Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 23:31 
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imene hat geschrieben:
@Maus

Ich glaube, du hast da etwas mißverstanden.

Ich nehme an, Marlene, hat ein Kind, bei dem erst im Laufe der Zeit eine Behinderung wie z.B. Autismus, ADS/ADHS, Asperger ..... festgestellt wurde. Und da diese Kinder mitunter aufgrund ihrer Eigenheit auf Unverständnis stossen, mußte sie sich eben Vorwürfe anhören.
Und diese "Eigenheiten" haben nun mal kaum etwas mit Erziehung zu tun. Autismus o.ä. wird niemandem anerzogen.


Hm... sorry

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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 11:31 
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Ich hab das auch so wie Imene verstanden.
Zum eigentlichen Thema: Ich denke, wenn jemand sich nicht selbst um seine Haarpflege kümmern kann und es für Pflegepersonal / Familie zu viel Aufwand wäre, oder wenn lange Haare und Haarschmuck - wie hier ja schon mehrfach erläutert - eventuell eine Gefahrenquelle darstellen, spricht das halt für einen Kurzhaarschnitt.
Einer Bekannten von mir fehlt ein Unterarm, deshalb trägt sie die Haare schulterlang durchgestuft, da sie eben keine Frisuren machen kann.

Zum Thema Mitleid / Mitgefühl: Wenn's mir nicht gut geht und jemand sagt zu mir, dass ihm das leid tut, dann empfinde ich das nicht als von oben herab, sondern als nett. Und wenn ich jemandem Hilfe anbiete, bei dem ich das Gefühl habe, er könnte sie brauchen, dann tu ich das auch nicht, weil ich ihm demonstrieren will, dass ich was besseres bin als er. Allerdings will ich mich damit auch nicht aufdrängen - ich würde z.B. keinen Rollstuhlfahrer ungefragt anschieben, aber wenn ich sehe, dass er sich abmüht, den Bordstein hoch zu kommen, frag ich, ob ich helfen kann.


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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 16:09 
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Satine hat geschrieben:
Zum Thema Mitleid / Mitgefühl: Wenn's mir nicht gut geht und jemand sagt zu mir, dass ihm das leid tut, dann empfinde ich das nicht als von oben herab, sondern als nett. Und wenn ich jemandem Hilfe anbiete, bei dem ich das Gefühl habe, er könnte sie brauchen, dann tu ich das auch nicht, weil ich ihm demonstrieren will, dass ich was besseres bin als er. Allerdings will ich mich damit auch nicht aufdrängen - ich würde z.B. keinen Rollstuhlfahrer ungefragt anschieben, aber wenn ich sehe, dass er sich abmüht, den Bordstein hoch zu kommen, frag ich, ob ich helfen kann.

Ich denke das sollte eine Selbstverständlichkeit sein und hat nicht wirklich was mit Mitleid oder Mitgefühl zu tun.

Ich selbst finde es übrigens furchtbar bemitleidet zu werden (andersrum habe ich aber irgendwie auch ein gewisses Empathiedefizit). Oft sind Leute der Meinung, dass man durch irgendwas beeinträchtigt wäre, wo man das selbst gar nicht als so schlimm empfindet. Und deutlich behinderte Menschen werden allzu oft zu Unrecht wie komplette Idioten und Aussätzige behandelt. Schlimm genug, dass die Kinder nicht in normale Schulen und Kindergärten gehen können! Und ich höre jetzt mal besser auf mich in Rage zu reden, sonst wird das zu sehr OT :wink:

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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 16:15 
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Ischtar hat geschrieben:
Ich selbst finde es übrigens furchtbar bemitleidet zu werden (andersrum habe ich aber irgendwie auch ein gewisses Empathiedefizit). Oft sind Leute der Meinung, dass man durch irgendwas beeinträchtigt wäre, wo man das selbst gar nicht als so schlimm empfindet. Und deutlich behinderte Menschen werden allzu oft zu Unrecht wie komplette Idioten und Aussätzige behandelt. Schlimm genug, dass die Kinder nicht in normale Schulen und Kindergärten gehen können! Und ich höre jetzt mal besser auf mich in Rage zu reden, sonst wird das zu sehr OT :wink:


Hey Ischtar, ich mag Dir keinen Honig ums Maul schmieren wollen :wink: , will nur sagen, dass ich Deine Ansichten sehr gut finde. :wink: Mich behandelt man z. T. echt wie aussätzig wegen meines Riesen-Feuermals. Die Mehrheit kann damit einfach nicht umgehen. Für mich selbst spielt das kaum eine Rolle, nur dann, wenn man mich angafft oder anspricht usw. Mein Mann hatte mich NIE gefragt, was es eigentlich ist. Er meinte, irgendwann hätte ich von damit "herausgerückt".

