Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 12.04.2011, 15:52 
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Lex hat geschrieben:
Matze hat geschrieben:
[...]
Worauf ich hinauswill - Männer sind noch immer eine erzkonservative Gruppe, denen man nichts nachsieht und keine Ausbrecher verzeiht. Jeglicher Versuch aus altbekannten und konservativen Schemata auszubrechen gelingt dem deutschen Durchschnittsman überhaupt nicht.

[...]
- GergeGinaLucy-Taschen: Hunderte von Frauen hatten plötzlich solche Taschen. So was plötzliches habe ich bei Männern noch nie gesehen.
- Buffalo-Schuhe: Erinnert Ihr Euch an diese Schuhe? Auch hier waren es wieder gleiche Massen an weiblichen Wesen.
[...]


Beweisen diese beiden Beispiele nicht genau Matzes Ansicht?
Konservatives denken = keine plötzlichen Änderungen...

Der typische (deutsche)Mann hat wie folgt auszusehen: Kurze Haare, am besten ein Hemd und lange Hosen, Turn-oder Lederschuhe (Kurze Hosen, Hawaihemd und Sandalen[am besten mit Socken :roll: ] nur im Urlaub) am besten glatt rasiert, höchstens vielleicht ein drei Tage-Bart...
Und die Klamotten sollten auch nicht zu Bunt sein... oder irgendwelche seltsammen Schnitte besitzen...
alles was darüber hinausgeht wird halt in spezielle Gruppen sortiert, fallen aber erstmal aus dem typisch-konservativen Schema raus...

Ich bin bei diesen Ansichten sicher keine Ausnahme, Männer die einen Rock tragen ( =/Kilt ^^), frisierte Bärte, lackierte/speziell geschnittene Fingernägel haben oder etwas komplizierteres als einen Keulenzopf tragen, guck ich auch erst mal komisch an...
und ich gehöre jetzt sicher nicht zu irgendeinem Erzkonservativen, politisch/sozialen Lager :lol:

Diese "Denke" ist meiner meinung recht tief im männlichen Bewustsein verwurzelt, wir sind halt tief im inneren konservativ, egal wie liberal man erzogen wurde, da stimme ich Matze vollkommen zu ;)

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Zuletzt bearbeitet von irgendwem am 01.01.0001, 00:01, insgesamt ziemlich oft bearbeitet


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BeitragVerfasst: 12.04.2011, 16:03 
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Lex hat geschrieben:
Joffrey, Kaiserdrache, sehr gute Beiträge, danke :)

Oh ein Lob, habt Dank Madame. *lächelt*

Also ich glaube zuweilen hinkt der Vergleich von Monsieur Matze ein wenig. Natürlich gibt es in der Tat keinen Handtaschentrend bei Männern, aber man kann eben durchaus festhalten, dass Frauen generell weitaus modebewusster, als auch interessierter sind. Demzufolge sind Trends, wo auf einmal unzählige Männer ihr Interesse bekunden, eben seltener im modischen Bereich angesiedelt, sondern eher im technisch innovativen. Ich denke da z.B. an ausverkaufte iPads und ähnliches.
Sicherlich kann man nicht sagen, PC Spiele sind nur lediglich etwas für Männer und Kosmetik für Frauen, aber wenn man eben eine Umfrage starten täte, würde sich schon abzeichnen, dass gewisse Tätigkeiten eben von Frauen und andere von Männern favorisiert werden. Doch auch im Modebereich gibt es sicherlich gewisse Trends denen zahlreiche Männer folgen. Man denke da nur an diese Einscheißerhosen. Ich glaube man sagt auch Baggy Pants dazu. Die kamen ja auch irgendwann mehr oder minder plötzlich auf und tausende Geschmacksfreie Exemplare der Gattung Mann fühlten sich auf einmal dazu berufen jene zu tragen, weil es eben in gewissen Szenen als „cool“ galt.

