ich hoffe, es ist nicht zu schlimm dass ich hier, grade ganz neu angemeldet, gleich mal einen neuen Thread anfange!

ich lese jetzt schon recht lang und sehr gerne hier im Forum und habe viele tolle anregungen bekommen - dankeschön!

was mir dabei aber aufgefallen ist, ist dass extrem unterschiedliche vorstellungen darüber kursieren, wie tot oder lebendig das Haar denn nun ist, ob es Stoffe aufnehmen kann oder nicht, und wenn ja, welche. es gibt da wirklich zu fast jeder fragestellung genau entgegengesetzte meinungen, und ich habe deshalb beschlossen, dieser sache auf den grund zu gehen - wie ist das haar im inneren aufgebaut, aus welchen materialien besteht es, ist es tot oder lebendig, und kann es "Pflege"stoffe aufnehmen?
ich habe dabei überraschendes erfahren und wollte euch diese dinge gerne weitergeben.
meine hauptquelle war dabei eine seite der uni marburg, bitteschön, ich will ja nicht so tun als hätte ich das selber gewusst^^
http://chids.online.uni-marburg.de/dach ... Aufbau.htm
<da gibt es super bilder ganz am anfang für interessierte, reinschaun lohnt sich!!
erste überraschende erkenntnis, die auch auf vielen ebenso wissenschaftlichen seiten bestätigt wurde: haare sind alles andere als tot! ganz im inneren des haares befindet sich wie ein langer faden das haarmark, und in diesem haarmark befinden sich quicklebendige zellen, die von der haarwurzel aus ins haar entsendet werden, und dort stoffwechsel betreiben, sprich durchaus auch schäden beheben! natürlich ist es irgendwann, z b bei spliss, zu spät um das wieder zu reparieren, aber kleine "schädchen" wie verlorengegangene proteine und lipide(=fette) können repariert werden! man kann also auch durchaus von kranken und gesunden haaren sprechen(das war irgendwo auch mal eine diskussion), und nur unter dieser voraussetzung macht das wort "pflege" überhaupt sinn. pflege bedeutet doch, diese gesundheit zu unterstützen und zu erhalten.
dass man im haar z bsp beim abschneiden keinen schmerz fühlt, liegt ja nur daran, dass sich darin kein nerv befindet. mit lebendigkeit hat das aber nichts zu tun; der wichtige faktor für lebendigkeit ist stoffwechsel, und der liegt vor!
zweite erkenntnis: das haar ist nicht undurchlässig und nimmt stoffe auf(da waren sich auch nicht immer alle einig!), wenn auch am meisten wohl über die kopfhaut. schadstoffe aus der luft können z bsp im haar nachgewiesen werden. die schuppenschicht, die das haar umgibt, ist nicht abgeschlossen, und kann z bsp durch alkalische/basische stoffe noch weiter geöffnet werden. das haar kann extrem aufquellen, da reicht schon wasser an sich, von dem es 20 prozent des eigengewichts aufnehmen kann!
säure hingegen, als gegenpart zu alkali/base entquellt das haar und lässt die schuppenschicht dichter schließen, aber das ist ja hier schon lang bekannt^^
somit wäre mal klar, dass stoffe ins haar gelangen, stellt sich noch die frage, welche da auch hingehören. allgemein kann man das so beantworten: es gehört das rein, was eh schon drin ist. als unterstützung, als baumaterial, dass dann von den enzymen in den lebenden zellen im haarmark verwendet werden kann, die am haar rumbauen.
was aber ist nun alles im haar?
erstmal besteht das haar zu ca 12 gewichtsprozent aus wasser. was also zuwenig oder auch zuviel wasser im haar angeht - vermutlich sollte es einfach nicht zu viel mehr als 12% wasser beinhalten. wenn haare aber eindeutig trocken sind, also eindeutig weniger als diese 12% wasser beinhalten, dann dürfte es sinnvoll sein, das nasse haar mit öl zu umhüllen, und somit dem haar beim festhalten des wassers zu helfen.
was öl im inneren des haares angeht: das haar besteht zu 5 prozent aus lipiden(also fetten). es hat also durchaus sinn dem haar auch fett zuzuführen. bestimmt gibt es da auch unteschiede, welche öle wie gut aufgenommen werden können, da z bsp die größe des fettmoleküls hier eine rolle spielt.
außerdem ist es ja so, dass wir als "tiere" (im gegensatz zu pflanzen mein ich jetzt), gesättigte fettsäuren produzieren. kokosöl besteht, für pflanzenöle sehr untypisch, stark aus gesättigten fettsäuren, deshalb ist es vermutlich besondern gut als "ersatzbaumaterial" geeignet und hat von daher seinen guten ruf als haaröl.
bei jojobaöl sei hier zu beachten, dass es überhaupt kein öl, sondern ein wachs ist. es hat deshalb meiner meinung nach eher eine umhüllende schutzfunktion. ob es auch im haarinnern brauchbar ist, weiß ich nicht.
hauptsächlich besteht das haar aber aus proteinen, bzw verhorntem protein=keratin(wenn ich das nicht völlig falsch verstanden hab)
protein und keratin sind also wohl die wichtigste bausubstanz, aber auch die stabilste, die dem haar am wenigsten verloren gehen dürfte.
so, ich hoffe ich hab alles gesagt was ich sagen wollte...und ich hoffe, dass das für manche hier genau so interessant war wie für mich=)
liebe grüße,
Phädra