Warum kann das nicht jeder so empfinden... Es reicht doch ein Blick, mit dem man es registriert. Was soll das Gegaffe und Getuschel... ich werde das nie verstehen.

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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 16:16 
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Ischtar hat geschrieben:
Ich selbst finde es übrigens furchtbar bemitleidet zu werden


Kenn ich. Zumal ich meist der Meinung bin, dass ich nicht wirklich bemitleidenswert bin. Auch wenn's mir grad mal kacke geht, es gibt zig Menschen, die's schlimmer erwischt hat. Und so grundsätzlich geht's mir ja auch gut. Aber in den meisten Fällen ist das ja auch lieb gemeint.


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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 18:01 
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Ein Aspekt, der hier noch garnicht genannt wurde ist, dass sicherlich viele der Medikamente, die zumindest schwerer Behinderten verabreicht werden nicht grad förderlich für Haarwachstum- und dicke sind.

Abgesehen davon ist nicht jeder 2. Blick auf einen (auffällig) Behinderten abwertend - ganz oft ist es einfach ein "kann ich da helfen?"
Ich hab auch den Eindruck (ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen), dass man wenn man glaubt auffällig zu sein auch viel mehr die "normalen" Blicke, die jeder ständig bekommt zur Kenntnis nimmt.
Ein schönes Beispiel dazu: Mein Ex-Freund war ca. 10cm kleiner als ich. Er hat in der Öffentlichkeit ständig ein "hast du den Blick gesehen" "hast du gehört, was der neben uns getuschelt hat" gehabt. Mir ist das nie aufgefallen. Insofern halte ich vieles auch für von der subjektiven Wahrnehmung geprägt.

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1bMii; ca. 113cm nach SSS - real wohl ca 103cm

01001100 01100111 00101100 00100000 01001011 01100001 01100100 01100100 01101100 00111010 00101101 00101001


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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 21:09 
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die_gruene_kaddl hat geschrieben:
Ein Aspekt, der hier noch garnicht genannt wurde ist, dass sicherlich viele der Medikamente, die zumindest schwerer Behinderten verabreicht werden nicht grad förderlich für Haarwachstum- und dicke sind.

[size=9]Abgesehen davon ist nicht jeder 2. Blick auf einen (auffällig) Behinderten abwertend - ganz oft ist es einfach ein "kann ich da helfen?"
Ich hab auch den Eindruck (ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen), dass man wenn man glaubt auffällig zu sein auch viel mehr die "normalen" Blicke, die jeder ständig bekommt zur Kenntnis nimmt.
Ein schönes Beispiel dazu: Mein Ex-Freund war ca. 10cm kleiner als ich. Er hat in der Öffentlichkeit ständig ein "hast du den Blick gesehen" "hast du gehört, was der neben uns getuschelt hat" gehabt. Mir ist das nie aufgefallen. Insofern halte ich vieles auch für von der subjektiven Wahrnehmung geprägt.[/
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das kann ich unterschreiben. ohne jetzt äpfel mit birnen vergleichen zu wollen, aber ich glaube jeder kennt das gefühl, dass einen alle angaffen, sobald man einen pickel im gesicht hat. das ist blödsinn. die meisten bemerken es vermutlich nicht mal.

ich bin von natur aus mitfühlend, ohne das abwertend zu meinen. und wenn ich sehe, dass sich jemand mit der erreichung irgendeiner sache sehr abquält, frage ich schonmal, ob ich helfen kann. manchmal wird das angenommen, manchmal halt nicht. aber generell kontraproduktiv finde ich es, jemanden anzuschnauzen, der ein hilfsangebot macht. da überlegt man es sich nämlich beim nächsten mal ob man überhaupt noch fragt, und lässt u. u. wen im regen stehen, der gern hilfe gehabt hätte, aber zu schüchtern zum fragen ist. deswegen einfach mal vorher überlegen, bevor man wen anblubbert. nett + bestimmt ablehnen tut's auch.

lg,
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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 21:15 
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Saree, das hast du schön gesagt! :D
Geht mir nämlich ähnlich. Gut, man hat auch mal schlechte Laune und schnauzt unfreiwillig jemanden an....

