Haarausfallupdate
und das leidige Schneidethema
So, jetzt bitte nicht glöeich losstürmen von wegen: "Böööö! Du warst doch so schön positiv! Und jetzt das wieder! Das ist doch egal, deine Haare sind schön, mach dir keinen Kopf."
Also. Ich mag die Haare auch.

An der positiven Einstellung ändert sich nichts.
ABER ich mag euch dennoch an einer Beobachtung teilhaben lassen. Auch weil ich gerade in letzter Zeit wieder einige PNs zum Thema HA bekommen habe und ich glaube nach wie vor wird hier jede Info dahingehend dankbar aufgenommen. Es interessiert ja vor allem alle, wie schnell man Volumen verliert und wieder aufbaut.
Also. Ich hab etwa letztes Jahr um die Zeit angefangen meine Haare aus dem TT nicht mehr wegzuwerfen. Eigentlich wollte ich ein Flechtsträhnchen draus basteln. Hab ich ja schon mal gemacht. Dann kam der HA und ich konnte gar nicht soviel sortieren wie mir ausfiel, also hab ich die Haare einfach in einen Beutel gestopft. So einen, den man von Maiden Like bekommt, wenn man eine Ficcare kauft. Ein großer Beutel.
Nun, jetzt ist das Jahr um.
Und ich finde es auf zweierlei Weise erschreckend, wie viele Haare sich angesammelt haben.
Erschreckend, dass ich überhaupt noch welche auf dem Kopf habe - somit auch gleichzeitig erleichternd. SO viel kann also ausgehen und man hat trotzdem noch volles Haar bis BSL (ja ich finde, das meine Haare voll sind, bis dahin. Unterdurchschnittlich von der Dicke, aber gesund und voll und schön. Null haarausfallig.
Erschreckend andererseits wirklich, denn d
er Haarball, den ich jetzt im Beutel habe, ist deutlich größer als der Dutt, den ich mir am Kopf aus den noch angewachsenen Haaren machen kann. Der Haarball ist etwa so groß wie eine kleine Orange, komprimiert. Entspannt wie eine Grapefruit. Der Beutel ist also pickpacke voll. Mein eigener Dutt ist locker gewickelt wie eine halbe Orange, komprimiert wie eine nicht ganze Mandarine.
Davon ab: ich hab mich beim letzten Monatsrückblick zu früh gefreut. Der Januar war ganz okay, was den HA angeht, so von der Menge im TT her, dachte ich, es würde weniger. Ich hab ja dann aber doch mal ausgezählt und es sind nach wie vor knapp unter 100 Haare am Tag. Es wird nur weniger im TT, weil die ganz langen Fäden ja auch einfach nur noch spärlich vorhanden sind.
Seit Februar, also etwa 2 Wochen, rieselt es wieder mehr. Habe nicht gezählt, aber es ist deutlich. Der TT ist wieder voll (mit "voll" meine ich immer, dass ich nach dem Bürsten den Grund der Bürste nicht mehr sehe, weil ein Haarnetz blickdicht darüber liegt)
Es wundert mich nicht.
Vor 10 Wochen war mein Glutamatunfall und mein Bauchärger ist ja immer noch nicht ganz weg. Könnte dann also vielleicht so ab April wieder besser werden. Aber selbst wenn nicht, ist ja alles nicht dramatisch. Wie oben geschrieben: selbst wenn ich Haarmassen von der Größe meines Dutts im Jahr abwerfe, bleibt mir noch ein nettes Düttchen übrig. Keine Glatzenpanik also.
Apropos positive Einstellung:
Alles, was einen stört, was man nicht mag, das behindert einen ja mental. Ich merke das jetzt gerade sehr, da ich sehr viel Ballast loswerde (30 Tage Challenge, heute ist Tag 9) und es jedes Mal ein Befreiungsschlag ist, wenn ich eine weitere Dreckecke beseitige, einen ungeliebten oder einfach nur ungenutzten Gegenstand auf Reisen zum glücklichen ebay-Auktionsgewinner schicken kann oder wenn ich, entstanden durch den neuen Platz ich in der Wohnung, Dingen nicht mehr ausweichen muss (HASS!!!).
Wieviel Zeit man damit verbringt über Dinge nachzudenken, die man tun will! Viele mehr als es kostet sie tatsächlich zu erledigen.
So gesehn geht mir nicht erst seit gestern auf den Zeiger (ich miste seit dem Sommer aus, aber aktuell eben mal wieder sehr "projektbezogen"