Ich denke im Grunde halten sich Individualisten mehr oder minder die Waage. Nur leben es Männer anders aus, so dass es dahingehend eben mal mehr mal weniger auffällt, je nachdem welches Kriterium man dahingehend ins Auge fasst.
Es mag zwar stimmen, dass man zuweilen von der Damenwelt ein gewisses: Ein Mann hat so und so zu sein Ideal aufgezwungen bekommt, doch steht es ja letztlich jedem frei, ob man diesem nachgeht. Man kann derlei Dinge schließlich stets von zwei Seiten aus betrachten. Nimmt man einmal als Grundannahme an, dass ein Mann die Intention hegt der Damenwelt zu gefallen. Dann wäre es natürlich am effektivsten, so zu sein, wie es die Mehrheit anspricht. Letztlich verkörpert dies natürlich zugleich auch die Mehrheit der Männer, z.B. in Hinsicht auf eine Kurzhaarfrisur. Wer da als Mann freiwillig langes Haar trägt, muss halt damit leben von 3/4 der Damenwelt schon im Vorfelde als unattraktiv aussortiert zu werden. Andererseits bedeutet Individualität in dem Bereich natürlich auch dass man sich von der Masse abhebt. Somit mag man vielleicht der Masse missfallen, jedoch eine Minderheit spricht es hingegen explizit an.
Aber Vorurteile und Ansichten wie das andere Geschlecht zu sein hat, gibt es zweifellos auf beiden Seiten. Mehr oder weniger lässt sich ja z.B. auch die Aussage treffen, dass Männer von einer Frau erwarten, dass sie langes Kopfhaar besitz. Da gilt der Fall eben letztlich genau anders herum und kurzhaarige Damen werden skeptisch beäugt und für unattraktiv erklärt.

Dennoch irgendwie ist es schon merkwürdig, ich würde mich selbst als recht Individuell bezeichnen und gehe ja durchaus auch im Korsett, Rüschenhemd, oder Gehrock in den Supermarkt einkaufen. Trotzdem wäre mir ein Rock in der Öffentlichkeit zu tragen hingegen peinlich. Privat könnte ich mir allerdings einen schwarzen bodenlangen Wickelrock durchaus vorstellen.

PS: Wir driften vom eigentlichen Thema ab. ;-)
PPS: Ettark hat den typisch favorisierten deutschen Mann wirklich toll getroffen. *lächelt* Aber auch wenn ich zu den erstmal schief angeguckten Herren wohl gehören dürfte, kann ich dem im Grunde auch zustimmen. Wenn andere Männer derart aus der Reihe tanzen, muss ich da auch erstmal besonders skeptisch hinschauen.

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BeitragVerfasst: 13.04.2011, 10:23 
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Lex hat geschrieben:
(...) Die weiblichen Freiheiten, die hier angepriesen werden, sind so frei nicht unbedingt - auch hier gibt es jede Menge Normen, die nur eben anders sind. Es werden mehr Variationen zugelassen, aber nur innerhalb der Norm - das weiß jeder, der sich daran nicht orientiert (wie ich :roll: Die falsche Kleidung kann die Schulzeit ziemlich hart machen).
Auch ist es so, dass männliche Abweichler nicht nur von Männern nicht akzptiert werden, die Frauen lästern darüber genauso. (...)
Ich denke, daß es das ganz gut trifft. In beiden Geschlechtern haben Normabweichler keinen leichten Stand. Wenn man sich das als Gauß'sche Glockenkurve vorstellt, ist der Streuungsbereich bei den Männern etwas breiter.