Aber ich komm auch manchmal nicht auf den Gedanken, nach Hilfe zu fragen, ich bin recht klein und tu mich (gerade in Klamottenläden) oft schwer, die Sachen ganz oben zu bekommen. wenn mir dann jemand Hilfe anbietet, bin ich auch recht dankbar. Ist ja nicht schlimm. Oder auch, wenn man jemandem beim einsammeln hilft, wenn was runtergefallen ist - da frag ich eigentlich nie, geht ja auch zu schnell. Da ist doch ncihts herablassendes? :)

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BeitragVerfasst: 10.02.2011, 22:08 
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ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen, ich glaube, dass Menschen, die Hilfsangebote, als beleidigend und herabwertend betrachten, ein Problem mit ihrer Selbstwahrnehmung haben und erstmal bei sich anfangen sollten, bevor sie andere deswegen anmotzen. Wie Saree schon so schön schrieb, man kann auch höflich ablehnen :)

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1b/F vom Pixi wieder zum Langhaar


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BeitragVerfasst: 11.02.2011, 17:02 
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Ich kann das schon verstehen, dass man nicht bemitleidet werden möchte. Ich weiß aber auch nie, wie ich mich behinderten Menschen gegenüber "richtig" verhalte - natürlich, so wie allen anderen Menschen gegenüber auch.

Tatsache ist aber, dass man mit einer Behinderung eben auffällt (so wie mit jeder anderen "Andersartigkeit": Das kann ein roter Pullover sein, besonders lange Haare, große Körpergröße etc).
Wenn ich dann aber hinsehe und die Person blickt zurück, dann kann ich ja nicht mehr so tun, als wäre es mir nicht aufgefallen: Entweder also, ich schaue weg, dann ist das falsch, weil ich erst starre und dann "ertappt" wegsehe. Oder ich schaue die Person weiter an, dann starre ich sie an. Oder ich versuche freundlich zu lächeln, dann ist es ein mitleidiges Lächeln, das ich ja nur aufsetze, weil die Person eine Behinderung hat.

Was ich sagen will, ist: Wenn man nicht möchte, dass andere Menschen einen auf die Behinderung reduzieren, dann darf man sich selbst auch nciht darauf reduzieren. Und nicht jedes Verhalten der Mitmenschen als Reaktion auf diese Behinderung interpretieren.

Zum Thema: Mir ist noch nie aufgefallen, dass Menschen mit Behinderung generell kürzere Haare tragen würden.
Wenn dem aber so ist, fallen mir höchstens zwei Gründe ein: Entweder, sie können ihre Haare nicht selbst pflegen oder sie werden bevormundet und tragen deshalb eine Frisur, die der derzeitigen Mode entspricht.
Oder es gefällt ihnen einfach, wäre ja auch eine Möglichkeit :wink:

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BeitragVerfasst: 11.02.2011, 17:17 
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Kat hat geschrieben:
ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen, ich glaube, dass Menschen, die Hilfsangebote, als beleidigend und herabwertend betrachten, ein Problem mit ihrer Selbstwahrnehmung haben und erstmal bei sich anfangen sollten, bevor sie andere deswegen anmotzen.

Nein... das muss ich jetzt mal sagen... so ist es nicht...

im Dezember war ich drauf und dran mein Augenlicht zu verlieren... auf meinem gesunden Auge, das andere hatte schon das Sehen eingebüsst durch eine Krebserkrankung im Kindesalter...

alle, die mir behilflich sein wollten habe ich abgewiesen... weil! ich muss/will doch im normalen Leben auch wieder ohne Hilfe auskommen.

In der akuten Zeit war auch ich sehr oft sehr schroff... das lag aber an der für mich sehr neuen und sehr beängstigen Situation. *bitte das immer mit zubedenken*

Mitleid... ist nicht gesund... Beispiel mein Mann hat einen Herzinfarkt und ich sage wir haben einen Herzinfarkt... fakto leide ich mit...

aber Mitgefühl nehme ich und auch andere 'Behinderte' sehr gerne an.

_________________
1bFii ~ Feenhaare ~ DM: 0,04-0,03mm ~ UF: 7cm ~ Steißbeinlänge ~ 84,5cm ~ 08/11 ~ NHF: Beautiful dark shining silver ~ Winter: NW/SO ~ Sommer: Seifenkraut

*Älter werden ist nichts für Feiglinge* Mae West


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BeitragVerfasst: 11.02.2011, 20:43 
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Um mal wieder aus eigentliche Thema zurückzukommen...

vielleicht gehen sie einfach gerne zum Friseur?

