I. Meine Haargeschichte
So... ich habe nun etwa eine Stunde damit verbracht meine Haargeschichte niederzutippen und Fotos hochzuladen. Dabei fand ich mich ziemlich geistreich trotz (oder wegen) der späten Uhrzeit. Ich bin auf der Tastatur auf irgendeine Taste gekommen und alles war weg
Also noch einmal von vorne.
Eigentlich hatte ich nie irgendwelche Probleme mit meinen Haaren, ich kam schon mit sehr vielen davon auf die Welt
In meiner Kindheit hatten sie immer irgendwie Schulter- bis BSL Länge, bis ich entschied mir sie auf Ohrläppchenhöhe abschneiden zu lassen. Nach diesem kurzen Ausflug in die Welt der Kurzhaarigen wuchsen sie dann wieder und waren im frühen Jugendalter lang und voll bis in die Spitzen.
Das erste Foto ist auf der Expo 2000 entstanden, ich war hier also 13 Jahre alt.
Irgendwann ging ich zum Friseur, ließ mir rote und blonde Strähnchen machen und ließ die vorderen Seitenpartien stufig schneiden. Ich muss etwa 14 gewesen sein, die Zeit in der ich am Wochenende dann auch mal in die Stadt gegangen bin und ordentlich einen getrunken habe. Die stufigen Seitenpartien wurden zu diesem Zweck akribisch mit der Rundbürste nach innen oder aussen geföhnt und mit Literweise Haarspray fixiert, bis alles betonhart war. Aus dieser Frisur konnte kein Haar ausbrechen. War es stürmisch wurde die gesamte Seitenpartie vom Wind lediglich leicht angehoben.
Mit dieser "Switch-Gummi-Perücken-Gedächtnisfrisur" lief ich gagenfrei Werbung für drei Wetter Taft.
Ansonsten ging es den Haaren aber relativ gut und mit der Frisur war ich auch zufrieden.
Nur leider überredete mich eine sehr manipulative, beste Freundin dazu die Haare abzuschneiden. Es sähe langweilig aus. Wir gingen zum Friseur und die Friseurin fragte mich ob ich die Haare so haben möchte wie besagte Freundin (Meine Freindin trug die Haare durchgestuft und etwa kinnlang.) Ich sagte dass ich sie auf keinen Fall so kurz haben möchte, sondern maximal Schulterlang. Ich konnte mich nicht im Spiegel sehen, aber meine Freindin betonte wie toll es aussähe. Als die Friseurin sich ausgetobt hatte (muss ein toller Tag für sie gewesen sein) hatte ich noch kürzere Haare als meine Freindin. Die kürzeren Stufen waren ohrläppchenlang, die längsten Haare kinnlang.
Ich war die nächsten Jahre damit beschäftigt die Haare wieder lang wachsen zu lassen. Als sie schon etwas länger waren ließ ich mir beim Friseur blonde Strähnchen machen. Die Friseurin ließ 12%ige Blondierung ewig lange einwirken. Die Strähnen waren danach wirklich fast weißblond und standen irgendwann nur noch wie Heu vom Kopf ab. Schon damals entdeckte ich dieses Forum und das Honig/Zitronen/Ei Shampoo rettete vermutlich einiges. Heute will ich mir allerdings keine tierischen Lebensmittel mehr in die Haare schmieren.
Ende 2013 wagte ich nach langer Zeit der Abstinenz noch einmal eine relativ radikale Haarveränderung. Die Haare blieben (über)lang aber wurden beim Friseur sehr, sehr rot gefärbt. Im Prinzip so rot wie es mit dunkelbraunen Haaren möglich ist und ich ließ mir wieder einen geraden Pony schneiden.
Eigentlich muss ich sagen dass die Friseurin ihren Job gar nicht schlecht machte. Ich bekam damals was ich wollte. Nur sind Veränderungen eigentlich nicht so mein Ding und ausserdem stellte ich mal wieder fest dass ich mit roten Haaren an mir selbst einfach nicht klar komme.
Durch meine Akne bin ich ja schon im Gesicht manchmal ziemlich rot und mit roten Haaren hatte ich irgendwie immer das Gefühl dass die Pickel noch mehr auffallen.
Fotos gibt es nicht viele aus dieser Zeit, nur dieses hier wo man wenigstens meinen Pony sieht und ich finde ja immer noch dass mir ein gerader Pony unheimlich gut steht. Ausserdem sehe ich so schön jung auf dem Foto aus (müsste 27 gewesen sein).
2014 kam ich auf die Idee mir Dreads machen zu lassen. Ich war unkreativ und konnte nichts mit meinen Haaren anfangen. Mal ganz abgesehen davon dass sie zu wenig Volumen hatten. Die Dreadderin hatte schlechte Laune und absolut keine Lust. Der Termin war Monate im Vorfeld geplant und es waren eigentlich drei Tage zum dreadden eingeplant. Vom dritten Tag war auf einmal gar nicht mehr die Rede als es dann so weit war, im Gegenteil, ich stellte bei Gesprächen mit ihrem Mann fest dass sie vor hatte am dritten Tag nach Amerika zu reisen. Die Dreads wurden schlampig gearbeitet. Sie argumentierte dass sich meine Haare nicht dreadden ließen, arbeitete tonnenweise Kieselerde in meine Haare ein und toupierte mehr als dass sie häkelte. Eine Freundin arbeitete übrigens einige Dreads nach, ganz ohne Kieselerde, nur mit Handarbeit und die wurden wunderschön. Die Dreadderin hatte schlichtweg keine Lust und ist nicht offen mit mir in dieser Hinsicht umgegangen.
Meine Kopfhaut drehte KOMPLETT durch! Mitten in der Nacht bekam ich eine Panikattacke und mein Freund half mir die Haare zu waschen und die Kopfhaut mit Kamillentee zu beruhigen. Das auskämmen hat eine Woche gedauert, ich hatte sehr viel Hilfe, alleine hätte ich es niemals in dieser Zeit geschafft.
Gefühlt sind meine Haare nun schon seit einigen Jahren auf der Länge die ich jetzt gerade habe, bzw. mindestens taillenlang. Beim durchschauen der Fotos traf mich die Überlegung wie ein Schlag:
Sollte ich meine Terminallänge vielleicht längst erreicht haben? Ich will es definitiv mit diesem PP herausfinden.
Schaut euch mal die Fotos an, ich kann hier keinen großen Längenwachstum fest stellen, obwohl das erste Foto definitiv schon 7-8 Jahre alt ist. Das zweite ist von 2012.
Im Juni 2015 habe ich über 10cm abgeschnitten um die fisseligen Längen in den Griff zu kriegen. Man sieht den Unterschied. Ich habe immer wieder vergessen nochmal das selbe Kleid anzuziehen, weil ich eigentlich wirklich gerne wüsste ob ich die Länge vor dem Schnitt wieder raus habe.
Nach dem schneiden sahen sie wirklich gut aus, wie ich finde. Leider hat sich das wieder verwachsen und Haarausfall hat alles wieder lichter gemacht.