es gibt ja bekanntlich nichts, was es hier im forum noch nicht gab.


ich habe mich heute gefragt: wieso kann man seine haare eigentlich nicht gezielt sauer waschen?
darauf gekommen bin ich im farbzieher thread, wo es um saure abzüge geht (ascorbinsäure vermischt mit shampoo). ich hab heute einen solchen sauren abzug gemacht, sehr sauer, aber er hat definitiv gereinigt. also scheint sauer nicht automatisch die tensidwirkung zu verhindern (das dachte ich erst).
andere überlegungen sind aus dem bereich SE bzw. fußpilz

jetzt frage ich mich: was spricht eigentlich dagegen, das ganze zu kombinieren, sprich ein shampoo leicht anzusäuern, damit es während es auf der kopfhaut ist schon gegen SE wirkt, die schuppenschicht anlegt und kalkreste entfernt? wieso eigentlich zwei schritte aus erst waschen und dann rinsen (seifenwäsche nehme ich aus, weil da das ansäuern eben nicht geht)?
also, ich will ja eh nicht unter den schuppen meiner haarschuppenschicht waschen. im sinne von sanfter reinigung geht es mir nur darum, dass fett zu entfernen, was an der kopfhaut und äußerlich an den haaren hängt. wenn man sich den hydral fatigue thread anguckt oder die so-ler oder wo-ler, gibt es ja durchaus tendenzen, wo versucht wird, ein unnötiges aufquellen der schuppenschicht von vorneherein zu vermeiden oder zu minimieren und da wäre ein saures shampoo doch eigentlich ne gute sache.
was spricht also gegen ein leicht saures shampoo? dass jemand spülung angesäuert hat, habe ich in den tiefen des forums eben gefunden. aber warum nicht bei shampoo????
das wäre doch genial für faule, die nicht rinsen wollen - wenn das shampoo gleich auch den ph-wert der rinse hat

1. die säure könnte auf dauer austrocknen und die haarproteine schädigen - es gibt ja auch leute, die mit sauer rinse daher nicht klarkommen. aber diejenigen, die mit rinse klarkommen, sollten damit doch gut fahren,ändert ja nichts... ansonsten halt frage der dosierung, der haare und so.
2. die säure könnte die wirkung der tenside abmildern, wenn es alkalische tenside sind und eine reaktion stattfindet - was aber den meisten hier, die ja eh sanft waschen wollen, nicht wirklich gegen den strich gehen sollte. und mein stark saurer abzug hat eindeutig gut gereinigt.
3. die säure könnte haut und haar angreifen - was ja nicht gegen die aktion spricht, sondern dafür, nur mild anzusäuern und hinterher auszuspülen, ähnlich wie einige ja auch ihre rinse ausspülen. ob ich jetzt kurz saures shampoo oder saure rinse auf dem kopf habe, dürfte dem kopf doch egal sein.
4. die säure könnte bestimmte pflegewirkstoffe im shampoo zerstören, z.b. weizenprotein - wenn man aber nicht daran glaubt, dass shampoo mit protein einen effekt hat, ist auch das nicht. das spricht eher gegen conditioner ansäuern, zumal es ja auch sein könnte, dass die säure im conditioner z.b. die eigenschaften der kationischen tenside verändert?

5. durch den veränderten ph-wert könnte die konservierung des shampoos kippen - was auch nicht gegen das projekt per se spricht, sondern nur dagegen, unüberlegt in einer vollen flasche rumzupanschen und eher verdeutlich, das man halt besser kleine mengen anmischt.
6. da der saure abzug farbziehend ist, könnte es sich bei gefärbten haaren vielleicht ähnlich verhalten. allerdings schützt man da durch saures rinsen doch auch die farbe. das müsste halt getestet werden.
7. es könnte irgendwelche chemischen reaktionen im shampoo geben, durch die irgendwelche hautreizenden stoffe entstehen, weil man ja an einer bestehenden rezeptur was verändert - aber wenn man ne kleine menge direkt vorm waschen anmischt, sehe ich da jetzt keine riesengefahr. zumal der ph-wert ja bei selbstgemachten shampoo eh oft erst am ende eingestellt wird.
wenn man ein shampoo jetzt nicht extrem sauer einstellt, sondern nur leicht sauer, wie eben bei saurer rinse und dann kurz auf dem kopf lässt und abwäscht, sollten doch keine haareschäden entstehen, die beim rinsen nicht auch entstehen? gleichzeitig könnte man das im alkalischen milieu stattfindende aufquellen der schuppenschicht etwas verringern und hätte gleichzeitig schon den effekt, dass kalk entfernt und die schuppen geschlossen werden. einer übermäßigen pilzbesiedelung wird mit einem relativ harmlosen mittel, nämlich, säure auch vorgebeugt. und es wäre nur ein arbeitsschrit beim waschen.


deshalb frage ich mich gerade, wo der haken ist. eigentlich müsste das hier doch längst erfunden sein. habe ich etwas übersehen? gab es diese überlegungen schonmal (habe per suche nichts gefunden)? wie genial ist die idee?
lg
melis