Die Fälle in denen sich Menschen nicht selber um ihre Körperpflege kümmern können sind ja schon eher extrem. Ich hab vorhin eine Bekannte von mir die wohl von den meisten als "behindert" bezeichnet wird gefragt warum sie kurze Haare hat. Sie freut sich immer unheimlich auf Friseurbesuche . Einerseits haben Friseure in der Regel keine Berührungsängste und meine Bekannte genießt diesen körperlichen Kontakt in Form von einer Kopfmassage beim Waschen oder beim Frisieren. Dazu kommt noch der soziale Kontakt in Form vom Kaffeetrinken und "Tratschen". Alles dreht sich nur um sie und nicht um ihre "Behinderung", dazu kommen noch die Komplimente danach und die Freude daran sich zumindest teilweise hübsch und "normal" zu fühlen.

Ich denke dass geht vielen Nicht Behinderten genauso... Es muss ja nicht immer alles ein "Grund" haben.

_________________
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Haartyp: 2c (?!) C ii
nach SSS: 97cm gemessen am 25.08.2011
Umfang: 9cm

Hobblwobbl Frisurenmonat - mein PP


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BeitragVerfasst: 12.02.2011, 12:44 
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Ich denke es gibt wirklich die unterschiedlichsten Gründe für Haarlänge oder eben "Nicht"-Haarlänge bei behinderten Menschen.
Ich glaube nicht, dass allen behinderten automatisch das Recht aberkannt wird lange Haare zu haben.
Ein Großteil der Bevölkerung hat eben nun mal nicht lange Haare (oder das was wir unter lang verstehen), vielleicht achtet man da bei Behinderten nur mehr drauf.

Das einzige was ich schlimm fände wäre einem Menschen die Haare einfach abzuschneiden, obwohl er es nicht will und vielleicht nicht ernst genommen wird, weil er (geistig) behindert ist.

Ein gutes Beispiel ist meine Tante, sie geistig éingeschränkt, hat schlimme Wahnvorstellungen und ähnliches, kenne nicht die genaue Bezeichnung für das Krankheitsbild.
Jedenfalls nimmt sie seit ihrer späten Jugend sehr starke Medikamente und ist als voll geistig behindert eingestuft.
In ihrer Jugend war sie ein bildhübsches Mädchen, mit langen schön frisierten Haaren und immer adrett gekleidet.
Das kann man auch über die Jahre hinweg immer noch auf Fotos sehen, dass sie da schon drauf geachtet hat.
Mittlerweile ist es aber etwas bergab gegangen, sie ist jetzt Ende 50.
Sie wäscht sich nur ungern ,hat kaum noch Zähne im Mund
und ihre Haare sind auch verwahrlost, wenn meine Oma sich nicht drum kümmert
( was meiner Oma auch nicht mehr leicht fällt, da sie auch weit über 70 ist).

Trotzdem würde ihr niemand die Haare abschneiden,
weil meine Tante sich gern irgendwelche Klämmerchen ins Haar steckt um für ihre Verhältnisse "fein" auszusehen, auch wenn es mit dem Rest nicht so zusammenpasst.
Ihr hat auch niemand in den Kliniken oder Einrichtungen in denen sie viele Jahre war die Haare abgeschnitten.

Die Leute schauen sie schon mal komisch an, weil sie eben ein bisschen "merkwürdig" aussieht,
und auch etwas eigen spricht (oder auch mit Menschen spricht, die nur sie sehen kann)
In ihrer Jugend war das wahrscheinlich schlimmer ( wir wohnen in einem kleinen Dorf, da sind die Leute etwas hinterwäldlerisch und es hieß damals wohl sie wäre krank geworden weil sie in ihrem Jugend
- als sie noch gesund war - ein so "ausschweifendes" Leben hatte), da haben die Leute schon geredet, vor allem weil sie ja nicht so ist, wie man sich einen geistig behinderten Menschen auf "klassische Weise" vorstellt,
sondern eben in den Augen der Leute einfach "verrückt" ist.
Meine Mutter war dann eben "die Schwester der Verrückten".