LG, Matze

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BeitragVerfasst: 18.04.2011, 13:35 
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Modetechnisch lassen sich die meisten steuern, und das gilt für Männer mehr, als für Frauen (diese Feststellung gilt genaugenommen nicht für für Mode und Stil, sondern noch mehr für Dinge, die wichtig sind)
Das liegt an zwei Dingen: an den Gesteuerten und den Steuernden.
Die Gesteuerten (also die breite Masse, und insbesondere Teenies usw.) leiden unter einem Mangel an Mut und Selbstbewusstsein. Deshalb sagen sie "Wir fügen uns ein, stylen uns, wie alle anderen / wie der Trend vorgibt" und hoffen im Gegenzug für ihre Unauffälligkeit auch ihr Stück vom Kuchen abzubekommen.
Und um ihr Anrecht zu verstärken, beissen sie alle weg, die sich nicht den Regeln unterwerfen ("was nimmt der / die sich denn da heraus?")

Die, die den ganzen Zirkus steuern, finden das gut, und verteilen Bonbons (an die Braven / Gesteuerten).

Wer steuert?
Früher war das die Kirche, Lehrer, Schule.Militär.
Heute machen das überwiegend die Medien, vornan dabei Hollywood / die Filmindustrie.
Dazu kommen interessierte Branchen: wenns um Haare geht, natürlich die Pflegemittelindustrie. Die Trends (Beispiel: Strähnchen) werden dann so entwickelt und propagiert, dass sie die Kassen klingeln lassen. Blondieren ist perfekt: anschliessend lässt sich bestens Haarkur an die frau bringen.

Wer da nicht mitzieht, macht sich verdächtig: er / sie lässt sich anscheinend nicht recht steuern. Dies ganze Forum ist so gesehen eine subversive Zusammenrottung.
über das neueste Shampoo von Wella oder Schwarzkopf und seine tollen Effekte zu diskutieren, wäre ja völlig in Ordnung. Aber selbstgemachte Haarwaschmittel testen, Tips geben, wie man ohne teure Kuren usw. auskommt, das darf eigentlich nicht sein, das ist Geschäftsschädigung! Das bedroht unser monetarisiertes System.

Wer als Mann keine ordentliche Kurzhaarfrisur trägt, macht sich verdächtig: nicht brav und angepasst zu sein.
Man darf ja ein paar Spielräume nutzen: in der Oberstufe am Gymnasium oder als Student. Aber spätestens danach ist Schluss mit lustig: wer sich die Haare nicht schneiden lässt, bekommt keinen Job oder nur einen schlechten - eben keine Bonbons.
Gleichzeitig sind die, die sich für den Job die Haare schneiden lassen mussten, nun sauer auf die, die das nicht tun, die sich nicht unterworfen haben (früher wurden Gefangenen die Haare abgeschnitten).
Das ist der Punkt: passt man sich an, fügt man sich ein, oder bleibt man unabhängig - und riskiert dafür Prügel einzustecken, von den anderen, die sich unterworfen haben, und denen es nicht passt, wenn andere das nicht auch tun, und damit zeigen, dass sie nur einfach nicht den Mut hatten, selbst auch unabhängig zu bleiben.

Nachdem Langhaar bei Männern inzwischen halbwegs toleriert ist, bleibt hier noch die Unterscheidung zwischen denen, die ihr Langhaar brav, angepasst, z. b.,I im Pferdeschwanz im Nacken tragen, und denen, die unzulässige Varianten, wie hoher Pferdeschanz, Dutt usw. öffentlich präsentieren, und damit die gesellschaftliche Norm stören
Dafür ist dann schon etliches an Mut erforderlich: die graue Masse trägt einen da nicht mehr.

Es gibt einige wenige, die lassen sich nicht steuern, und denen macht man das Leben dann schwer oder versucht sie unter Druck zu setzen. Dabei sind dann in der Regel verspießerte Zeitgenossen, diejenigen, die sich brav den Regeln unterwerfen, behilflich.

Das ist das ganze Spiel. Das ist Jahrtausende alt, auch wenn wir uns damit nun im Jahr 2011 befinden.

