Angespornt von vielen nützlichen Tipps und leuchtenden Vorbildern hier im Forum starte ich heute mein kleines Haarprojekt.
Historie
Schon als Kind hatte ich lange Haare. Ich war so eine Kleine mit langen geflochtenen Zöpfen (mit solchen Kugel-Gummis drin.)
Sie waren damals leicht wellig, sehr weich und hellblond.
Als ich älter wurde begann eine Phase des Experimentierens: es wurden verschiedene Längen und auch mal eine andere Farbe ausprobiert. Es waren die 80er. Mehr muss man wohl kaum sagen. Da wurden furchtbare Dinge mit den Haaren angestellt.
Bei mir hielt es sich, kann ich rückblickend glücklicherweise sagen, noch einigermassen in Grenzen.
Im Laufe der Zeit wurden meine NHF immer dunkler (Braun mit einem kleinen Rotstich) und auch störriger/welliger.
Eigentlich hatte ich immer mit meinen Haaren zu kämpfen und mochte sie nicht wirklich. Sie offen zu tragen, war aufgrund ihrer 'wilden' Struktur und zweier Wirbel an den Schläfen, die sie immer wieder ins Gesicht fallen liessen, eher anstrengend
Sie hoch zu stecken war eine gute Methode sie zu bändigen. Ausserdem gefiel und gefalle ich mir so eigentlich noch am besten.
bisherige Pflege
Natürlich habe auch ich, aus purer Unwissenheit, Shampoos mit Silikonen benutzt. Spülungen/Conditioner habe ich nicht benutzt, da sie bei mir extremen Haarausfall hervorgerufen haben.
Habe ich andere Shampoos versucht, so war sofort Schneesturm angesagt (Schuppen).
Da schon die ersten Silberhaare bei mir zu sehen sind, habe ich ab und zu mal eine Intensivtönung mit vermeintlichen Naturprodukten machen lassen (ca. 1 mal im Jahr).
Getrocknet habe ich immer mit dem Fön, jedoch nur mit einem grossen Diffusor und mit lauwarmer Luft.
Frisur(en)
Wie schon erwähnt trage ich seit ich Mitte 20 bin die Haare etwas über Schulterlang und hochgesteckt.
Ich habe im laufe der Zeit eine gewisse Dutt-Technik entwickelt, die mit kleinen Horn-Krebschen hält. Sieht ganz nett aus. Ein haarkünstlerischer Höhepunkt ist es aber keinesfalls.
Der Moment beim Friseur
In recht grossen Abständen habe auch ich, den sicher allen gut bekannten Rappel bekommen, bin zum Friseur gestiefelt und wollte etwas 'verändern'.
Jedesmal wenn ich dort vorm Spiegel saß und der Friseur mir den Zopf aufgemacht und meine Haare angeschaut hat, hatte ich das dringende Bedürfnis den Laden augenblicklich zu verlassen.
Eigentlich wollte ich nämlich gar nichts verändern. Das ist mir erst jetzt richtig klar geworden. Ich möchte lange Haare haben. Keine Kurzen. Zum Glück ging es meist recht glimpflich aus. Naja...
Ziele
- Gerne würde ich mich ganz langsam an eine neue Pflegeroutine herantasten. Wenn ich alles auf einmal ausprobiere, kann ich ja schlecht feststellen welches Produkt für eine eventuelle Unverträglichkeit verantwortlich ist. Das liegt sicher auch an meiner bisherigen Minimal-Pflege...
- Die Haarstruktur durch bessere Pflege beruhigen. Glanz wäre toll!
- Wachsen lassen bis BSL (das ist für mich eine gute Länge, denke ich. Danach mal weitersehen...)
- Frisurenrepertoire deutlich erweitern. Da freu' ich mich schon drauf!
- ein glänzender chinese Bun (ein Traum!)
- Mit meinen Haaren endlich Freundschaft schliessen.
Neue Pflege
- Mein Waschrhythmus lag bisher bei ca 4 Tagen, was ja schon mal ganz o.k. ist. Vielleicht kann ich ihn auf 5-6 Tage erweitern.
- Seit 3 Wäschen bin ich nun auf Alverde-Hibiskus mit passenderm Conditioner und Kur umgestiegen.
Die erste Wäsche fand noch mit viel zuviel Shampoo statt. Bei der zweiten habe ich gelernt, dass meine Kopfhaut, bzw. meine Haarwurzeln den Conditioner nicht mögen. Extremer Haarausfall war die Folge.
Bei der dritten Wäsche bin ich jetzt schon schlauer. Ich praktiziere CWC. Conditioner nur in den Längen, dann gehts mit dem Haarausfall besser. Das bedeutet zwar mehr Frizz auf dem Kopf, aber lieber gefrizzte Haare als gar keine mehr...
Danach spüle ich nochmal eiskalt nach.
- Getrocknet wird erst mit einem Mikrofaser-Handtuch, danach weitertrocknen an der Luft.
Im Notfall und aus Zeitmangel werde ich sicher ab und zu auf die Fön-Diffusor-Methode zurückgreifen müssen.
Ins trockene Haar gebe ich ein wenig Klettenwurzel-Öl.
Erste Ergebnisse
Seit ich die Pflege umgestellt habe, fühlen sich meine Haare schon viel besser an. Nicht mehr so trocken.
Nach dem trocknen haben sie richtige Korkenzieher-Locken in den Enden. Das hält nicht sehr lange, das ist aber auch nicht schlimm.
Es sind noch keine Schuppen aufgetreten. Ich bin Baff.
Bisher zeigt sich zum Glück noch kein nennenswerter Spliss der vielleicht durch die Silikone 'zugeklebt' war. Vielleicht Dank meines Dauer-Dutts. Vieleicht dauert das Ent-Silikonisieren aber auch noch etwas und der Spliss kommt doch noch zum Vorschein.
Heute mit einem kurzen (immerhin!) Kordelzopf ins Büro gegangen und schon ein paar Komplimente bekommen. Das tut guuuut.
...und das alles Dank Euch!!!
Was noch auf meiner Liste steht:
- Versuche mit verdünntem Shampoo
- Besseres Handwerkszeug (Bürsten, Kämme, Schmuck) besorgen.
- SBC ausprobieren
- besseres Öl für die Spitzen finden, da Klettenwurzel nicht optimal.
- ein passendes leave-in für mich finden
- Tests mit entkalktem Wasser
Hier noch ein Foto (leider in miserabler Qualität) wo man zumindest die Länge ganz gut erkennt...und ein bisschen Struktur, wenn man ganz genau hinschaut. Ich hoffe ich kann bald bessere Bilder einstellen.

Ich bin voller Tatendrang und werde weiter über mein Pflege- und Zuchtprogramm berichten.
herzlichst
barbabo
