Ach
Nermal, lieb von dir.
Der große Kummer ist ja schon wieder vorbei. Es ist ja nicht so, dass mich das nicht traurig machen würde, mir egal wäre oder ich es mir nicht auch lieber anders wünschen würde.
Aber das gehört einfach wieder zu den Dingen, die dann eben sind, wie sie sind.
Wie ich schon mal erwähnte, so gesehen bin ich familiär betrachtet fast die Einäugige unter den Blinden.
Es heißt eben einfach für mich: mein Traum von langen (und dabei vollen!) Haaren gestaltet sich in der Umsetzung schwieriger als bei anderen. Ich habe eben nicht diese unverwüstlichen Haare, die fast ungeachtet dessen, was man mit ihnen anstellt und wie man lebt einfach vor sich hin wachsen und lang werden einfach dadurch, dass man sie nicht schneidet.
Meine Nachteile:
* sehr feine einzelne Haare, die kein Hitzestyling tolerieren und erst recht keine Chemiefarbe (und Blond sowieso nicht)
* zur Zeit zumindest nur noch geringes Grundvolumen (nicht gut, falls noch eine HA-Welle kommt, kein Puffer mehr)
* ich muss aufpassen wegen Mängeln (Eisen vorneweg)
* erblich bedingt nicht die beste Ausgangssituation für überlange Haare
* empfindliche Kopfhaut, die mit Jucken auf alles reagiert, was ihr nicht passt
* schnelles Nachfetten
Meine Vorteile:
* ich habe sehr viele Haare, das gleicht einiges vom Feinen wieder aus und puffert den HA auch etwas ab
* leicht überdurchschnittliches Wachstum mit 1,2cm/Monat
* komplett NHF
* kein Hitzestyling seit grob 4 Jahren bestimmt
* ich war schon immer vorsichtig und liebevoll im Umgang mit meinen Haaren
* (sehr) wenig Spliss und Haarbruch (das was ich habe, halte ich für normal bis unterdurchschnittlich bei der Länge)
* ich bin systematisch und organisiert, damit habe ich für mich eine ziemlich optimale Pflege gefunden und kann meine Mängel gut managen
* Ziellänge so gut wie erreicht
* keine Stufen
Ich kann also einiges ausgleichen, aber eben nicht alles.
Das wird wieder.
Wie immer natürlich nicht schnell genug für meine Ungeduld,

aber das wird wieder.
Ich warte jetzt erst mal auf die zweite Tresse und den Meter und wenn es mich dann doch zu sehr ankotzt, kann ich immer noch auf Taille zurückschneiden, hätte immer noch langes Haar, aber wieder deutlich volleres in den Spitzen.
Ich bin einfach froh, dass ich mich nicht noch zusätzlich mit blondierten Restlängen, unglücklichen Farbübergängen, Haarqualiunterschieden durch Pflegeumstellung, Stufen oder einem Undercut auseinandersetzen muss.
Was Waschrhythmus ausdehnen angeht bin ich herzlich unehrgeizig. Wenn man sich die Nachteile ansieht und nun davon ausgeht, dass ich meinen Eisenmangel und die erbliche Dispotition ausgeleuchtet habe und meine Mittel dagegen habe, dann sieht das wieder gar nicht so schlecht aus im Vergleich mit den Vorteilen.