=====
PS: bei den Frauen gab es eine Gegenbewegung in den 70er/80er-Jahren durch den Feminismus. Seitdem können Frauen sich stylen, wie sie wollen: "männlich" oder "feminin", Mit Kurzhaarschnitt und Jeans oder Hochsteckfrisur und Abendkleid.
Trotzdem gibt es unter den Frauen noch einige, die sich engagieren als Blockwarte der Stilpolizei, im Büro, am Arbeitsplatz, in der Schule und anderswo, um die besagten Regeln durchzusetzen und die, die nicht "brav" sind, zu mobben.
Der Lohn dafür liegt (wie bei den erwähnten Spießern) im Machtgewinn und darin, sich zu profilieren, um bei Gelegenheit einen Job als Capo / Aufsichtsperson zu ergattern, und so die eigene Macht noch einmal zu vermehren.


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@georg66
Super Beitrag :!:
Danke. :wink:

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BeitragVerfasst: 18.04.2011, 17:32 
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Zitat:
Seitdem können Frauen sich stylen, wie sie wollen: "männlich" oder "feminin", Mit Kurzhaarschnitt und Jeans oder Hochsteckfrisur und Abendkleid.

Nanü. Darf ich?
Nee, darf ich nicht. ^^

Ich kann mich unterschiedlich stylen, aber stylen muss ich mich. Und zwar nach vorgegebenen Normen. Die Frau, die einen vernünftigen Job bekommt, wenn sie NICHT geschminkt ist und sich NICHT die Haare nach bestimmten Regeln zurechttüddelt, möchte ich sehen. ;p
Und auch in der Freizeit läuft das nicht anders. Eine natürlich behaarte Frau am Badestrand kann sich (am Besten gleich im wahrsten Sinne des Wortes) warm anziehen.

Nee du, Freiheit ist anders. Die Regeln mögen andere sein (und für Frauen sind sie für Gewöhnlich bedeutend gesundheitsschädigender), aber sie sind genauso wenig bzw. nur mit den gleichen Einschränkungen zu beugen, wie die männliche Variante.


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BeitragVerfasst: 19.04.2011, 00:01 
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Yulan hat geschrieben:
Zitat:
Seitdem können Frauen sich stylen, wie sie wollen: "männlich" oder "feminin", Mit Kurzhaarschnitt und Jeans oder Hochsteckfrisur und Abendkleid.

Nanü. Darf ich?
Nee, darf ich nicht. ^^

Ich kann mich unterschiedlich stylen, aber stylen muss ich mich. Und zwar nach vorgegebenen Normen. Die Frau, die einen vernünftigen Job bekommt, wenn sie NICHT geschminkt ist und sich NICHT die Haare nach bestimmten Regeln zurechttüddelt, möchte ich sehen. ;p
Und auch in der Freizeit läuft das nicht anders. Eine natürlich behaarte Frau am Badestrand kann sich (am Besten gleich im wahrsten Sinne des Wortes) warm anziehen.


Dem würde ich nur teilweise widersprechen.
Ich denke, man muss seit dem Feminismus der 80er Jahre einen Rückfall feststellen (erinnern wir uns da an eine gewisse Verona P.?) Der betrifft die nachfolgenden Generationen, also die heute unter 50-jährigen, die den Feminismus als Schnee von gestern betrachten. Dafür sind ihre Regeln wieder verschärft.
Aus meiner Sicht betrifft das in der Arbeitswelt ca. 30 - 40% der Jobs, speziell im Bürp u.dergl.. Ich kenne persönlich viele Frauen, die sich nur wenig stylen. Die verschärften Regeln betreffen vor allem die, die häufig ins Kino gehen oder TV-Programme inhalieren. Dort wird eine Mentalität erzwungen, wo ohne perfektes Styling nur wenig geht.
Berufsfeldern, in denen das verlangt wird, sollte man besser aus dem Weg gehen. Da wird man nicht froh.

PS:
es hat, wie erwähnt, nach der Zeit des Feminismus einen Rückfall gegeben.
Das ist meist so als Reaktion auf Befreiungsbewegungen.

