Ich grabe den Thread mal wieder aus. Meiner Meinung nach hatte der schon seine Existenzberechtigung, da
Saenas verlinkte Threads teilweise nicht allgemein sind. Der besagte zweite Link handelt nur vom Thema "Bürste", aber schließt die Kämme nicht mit ein.
Ich wollte hier mal meine Werkzeugsammlung und wie ich welche Stücke benutze vorstellen.

Vielleicht kann der ein oder andere ja damit was anfangen. Würde mich auch freuen, von anderen solche Postings zu lesen und eventuell neue Inspirationen zu bekommen.
Lianna hat in ihrer Verwunderung nämlich schon recht gehabt - im Forum wird auffallend wenig über Handwerkszeug diskutiert.

Natürlich gibt es viele Threads zu einzelnen Herstellern und auch zu Typen von Bürsten und Kämmen, aber so einen ganz allgemeinen Thread finde ich gut. Ist ein bißchen so, wenn man in der Galeria Kaufhof shoppen möchte: dort sind die Klamotten nach Marken sortiert - nett, wenn man weiß, welche Marke man kaufen möchte, aber nervig, wenn man nur auf der Suche nach einer Jeans ist. Bei mir ist die Zusammensetzung meines Werkzeugbestandes und deren unterschiedlichen Funktionen wichtig, welche Marke jetzt der Kamm hat, ist für mich nicht so interessant.
___________________________________________________
Meine Sammlung
Kämme
Scheitelkamm
DM, der Metallstab ist "einklappbar"

Den Kamm benutze ich nicht, da er sowohl böse Gräten
(kein LHN-Mythos!) hat und teilweise kaputt ist. Der Metallstab ist allerdings unsersetzbar zum Scheitelziehen. Scheiteln gehört leider nicht zu meiner Paradedisziplin und fällt mir wirklich schwer. Mit einem Haarstab bekomme ich es nur sehr schwer hin, daher hat der Scheitelkamm seine Existenzberechtigung in meiner Sammlung.
Staubkämme von LeBaoLong
- Meerschweinchenkamm: 1 mm Zahnabstand, Zahnlänge bis über 2,5cm

- Palo Santo - Holzkamm: 0,75 mm Zahnabstand, Zahnlänge 1,75 cm

Die beiden Kämme benutze ich sehr oft. Zum S&D sind sie super, wenn man die Strähne, die man bearbeitet, durchkämmt und "parat legt". Auch kleinere Schuppenkatastrophen kann ich mit ihnen auskämmen. Am meisten weiß ich die Kämme aber zur Perfektionierung von Frisuren zu schätzen. Wenn ich einen Dutt machen möchte und die Haare schon zusammengenommen habe, kämme ich oft den Ansatz noch mal nach um Kopfhautblitzer und Beulen zu vermeiden. Die Staubkämme helfen aber auch, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist: wenn sich eine nervige Beule bei Frisuren gebildet hat, ziehe ich den Kamm beherzt in Richtung Dutt bzw. Zopf und in 90% aller Fälle gehört das Beulenproblem dann der Vergangenheit an. Bei eingeflochtenen Zöpfen funktioniert diese Technik auch, allerdings ist da die Erfolgsquote etwas niedriger. Ein Staubkamm ist für mich mit anderen Worten ein unersetzbarer Bestand in einem Langhaarhaushalt.
Zahneinsatzkämme von LeBaoLong
Einreihig