) wie oft ich daran denke, dass ich meine Haare südlich des BH-Verschluss-Äquators ätzend finde.
Haare im Gesamtpaket: mag ich. Haare auf dunklen Untergründen: mag ich auch. Poserfots: machen mir echt Spaß ("Buuuuh! Selbstdarstellering!" Ja wegen mir.), Haare auf weiß: können mich mal gerne haben. Aber nichts desto trotz, wie oft ich mich bei folgenden Gedanken erwische, das ist irgendwie nur nervig:
"Wenn doch erst die Hochzeit wäre, dann könnten die Längen ab!"
"Ich könnte trimmen, einen Radikalschnitt machen oder was dazwischen. Vielleicht bis Hüfte? Oder Taille? Ich könnte mir FTEs schneiden."
"Ob man wohl einen Unterscheid sehen wird, wenn 10cm ab sind?"
"Wenn die Hochzeit vorbei ist, schneide ich so ab, dass ich wieder immer offen tragen kann, wenn ich will."
"Vielleicht mache ich doch nur Locken mit den kurzen Ursi-Tressen, dann könnte ich jetzt schon anfangen zu trimmen."
"Das ist doch voll beknackt sich zu wünschen die Hochzeit wäre vorbei, damit ich meine Haare schneiden kann!!!!"
"Willst du jetzt noch X Monate lang darüebr nachdenken wie toll es wäre, wenn du jetzt schon schneiden könntest? Wer hält dich davon ab? - Naja, die Traumfrisur...")
"Ein Tag vs. Monate?!"
Was das für Energie kostst sich über sowas beklopptes des Kopf zu zerbrechen! Ich grüble ja noch nicht mal bewusst darüber nach, das passiert einfach so. Beim Gassigehen. Beim Kochen. Natürlich beim Kämmen. Und selbst wenn ich jetzt sage, dass ich dabei nicht bedrückt oder traurig bin: dann stimmt das zwar, es fühlöt sich normal an, so, wie wenn ich über eine Einkaufslister nachdenken oder darüber ob ich jetzt oder später noch staubsaugen will, aber nichts desto trotz muss man jetzt kein diplomierter Psychologe sein, um zu wissen, dass man sich schönere Gedanken machen könnte.
Bringen wir es auf den Punkt: es bremst mich und das kann ich nicht leiden.
Langhaarzucht bedeutet Geduld zu haben, aber will ich jetzt Geduld haben und aussitzen bis zu Tag X, um dann endlich abschneiden zu können oder will ich jetzt Ruhe im Karton und dann eben wieder Geduld haben, bis ich die Länge wieder zurück gezüchtet habe, die mir vorschwebt?
Was auch noch so ein Punkt ist: Dass ich die Tressen reinkriege und gelockt bekomme, da sehe ich kein Problem. Aber - und das habe ich bisher hier etwas totgeschwiegen, weil es eigentlich nur eine Kosequenz hat (sich von der Überlänge zu verabschieden) ich bin SEHR skeptisch, ob die Clips die ganze Hochzeit über halten werden. Sie sind wirklich sehr schwer. Mir sind bisher beim Frisieren immer ein oder zwei Tressen rausgerutscht. Nur durch das Locken machen. Wenn die Locken schon drin sind, kann ich aber schlecht bis unmöglich nachfrisieren. Ich wusste das , deswegen hatte ich im Sommer mich ja schlau gemacht wegen "echten" Extensions, die dann auch nicht rausfallen würden. Aber ist ja viel zu teuer.
Die Ursi-Tressen sind mir nie rausgefallen.
Oder ich müsste doch zopfen.
Argh.
Noch mal zwischendurch: das hier ist "wuschiges Brautgelaber" und sitze hier nicht und gräme mich wegen meiner Flusen. Ich denke mir bloß: wenn ich es als solche Erleichterung empfinde, den Termin hinter mich gebracht zu haben, haartechnisch, dann ist doch irgendwas falsch. Ich soll mich doch freuen! Auf das Kleid (sowieso

) auf die Haare aber auch.
Problem
Lösung
Dieses WE könnte ich noch mal testen. Mit den langen Tressen und auch mit den "kurzen" Ursi-Tressen. Denn was ich auf keinen Fall will, sind Gedanken wie die oben beschriebenen am Tag der Hochzeit selbst. Hallo? Dann schreite ich in meinem Elfentraum auf meinen Liebsten zu und denke: "Oh wie schön! Ich heirate! Und morgen schneide ich mir die Haare!"
Ja nee, ist klar.
Alternativ könnte es natürlich auch sein, dass ich denke: "Oh wie schön! Ich heirate! Und wenn ich mir im Februar nicht die Haare geschnitten hätte, hätte ich jetzt genau die Länge und Frisur von der ich geträumt hatte."
Beides keine Szenarien, die ich anstrebe.
Blaaaaaaaaaa!
Kennt ihr die 80-20-Regel?
80% des Weges benötigen 20% der Zeit. Die letzten 20% benütigen die übrigen 80% der Energie. Trifft für vieles andere auch zu. 20% unseres Kleiderschrankinhaltes tragen wir zu 80% der Zeit. Und so. Durchschnittlich.
Ich bin auf jeden Fall, was das Durchhalten angeht, im 20%-Bereich kurz vorm Finale, habe aber das Gefühl keine 80% Kraft/Motivation/Lust mehr dafür zu haben.
Örgs.
Und jetzt denke ich, wieviel Energie ich allein in diesen dummen Post hier gesteckt habe.
Problem
Lösung
Wenn wir jetzt mal ganz ehrlich sind, dann sollte es überhaupt kein Problem sein jetzt schon anzufangen meine Haare zu schneiden UND am Hochzeitstag trotzdem die superlangen Tressen zu tragen. WEIL meine Haar südlich des oben schon erwähnten BH-Verschluss-Äquators so dünn sind, dass da keine massive Kante ist, die das Eingliedern irgendwie erschweren sollte. Zumal ich ja vorhatte meine Haare nicht mehr stumpf zu schneiden, sondern fedrig, damit sie weiter in FTEs fallen.
Ich bin weniger die Fransen an sich Leid als das Darübernachdenken.
Amen. Keks. Dankeschön.