Unser Herrschaftssystem hat damals (vor allem in den 90ern) reagiert mit der "Schön, jung und reich"-Propaganda. Das hiess, wenn Frauen nur gut aussehen, dann kommen sie auch nach oben (eine Art Vorläufer hierfür war auch schon Madonna). Gut aussehen, eine Modelagentur gründen, singen oder sich casten lassen für eine Girlgroup, ins Werbegeschäft einsteigen und dergl. wurde als Devise für den Weg nach oben verbreitet.

Viele sind damals darauf hereingefallen, haben sich bemüht und gestylt und sind doch nur im Büro oder einem Verkäuferinnenjob gelandet. Da wurden dann die Konkurrenz- und Zickenspiele fortgesetzt, wie sie auf der Mattscheibe vorgespielt wurden.


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BeitragVerfasst: 19.04.2011, 07:40 
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.....ich habe einen vernünftigen Job und style und schminke mich nicht. :wink:
....wer zur Quelle will muss gegen den Strom schwimmen.

L.G. M.

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BeitragVerfasst: 19.04.2011, 09:20 
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Miranda,
*g* Ok, "vernünftig" ist natürlich relativ. Mein Mann hat auch einen "vernünftigen" Job und trägt Dutt und Zopf und Bienchenhaarstäbe. ^^

Ich schminke mich auch nicht und stylen... na ja, ich ziehe mich eher praktisch an :p, deshalb kenne ich die Grenzen ganz gut. Sicher kann ich, wenn ich entsprechend gut bin, einiges erreichen, aber das erreichen andere eben sehr viel leichter.

Und so manche Tür bleibt einfach zu, wenn das Styling nicht den Richtlinien entspricht. Das haben sowohl ich als auch mein Mann schon gesteckt bekommen, denn offensichtlich sind wir rein von der Arbeitsleistung beide ganz akzeptabel. ;)

Und mal ehrlich, dass du jetzt einen tollen Job hast, finde ich zwar schön für dich, aber es ändert doch nichts an der allgemeinen Problematik.

Zitat:
Ich denke, man muss seit dem Feminismus der 80er Jahre einen Rückfall feststellen (erinnern wir uns da an eine gewisse Verona P.?) Der betrifft die nachfolgenden Generationen, also die heute unter 50-jährigen, die den Feminismus als Schnee von gestern betrachten. Dafür sind ihre Regeln wieder verschärft.

Yepp, leider.
Zitat:
Aus meiner Sicht betrifft das in der Arbeitswelt ca. 30 - 40% der Jobs, speziell im Bürp u.dergl..

Ok, über die Prozentangaben lässt sich sicher streiten, aber eingeschränkt wird man immer da, wo Kundenkontakt hergestellt wird, in führenden Positionen und da, wo es um Geld geht. Also simpel die besservergüteten Bereiche.


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BeitragVerfasst: 19.04.2011, 22:00 
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Meine persönliche Meinung ist ja, dass jeder das tragen sollte, womit die Person sich wohl fühlt. Obs nun männlich oder weiblich ist, spielt da für mich keine so große Rolle.

Hauptsache, das Gesamtpaket stimmt. :) (So im Sinne von: Es kommt nicht drauf an, was man trägt, sondern WIE man es trägt. Sowohl Kleidung, als auch Frisur *g*)

_________________
SSS: 73 cm
Umfang im Nacken: 6,5 cm
Haartyp: ?


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BeitragVerfasst: 20.04.2011, 00:11 
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Aber noch einmal der Hintergrund, weshalb und woher der Druck kommt, sich "normgerecht" zu stylen, vor allem für Männer.

Wenn man die Mechanismen versteht, wird es viel einfacher, sich die eigene Freiheit herauszunehmen. Wenn nicht, stolpert man schnell in irgendwelche Fettnäpchen. Peinlichkeiten oder wird gemobbt, weil das eigene Selbstbewusstsein unterminiert wird: es läuft permanent - im eigenen Kopf - eine Begleitmusik, die spätestens seit der Kita eingetrichterte Propaganda, wie man sich verhalten und stylen muss, damit man nicht aus der Kurve fliegt.