Zweireihig

Ehrlich gesagt bemerke ich keinen Unterschied zwischen dem ein- und zweireihigen. Anfangs war das Bürsten statt Kämmen ungewohnt, aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt. Zunächst ersetzten die Kämme meine Bürste, mittlerweile merke ich aber, dass ich die Haare dennoch bürsten muss. Der Kamm teilt die Haare, aber sie verwirren sich anschließend wieder sehr schnell. Die Kämme sind aber dennoch im Dauereinsatz, da ich meine Haare immer vor dem Bürsten kämme. Zum gröbsten Entwirren nehme ich zunächst meine Finger und dann den Kamm. Anschließend lassen sich die Haare sehr gut bürsten und werden weich.
Vor der Wäsche sind die Zahneinsatzkämme unverzichtbar: ich habe gelernt, dass ich meine Kopfhaut ordentlich bearbeiten muss, bevor ich wasche, damit sich alle Schuppen von der Kopfhaut lösen. Wenn ich das nicht mache, habe ich am 1. Tag nach der Wäsche schon wieder Schuppen. Mit den Zähnen der Kämme kann ich die Kopfhaut prima massieren und überflüssige Hautpartikel lösen.
Bürsten
Holzbürste ohne Noppen
Ein sehr beliebtes Werkzeug, das ich allerdings nur nach dem Kämmen (s.o.) richtig einsetzen kann. Wenn ich die Haare mit dieser Bürste bearbeite, werden sie ganz samt und weich. Bis jetzt haben sich auch noch keine Haare im Kissen oder an den Borstenanfängen verhakt.
Holznoppenbürste
Zur Zeit kaum in Verwendung, gelegentlich zur Verteilung von Pflegeprodukten (s.u.). Ich mag die noppenfreie Bürste lieber, da sie besser durch die Haare gleitet. Zudem ist die Noppenbürste mir leider kaputt gegangen
(siehe Detailfoto). Meine Kittversuche haben leider nur mittelmäßig funktioniert, da sich immer mal wieder Haare an dieser Stelle verfangen. Wäre die Bürste makellos, setzte ich sie in die Tauschbörse, aber zum Wegschmeissen ist sie mir dann doch zu schade. Daher benutze ich sie als "Notfall- und Schmierbürste".
Tangle Teezer
Normale Größe
Compact Styler

Tja. Das Thema Tangle Teezer ist ein wenig zweischneidig. Der große ist eigenlich ein Fehlkauf: als ich vor der Wahl zwischen dem Compact Styler und der Normalgröße stand, dachte ich an meinen hohen ZU und entschied mich für den großen. Falsch gedacht, da die Noppenhöhe bei beiden gleich ist. Die größere Fläche ergibt für mich keinen zwingenden Vorteil.
Im trockenen Zustand erfüllt der Tangle Teezer bei mir seinen eigentlichen Zweck nicht; Verknotungen löst er leider nicht schonend. Er könnte zur Not meine Holzbürste ersetzen, aber da ich mit der Bürste besser zurechtkomme, benutze ich den Tangle Teezer eigentlich nie zum bürsten. Kopfhautmassagen sind wegen meines ZUs auch nicht möglich, die Noppen kommen gar nicht an die Kopfhaut ran. Genial erwies sich der Tangle Teezer aber für das Verteilen von Pflegeprodukten: wenn ich Cremes oder Öle nur mit den Fingern auftrage, werden die Haare schnell strähnig, da ich das Produkt nicht überall gleichmäßig verteilt bekomme. Normalerweise verreibe ich das Leave-In auf meinen Händen und streiche sie dann durch meine Haare. Anschließend nehme ich den Tangle Teezer und bürste die betroffene Haarpartie; seitdem habe ich selten strähnige Haare. Da ich den Tangle Teezer gut mit Wasser und gelegentlich auch Tensiden reinigen kann, benutze ich ihn lieber als die Holzbürste zum "schmieren".
In nassen Haaren ist der Tangle Teezer jedoch genial. Normalerweise bürste ich meine Haare nur im trockenem Zustand, aber seit ich mit LOC experimentiere, habe ich mein altes "Pflegeverteilproblem". Daher benutze ich zurzeit den Tangle Teezer oft um in die klatschnassen Haare etwas Öl und Creme zu geben. Ich arbeite aber daran, dass ich dies auch ohne Tangle Teezer hinbekomme, zu tief sitzt die LHN-Paranoia vorm nassen-Haare-kämmen.
Wieso ich dann den Compact Styler dann noch nachgekauft habe? Nun, ich brauchte eine Bürste, die ich gefahrenlos in meiner Gerümpelhandtasche oder auf Reisen transportieren kann.

Zuerst war ich versucht, den normalgroßen in der Tauschbörse zu verticken. Jedoch finde ich es erstens ganz gut, dass meine "Transportbürste" immer schmierfrei ist und zweitens ist der normalgroße Tangle Teezer auch nicht mehr in so einem guten Zustand, dass ich ihn guten Gewissens tauschen kann.