Das war dann der Beginn von erneutem Züchten, und dem Willen die Haare so lang zu bekommen wie noch nie in meinem Leben.
Kurz hier meine haarige Geschichte. Ich hatte immer schon Locken, meine Struktur ist schon mein ganzes Leben die gleiche. In meinem Herzen war ich schon als ganz kleines Mädchen ein Langhaar, aber meine Mutter bestand darauf, dass ich jedes Frühjahr zum Friseur ging und mir da die Haare sehr kurz abgeschnitten wurden. Sie fand es süss wenn ich so kurze Löckchen hatte, ich fand mich hässlich.

Das bin ich mit ca. 1 Jahr.
Mein grosses Haarvorbild war meine ganze Kindheit hindurch meine Oma. Sie erzählte mir immer, dass sie Haare gehabt hätte, auf denen sie sitzen konnte und sie hätte dicke, schwarze Zöpfe gehabt. Nun, ich kannte sie damals nur als ältere Dame mit Dauerwelle und von mir aus konnte sie mir viel erzählen. Erst im hohen Alter hat sie es sein lassen mit Dauerwelle. Sie starb 87jährig mit schneeweissen, sehr dichten kinnlangen Haaren.

Das war meine Oma mit ca. 16 Jahren
Als ich eine Kind war, hiess es ich könne meine Haare nicht wachsen lassen, sie wären zu fein. Als ich in die Pubertät kam, hiess es es wären zu viele und das würde aussehen wie ein Schilfdach, aussedem würde ich meine Haare gar nicht wachsen lassen können, es würde sich einfach nur eine neue Locke bilden, länger würden sie nicht.
Ich ging mit 15 von zu hause weg und das erste was ich machte, ich kaufte mir eine Patentspange, düddelte mir die Haare hoch und liess wachsen.

Das war ich dann mit 23. Von wegen nicht wachsen lassen können.
Von da an hatte ich mehr oder weniger immer lange Haare. Ich hatte dann mal 4 Kinder, jedesmal nach den Schwangerschaften HA ohne Ende, jedes Mal Verzweiflung und dann kamen sie doch wieder. Den schlimmsten HA hatte ich jedoch 1998, als mein Arzt und ich beschlossen, meiner Migräne mit leicht dosierten Betablockern Herr zu werden. Fazit nach 2 Monaten : Migräne weg, Gedächnis und Haare ebenfalls. Ich hatte bei dieser Übung etwa die Hälfte meiner Haare eingebüsst. Ich habe, seither weniger Haare als früher und auch mein Gedächnis ist weniger gut als früher.
Dann, 2007, beschloss ich zum Friseur zu gehen, liess mir die Haare kürzer schneiden und begann zu färben. Das lief soweit gut, bis 2010. Dann kam dieser Friseurbesuch. Meine Friseuse hatte von mir einen klaren Auftrag : Hinten ein leichtes U, eine leichte Stufe, aber alles so lang, dass nichts auf den Schultern aufsteht auch wenn die Haare trocken sind. Als ich mich nach der ersten Wäsche zuhause im Spiegel anguckte sah ich anstelle des U, einen Keil und alle Haare waren so kurz dass sie auf den Scultern aufstanden, ausse zwei dicken Strähnen, die wie traurige Spaghetti herabhingen. Da ich mir die Haare beim Friseur hatte hochstecken lassen, konnte ich das Desaster nicht vorher sehen.
Ich hätte heulen mögen. Ich wusste in diesem Moment, dass ich nur zwei Möglkichkeiten habe : schneiden, oder wachsen lassen. Ich hab mich fürs Letztere entschieden.