Wenn man weiß, was dahintersteckt, dann kann man sie deaktivieren und kann Stück für Stück die eigene Souveränität aufbauen.


georg66 hat geschrieben:
Modetechnisch lassen sich die meisten steuern, und das gilt für Männer mehr, als für Frauen (diese Feststellung gilt genaugenommen nicht für für Mode und Stil, sondern noch mehr für Dinge, die wichtig sind)
Das liegt an zwei Dingen: an den Gesteuerten und den Steuernden.
Die Gesteuerten (also die breite Masse, und insbesondere Teenies usw.) leiden unter einem Mangel an Mut und Selbstbewusstsein. Deshalb sagen sie "Wir fügen uns ein, stylen uns, wie alle anderen / wie der Trend vorgibt" und hoffen im Gegenzug für ihre Unauffälligkeit auch ihr Stück vom Kuchen abzubekommen.
Und um ihr Anrecht zu verstärken, beissen sie alle weg, die sich nicht den Regeln unterwerfen ("was nimmt der / die sich denn da heraus?")

Die, die den ganzen Zirkus steuern, finden das gut, und verteilen Bonbons (an die Braven / Gesteuerten).

Wer steuert?
Früher war das die Kirche, Lehrer, Schule.Militär.
Heute machen das überwiegend die Medien, vornan dabei Hollywood / die Filmindustrie.
Dazu kommen interessierte Branchen: wenns um Haare geht, natürlich die Pflegemittelindustrie. Die Trends (Beispiel: Strähnchen) werden dann so entwickelt und propagiert, dass sie die Kassen klingeln lassen. Blondieren ist perfekt: anschliessend lässt sich bestens Haarkur an die frau bringen.

Wer da nicht mitzieht, macht sich verdächtig: er / sie lässt sich anscheinend nicht recht steuern. Dies ganze Forum ist so gesehen eine subversive Zusammenrottung.
über das neueste Shampoo von Wella oder Schwarzkopf und seine tollen Effekte zu diskutieren, wäre ja völlig in Ordnung. Aber selbstgemachte Haarwaschmittel testen, Tips geben, wie man ohne teure Kuren usw. auskommt, das darf eigentlich nicht sein, das ist Geschäftsschädigung! Das bedroht unser monetarisiertes System.

Wer als Mann keine ordentliche Kurzhaarfrisur trägt, macht sich verdächtig: nicht brav und angepasst zu sein.
Man darf ja ein paar Spielräume nutzen: in der Oberstufe am Gymnasium oder als Student. Aber spätestens danach ist Schluss mit lustig: wer sich die Haare nicht schneiden lässt, bekommt keinen Job oder nur einen schlechten - eben keine Bonbons.
Gleichzeitig sind die, die sich für den Job die Haare schneiden lassen mussten, nun sauer auf die, die das nicht tun, die sich nicht unterworfen haben (früher wurden Gefangenen die Haare abgeschnitten).
Das ist der Punkt: passt man sich an, fügt man sich ein, oder bleibt man unabhängig - und riskiert dafür Prügel einzustecken, von den anderen, die sich unterworfen haben, und denen es nicht passt, wenn andere das nicht auch tun, und damit zeigen, dass sie nur einfach nicht den Mut hatten, selbst auch unabhängig zu bleiben.

Nachdem Langhaar bei Männern inzwischen halbwegs toleriert ist, bleibt hier noch die Unterscheidung zwischen denen, die ihr Langhaar brav, angepasst, z. b.,I im Pferdeschwanz im Nacken tragen, und denen, die unzulässige Varianten, wie hoher Pferdeschanz, Dutt usw. öffentlich präsentieren, und damit die gesellschaftliche Norm stören
Dafür ist dann schon etliches an Mut erforderlich: die graue Masse trägt einen da nicht mehr.

