blondfee: Etwas gestresst ist gut! Mein Bauch stresst mich. Drum herum ist alles bestens. Guter Job, nette Menschen, toller Mann, die Hochzeitsvorbereitungen laufen rund. Ich bin einfach gesundheitlich nicht auf der Höhe und das mögen meine Haare nicht. Mochten sie noch nie.
Teleria: Tjaja... so ist das.
Yerma: Ach du bist süß.

Die Haare sind ja auch nicht hässlich. Nur eben sehr, sehr dünn und das macht bei mir die Wahrscheinlichkeit eines Bad Hair Days einfach mal viel, viel größer als bei Leuten mit mehr Volumen. Lässt sich nix dran rütteln.
Persephone: Ich denke, es ist bei mir ähnlich wie bei Juls. Man wartet und wartet und wartet und es wird einfach nicht. Siehe unten.
Mai Glöckchen und die Langhaarigkeit
Ich hab hier angefangen mit 7,5cm ZU und Midback. Da war ich 26. WENN alles gut läuft, könnte ich gut und gerne 8cm ZU haben, das habe ich letztes Jahr gesehen mit 7,8cm und noch massig Neuwuchs, der nicht mit dabei war.
Aber WENN eben.
Ich gehöre zu denen, die genetisch die Disposition für androgenetische Alopecie haben. Mein Vater war mit 30 spiegelblank auf dem Schädel. Stirn bis in den Nacken, wie man so schön sagt, nur ein Haarkranz war geblieben. Dazu kommen für mich andere Anfälligkeiten.
Ich hab mich in den letzten Tagen wieder bewusst umgeschaut und mich bestätigt gefühlt: ich möchte den besten Haarschnitt für meine Haare, so, wie sie sind. Ich habe jahrelang APL-BSL getragen, leicht gestuft und gesträhnt und es stand mir hervorragend. Auch mit sehr dünnem Haar, so wie jetzt wieder. Ich hatte keine Dutts, sondern offene Haare, Pferdeschwanz oder einen vollkommen unspektakulären Flechtzopf. Wenn sie schnell aus dem Weg mussten, gab es einen Haargummi-Wurschtel-Dutt. Klar hatte ich mehr Spliss, aber völlig im Rahmen. Außer nach Blondierung hatte ich nie Probleme mit kaputtem Haar. Und es ist auch nicht so, dass mir Dutts fehlen würde, würden sie nicht mehr gehen. Mir würde mein Haarschmuck fehlen, aber sonst?
Ja, ich liebe überlanges Haar. Und ja, ich hätte das selbst gern. Aber was nicht geht, geht eben nicht. Es ärgert mich ja auch mehr, wenn ich anfange mich mit andern zu vergleichen. Vergleiche ich mich nur mit mir selbst, dann sehe ich jetzt einfach, dass ich mal schmneichelhaftere Frisuren hatte und die waren in allererster Linie voller (was ich ja so nicht "dranschneiden" kann) und in zweiter Linie dann eben kürzer bei entsprechend weniger Dichte.
Was im Motivationsthread so oft gesagt wird bezüglich: feine/dünne Haare sehen erst in richtig lang gut aus ist nur halb wahr in meinem Augen. Das stimmt für Haare wie Lenjas mit kaum Taper. Bei ihr wird ja auch der blickdichte Teil immer länger. Wenn aber einfach nur die ausgedünnten Längen immer länger werden, dann wird mehr Länge in meinen Augen auch immer unschöner. Transparent "darf" es für mein ästhetisches Empfinden in den unteren 10 bis maximal 15cm sein, wenn man Haare länger als Taillenlänge hat. Bei APL sähe ein so langer durchsichtiger Bereich schon nicht gut aus, da wären es eher so 5cm, die nicht ganz dicht sein "dürfen". Auf jeden Fall, wenn da ein Anteil von 1/4 oder mehr der sichtbaren Länge durchsichtig ist, finde ichd as fies. Ich selbst bewege mich zwischen Hälfte und Drittel. Nach dem Schnitt nun eher Drittel.
Hier im Forum ist ja irgendwie doch zwischenzeiliger Tenor, dass jeder lange Haare haben kann, wenn er nur wirklich will. Wenn ich mich draußen so umsehe, dann mag ich sagen: jein. Lang schon, aber nicht lang für unsere Verhältnisse hier, zumindest nicht, wenn sie dabei noch eine gewisse Fülle behalten sollen. Das macht doch dann nur unzufrieden, wenn man denkt, man könne auf jeden Fall Länge XY erreichen. Ich spreche bewusst von Fülle, den die ist ja noch irgendwie objektivierbar. Was der ein oder andere als lang und dabei noch schön empfindet ist ja sehr subjektiv.
