atemnot über mehrere Tage die alle möglichen Ursachen hätte haben können. Es gab gute und schlechte Tage und ich habe mir immer geschworen, dass er sich niemals quälen soll und wenn es nur noch schlechte Tage gibt, setzen wir dem ganzen ein Ende. Ich hatte schon zwei mal seit wir hier wohnen (18.02.) an Euthanasie gedacht aber dann erholte er sich schnell wieder und alles schien gut zu werden. Ich behandelte ihn vorwiegend homöopathisch was ihm zwar sehr gut tat aber in Akutsituationen eben auch immer wieder mal schulmedizinisch.
Immer wieder gab es Hoffnung und dann kamen in letzter Zeit in immer kürzeren Abständen massive Rückschläge. Diese ständigen Rückschläge machten mich ziemlich fertig. Also ob nicht der Bau, der Stress im Schulamt und der kaputte Fuß genug gewesen wären ..... aber mein Moppelchen war mir sehr wichtig also nahm ich alle Kraft zusammen.
Seit letztem Freitag ging es ihm wieder schlecht, seine Atmung war schwer, fressen und atmen gleichzeigtig ging kaum noch,es war sehr anstrengend für Moppel also fraß er wenig bis gar nichts. Aber er nahm immer gerne seine Globuli und seine Sonnenblumenkerne als Leckerchen die er seit einer Woche verschmäht.
Vorgestern mittag als ich dann wieder zu Hause war gab ich ihm stündlich Globuli, die seine Atmung unterstützen sollten. Seine "Wunderglobuli" (Arsenicum Album C 200) wirkten leider nicht mehr.
Außerdem bekam er seine homöppatischen Herzmedikamente (Adonis, Spongia und Tarantula in Q-Potenzen), mit Wasser verdünnt. Er wollte sie nicht nehmen aber er musste. Augentropfen gab es auch noch und dann wieder Globuli, die er doch noch gerne nahm.
Gegen 17:00 Uhr sah er müde aus und wollte nicht fressen, nahm mir zu liebe (oder damit ich ihn in Ruhe lasse) ein Stückchen Löwenzahnblättchen aber ich merkte schon, dass ihm Fressen und Atmen gleichzeitig kaum ging.
Als ich nach unserem Abendessen gegen 18:45 Uhr noch mal nach ihm guckte schlief er sehr tief und wirkte sehr entspannt. Kaninchendame Melissa lag bei ihm unter seinem Holzdreieck. Als Melli mich sah und ich sie mal kurz weg schob (ich wollte Moppelchen ja mit Globuli und Augentropfen versorgen) hoppelte sie weg und als ich sah, dass Moppel sehr tief schlief streichelte ich ihn (mir war mulmig und ich merkte schon, “dass etwas nicht stimmt”) und als er nicht reagierte stubste ich ihn vorsichtig an. Alte Kaninchen schlafen manchmal sehr fest .... und können einem schon mal einen Schrecken einjagen aber beim dem Schrecken sollte es nicht bleiben ......
Er erschrak und wollte aufstehen, fiel aber immer wieder um und schaffte es nicht. Ich wusste, “jetzt ist es so weit, wir müssen ihn erlösen lassen” und ich rief den Tierarzt an um zu fragen ob ich noch kommen kann für eine Euthanasie. “Nein, tut mir leid” war die Antwort, ich sollte zur Tierklinik Stommeln fahren weil mein TA in Pulheim keine Zeit mehr hatte. Die Praxis schließt um 19:00 Uhr. Während ich rumtelefonierte und mit meinem Mann überlegte, was wir denn jetzt machen sollen, war Moppelchen im Garten für immer eingeschlafen. Zum ersten Mal in unserem “Kaninchenleben” mussten wir nicht nachhelfen, nicht die Entscheidung treffen, konnten nichts mehr tun. Moppel war immer etwas besonderes und so nahm er uns den schweren Weg und die Entscheidung ab.
Er sah sehr entspannt aus, so entspannt wie lange nicht mehr. Er lag ganz friedlich da, sah vollkommen gesund (nur etwas dünn ...) aus und atmete eben einfach nicht mehr. Er wäre sowieso gestorben – ach, hätte ich ihn doch gar nicht mehr wach gemacht. Er war - als er da so fest schlief - schon "ganz weit weg" und hatte schon die ersten Schritte auf die Regenbogenbrücke gemacht und ich habe ich nochmal kurz dort weggerissen ... aber er ließ sich nicht umstimmen, kehrte nicht um. Paula seine langjährige geliebte Partnerin, die Anfang Juni 2011 gestorben war stand schon an der anderen Seite der Regenbogenbrücke und wartete auf ihn. Er ist jetzt bei ihr und bei Wölkchen, den vielen Mäxchen, bei Marie, Maidi, Moppel 1 und 2 und all den anderen, die in bestimmt ganz freundlich aufgenommen haben.
Wir haben ihn abends noch im Garten hinten an der Mauer zwischen den beiden großen Linden die langsam Blätter bekommen beerdigt. Ich habe ihm noch eine Löwenzahnblüte und ein paar Blättchen mitgegeben, alles war sehr traurig aber ich bin auch erleichtert denn die wochenlangen Sorgen um ihn haben mir wirklich sehr viel Kraft genommen.
Auf seinem Grab steht ein Strauß Gänseblümchen in einer winzigen Vase.
"Leb wohl sanftes Moppelchen, wir werden dich niemals vergessen"
Bitte entschuldige den vielen Test der ja nichts mit meinen Haaren zu tun hat aber in der ganzen Trauer ist einem das Aussehen der Haare so was von egal ....
Bzgl. der Haare melde ich mich gleich noch mal.
Traurige aber auch erleichterte Grüße
Birgit