Es gibt einige wenige, die lassen sich nicht steuern, und denen macht man das Leben dann schwer oder versucht sie unter Druck zu setzen. Dabei sind dann in der Regel verspießerte Zeitgenossen, diejenigen, die sich brav den Regeln unterwerfen, behilflich.

Das ist das ganze Spiel. Das ist Jahrtausende alt, auch wenn wir uns damit nun im Jahr 2011 befinden.

=====
PS: bei den Frauen gab es eine Gegenbewegung in den 70er/80er-Jahren durch den Feminismus. Seitdem können Frauen sich stylen, wie sie wollen: "männlich" oder "feminin", Mit Kurzhaarschnitt und Jeans oder Hochsteckfrisur und Abendkleid.
Trotzdem gibt es unter den Frauen noch einige, die sich engagieren als Blockwarte der Stilpolizei, im Büro, am Arbeitsplatz, in der Schule und anderswo, um die besagten Regeln durchzusetzen und die, die nicht "brav" sind, zu mobben.
Der Lohn dafür liegt (wie bei den erwähnten Spießern) im Machtgewinn und darin, sich zu profilieren, um bei Gelegenheit einen Job als Capo / Aufsichtsperson zu ergattern, und so die eigene Macht noch einmal zu vermehren.


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BeitragVerfasst: 22.04.2011, 12:01 
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georg66 hat geschrieben:
Modetechnisch lassen sich die meisten steuern, und das gilt für Männer mehr, als für Frauen (diese Feststellung gilt genaugenommen nicht für für Mode und Stil, sondern noch mehr für Dinge, die wichtig sind)

[...]



Das ist teilweise schon schweres Brot, was Du da auf den Tisch legst Georg. Ärgerlicherweise muss ich bekennen, dass ich Deine Aussage unterschreiben würde, voll und ganz.

Erstklassiger Beitrag, danke!

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1aMiii - 64,5cm [SSS], Juni 2011 /// Ziel: 75-80cm <-- das war früher mal, jetzt: rappelkurz :)
~~~Der User Kaiserdrache wurde leider Opfer der berühmt berüchtigten Männerglatze und hat hier eigentlich nix mehr verloren~~~


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BeitragVerfasst: 17.03.2012, 02:00 
Also ich als Junge trage meine Haare oft irgendwie hochgebunden oder als hohen Pferdeschwanz. Oft lass ich aber den Pony drausen und lasse ihn hängen oder umwickle mir den Haargummi mit einer Strähne. Auch gefällt mir eine zurückgesteckte Haarsträhne. Flechtzöpfe finde ich auch schön, am liebsten 2 an den Ohren


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BeitragVerfasst: 17.03.2012, 13:29 
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zopfjunge hat geschrieben:
Also ich als Junge trage meine Haare oft irgendwie hochgebunden oder als hohen Pferdeschwanz. Oft lass ich aber den Pony drausen und lasse ihn hängen oder umwickle mir den Haargummi mit einer Strähne. Auch gefällt mir eine zurückgesteckte Haarsträhne. Flechtzöpfe finde ich auch schön, am liebsten 2 an den Ohren

Nix für Ungut, aber ich würde mal gerne Bilder sehen. Schein mir schon sehr nach Fake zu riechen... :roll:


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BeitragVerfasst: 12.07.2012, 11:14 
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hallo,

ich war ein paar tage im amsterdam. und ganz ehrlich, ich habe noch nie so viele männer mit dutt gesehen. auch nicht nur im nacken, sondern auch oben auf dem hinterkopf. und es sah ausnahmslos gut aus.
diese offenheit gegenüber fremdem dort hat mir richtig gut getan. schön sowas zu sehen und in der theorie bestätigt zu werden. lange haaren schön verpackt sehen immer gut aus, egal ob männlein oder weiblein.

_________________
1cF 5 ZU
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