So, noch ganz neu, will ich ein bisschen über mich erzählen. Ich bin 30 Jahre alt - noch genau 24 Stunden lang

(nein, nein, ich betreibe hier kein "fishing for Glückwünsche

). Mittlerweile lebe ich wieder in einer "wir halten uns für eine Großstadt, sind aber ziemlich provinziell" zwischen Sauerland und Ruhrgebiet. Hier passiert garantiert nichts - und wenn, dann nur so schreckliche Dinge wie verhungerte Babys oder Morde in der Silvesternacht. Eigentlich also ein Kaff zum Weglaufen, ich weiß auch nicht, was mich wirklich hier hält
Ich bin verheiratet, habe tolle Freunde und einen charmanten, liebevollen Bruder Godo, ein Vierteljahr älter als ich, der biologisch gesehen nicht mein Bruder ist. Eigentlich nur der "Junge von Nebenan" sind wir schon als Babys zusammen groß geworden - seine Mama war kurz nach der Geburt abgehauen und sein Papa hat sich in der Kinderbetreuung mit meiner Mama abgewechselt. Wir waren im Grunde nicht häufig voneinander getrennt.
Die Geschichte meiner Haare ist eine Geschichte voller Aufs und Abs, von lang und kurz. Als kleines Kind hatte ich erst ganz kurze Haare. Dann waren sie etwas länger, dieser 80er Jahre Rundschnitt a la Mirelle Mathieu...

Bis ich 14 war, wuchsen sie mir bis auf Brustlänge. Dann hatte ich auf Bitten meines Bruders hin 2 Tage einen Untercut, habe dann den Rest auch auf 3 cm oder so abgeschnitten... Dann gab es den kurzen Versuch von Dreads, bin dann aber lieber zu Rastas umgeschwenkt, dann wurden sie wieder lang. Mit 18 sind Godo und ich zusammengezogen, wie eine WG... meine Haare sollten schon immer mal blond werden. Er hat das liebevoll erledigt (zu der Zeit hatte auch er wieder schulterlange Haare, ist seit jeher ein Langhaarfreak gewesen). Naja, das mit den blonden Haaren ging ein halbes, dreiviertel Jahr gut, dann brachen sie durch das ständige Aufhellen ab und ich hatte einen niedlichen chemischen Kurzhaarschnitt. Den hab ich dann dunkel getönt und wieder wachsen lassen, um die Haare dann wieder kurz zu schneiden und sie letztendlich doch wieder zu züchten.
Nach einer Dauerwelle und kinnlang im Sommer 05 sehen meine Haare heute so aus:

Gestern gemacht, nach einem Self-Trim. Sie sind mehr oder minder BSL und ich warte ungeduldig auf jeden Zentimeter mehr...
Dass meine Haare langsam den Weg zur Hüfte (meiner Wunschlänge) finden, habe ich meinem Bruder zu verdanken. Godo hatte in den letzten Jahren lange, dicke blonde Haare, zwischen Taille und Hüfte. Na, so lang hätte ich sie eigentlich auch gerne gehabt, bin aber nie dazu gekommen. Aufgrund einer recht fiesen Infektion vor 2 Jahren musste er dann verschiedene Antibiotika nehmen. Erst eins, dann noch eines, dann noch eins, bis das passende gefunden war. Diese Medikamentenbombe verursachte aber als Nebeneffekt heftigen Haarausfall, so dass er fast 2/3 seiner Haare verlor. Ganz ehrlich sah das nicht wirklich schön aus. Er hat sich dann den Rest abrasieren lassen. Ende des Jahres 2005 fingen dann seine Haare wieder an, in voller Dicke nachzuwachsen. Wir haben dann einen kleinen Wettstreit abgeschlossen: keine Haarschnitte mehr bis zur Hüfte. Also schon mal Spitzen schneiden, aber mehr nicht. Bisher halte ich noch sehr gut durch, kann es kaum erwarten, endlich ganz lange Haare zu haben.
Meine Pflegeroutine habe ich so im Mai endgültig gefunden, als ich begonnen habe, jeden Tag schwimmen zu gehen. Etwas Sport muss Mensch ja machen, man wird ja nicht jünger

Also, vor dem Schwimmen dusche ich kalt und mache meine zu einem Zopf geflochtenen Haare nass. Dann werden sie gründlich mit Jojobaöl getränkt und unter eine Silikon-Haube gestopft. Nach dem Schwimmen werden sie erst einmal gründlich mit klarem Wasser gespült, dann zweimal mit verdünntem Shampoo gewaschen (Plus Blütezeit, je nachdem, welche Sorte gerade da ist, ich komme mit allen gut klar). Danach dann eine saure Rinse. Vorsichtig ausdrücken, in einen Handtuch-Turban, während ich mich abtrockne und anziehe. Dann werden sie mit einem Haarscrunchie zu einem Dutt zusammengewuschelt. So bleiben sie eine gute Stunde, dann mache ich den Dutt auf und lasse sie trocknen. Wenn sie ganz trocken sind, werden sie gekämmt und wieder zu einer Hochsteckfrisur gemacht. Nachts zum Schlafen sind sie zum Zopf geflochten.
So und nun erst mal Schluss mit diesem Mamut-Werk.... ich hoffe, ich habe keinen überfordert.
Edit: Fotos verschoben