Wenn ich mir also eingestehen muss, dass der Haarpinsel, der bei mir südlich von Taille rumbaumelt weniger Volumen hat als Nickikes halber Vollpony, dann ist das schlicht und ergreifend verdammt wenig Haar, lang hin oder her.
Bezüglich des Vergleichens. Kleines Gedankenspiel:
Utopia 1:
Wir stellen uns vor, dass menschliches Haar einfach nicht länger werden würde als sagen wir mal 20cm und jeder haart am Tag soviel wie ein Golden Retriever. Es wäre total normal, dass alle Pixie, Irokesen, Pagenköpfe, Spikes, Meckis oder sowas tragen und längeres Haar wäre sowas, wie wenn hier jemand einen Plastikzopf dranclipst, der bis auf den Boden schleift: ein Gag. Ich meine: Wimpern werden auch keine 5cm lang. Da macht sich auch keiner irre. In Utopia 1 wird Haupthaar eben nicht länger als 20cm. Das ist dort so.
Umgekehrt
Utopia 2:
Angenommen, menschliches Haar könnte bei jedem locker 2m und mehr lang werden und das von oben bis unten dick und die gängige Frisur hier wäre so ein Zopf wie aus Avatar nur vorher einmal um den Kopf zur Krone gelegt (und ohne die Dinger da drin...

). Da würden dann selbst unsere Wundermähnen hier schmachten, weil ihre nur klassisch langen Flechtzöpfe nach der Krone ja nur noch auf dem oberen Rücken rumliegen.
Man misst (sich - und andere!) an dem, was man als normal/durchschnittlich empfindet, möchte ich damit sagen. Und es liegt in der Natur des Menschen besser sein zu wollen, außergewöhnlich. Nur sehr wenige können sich davon wirklich in allen Bereichen frei machen. Wir möchten doch immer auf irgendetwas an uns stolz sein.
Bleiben wir aber der Einfachheit halber bei den Haaren.
In Utopia 1, wo Menschen nur 20cm lange Haare haben, da wäre ich eine Attraktion! Volles Haar bis fast zur Taille und ein paar kommen sogar weiter runter! Boah!
In Utopia 2, wo Flechtzöpfe als Schleppleine für Haustiere verwendet werden, wären wir hier alle wirklich arme Würstchen. Geradezu behindert. Vielleicht wäre das Forum hier eine Selbsthilfegruppe?!
Das ist dasselbe Phänomen, wie wenn Frauen einen Modeprospekt durchblättern und danach der irrwitzigen unterbewussten Idee aufsitzen, dass das, was sie da gesehen haben, normal ist. Denn so, so viele lange dünne Frauen und man selbst als einzelne nicht so architektonisch Perfekte, na da müssen die anderen doch wohl normaler sein als man selbst. Und schlimmer noch: man ist unterdurchschnittlich! Barbiedolleffect heißt da glaube ich.
Meinen persönlichen Barbiedolleffect habe ich also jedes Mal, wenn ich hier rumklicke. Schöne Inspiration ist das eine. Druck aufbauen das andere.
Ich wäre ja nun lange nicht die erste, die nach Forenabstinenz zu der Erkenntnis käme, dass sich dieses Langhaarding sehr schnell relativiert. Blöd nur, dass ich so gern hier bin. Klar auch zum Gucken, aber eben auch und vor allem nach so langer Zeit wegen den Leuten hier. Ich lese gern, ich schreibe gern, ich habe gerne Teil.
Ich bin schon vor längerm dazu übergegangen (wie wohl die meisten hier) lieber nur bei meiner Peergroup reinzuschauen. Im dünne Haare Motivationsthread. Bei anderen PPs mit eher dünnem Haar. Aber klar gucke ich mir auch die Traumhaare von Cocoskitty, Sim, Spitzohr, Leia... (ihr könnt die Liste selbst vervollständigen) hier an.
Laberrababer.
Worauf ich hinaus will: vergleichen am A***. Man tut es unterbewusst, aber man kann sich bewusst dazu bringen, den Blickwinkel zu wechseln. Und genau darin will ich mich mehr üben. Das Prinzip verstanden habe ich schon längst, schaffe ich es umzusetzen, winkt mir Zufriedenheit. Was sind schon längere Haare im Vergleich zu dem Gefühl, dass es einfach passt? Zu mir. Unvergleichend zu anderen. Andere Schöpfe neidlos als schön anerkennen zu können ohne dieses permanente "Das will ich auch!"
Fake it till you make it is prima, wenn man weiß, dass man es machen kann. Wenn nicht, ist es mehr eine Bürde, denn ein Segen.
Also dann:
Mache ich "einfach" das Beste aus meinem Schopf.
Noch eine Runde Kekse, Persephone, da musst du wohl durch.
Ich hätte gern nicht traurige Keks-Smilies. Denn traurig bin ich nicht.