Viele Leute sind einfach blöd und unsensibel und machen einfach gern den
Mund auf, das ist nun mal so und ich bewundere auch alle, die mit solchen blöden Kommentaren fertig werden, die sie aufgrund ihrer Besonderheit bekommen.

Für mich selbst ist es allerdings auch oft schwer zu entscheiden, wie man richtig reagiert.
Schaut man weg, denkt der Betroffene vielleicht man mache das mit Absicht, schaut man hin denkt der andere man starrt.
Dabei meine ich das echt nicht böse und möchte dem anderen damit auch nicht wehtun.

_________________
1bFii 60cm

Ich bin immer oben und bin ich unten ist unten oben


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BeitragVerfasst: 12.02.2011, 14:07 
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Beiträge: 7521
Wohnort: Landkreis Northeim
bei mir in der Verwandtschaft hieß (und heißt) es immer wieder, daß ich im Haushalt gar nichts tue.
Irgendwer meinte sogar, daß ich eigentlich mit Anfang 20 den Laden ganz allein schmeißen müßte.
Und als das Schlafzimmer zu Renovierungszwecken ausgeräumt wurde, meinte der eine Helfer, daß mein Freund und ich nach den Renovierungsarbeiten ins gemeinsame Schlafzimmer ziehen sollte und mein Kinderzimmer wieder zur Küche umfunktionieren und einen eigenen Haushalt eröffnen müßte.
Zusätzlich könnte ich ja noch den Haushalt meiner Eltern führen ...
Hallo? :shock: Wie soll das denn gehen?
Ich fühle mich schon überfordert, wenn ich unsere Kellertreppe putzen tue. (Nur mal so als Beispiel angeführt).

Wären auch noch eigene Kinder da, wäre das Chaos perfekt.
Eine Schwester von meinem Vater hat mich sogar mal gefragt, ob ich meine Eltern auch gut pflege.
Wie soll ich das denn machen, wenn ich jeden Tag auf der Arbeit bin, abends noch Sport mache und am Wochenende auch noch meistens volles Programm habe??
Und überhaupt - einige Verwandte meinen, mir Gutes zu tun mit ihren Tips und co. und merken gar nicht, wie sehr sie mich damit überfordern.
Ich verstehe das eher als Vorschriften und dann flüchte ich mich in meine Arbeit, was ich eigentlich so mache.
Und das nur, weil ich vieles nicht richtig vom Sinn her verstehe, da ich Lernbehindert bin.

_________________
Früher mußte man selbstbewußt sein, als Frau kurze Haare zu tragen.
Heutzutage muß man selbstbewußt sein, wenn man wieder als Frau lange Haare trägt.
(meine eigene Feststellung)


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BeitragVerfasst: 12.02.2011, 14:18 
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gelöscht

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Rapunzelchen hat geschrieben:
bei mir in der Verwandtschaft hieß (und heißt) es immer wieder, daß ich im Haushalt gar nichts tue.
Irgendwer meinte sogar, daß ich eigentlich mit Anfang 20 den Laden ganz allein schmeißen müßte.
Und als das Schlafzimmer zu Renovierungszwecken ausgeräumt wurde, meinte der eine Helfer, daß mein Freund und ich nach den Renovierungsarbeiten ins gemeinsame Schlafzimmer ziehen sollte und mein Kinderzimmer wieder zur Küche umfunktionieren und einen eigenen Haushalt eröffnen müßte.
Zusätzlich könnte ich ja noch den Haushalt meiner Eltern führen ...
Hallo? :shock: Wie soll das denn gehen?
Ich fühle mich schon überfordert, wenn ich unsere Kellertreppe putzen tue. (Nur mal so als Beispiel angeführt).

Wären auch noch eigene Kinder da, wäre das Chaos perfekt.
Eine Schwester von meinem Vater hat mich sogar mal gefragt, ob ich meine Eltern auch gut pflege.
Wie soll ich das denn machen, wenn ich jeden Tag auf der Arbeit bin, abends noch Sport mache und am Wochenende auch noch meistens volles Programm habe??
Und überhaupt - einige Verwandte meinen, mir Gutes zu tun mit ihren Tips und co. und merken gar nicht, wie sehr sie mich damit überfordern.
Ich verstehe das eher als Vorschriften und dann flüchte ich mich in meine Arbeit, was ich eigentlich so mache.
Und das nur, weil ich vieles nicht richtig vom Sinn her verstehe, da ich Lernbehindert bin.


Du darfst nicht davon ausgehen, daß andere immer nur Dinge von sich geben, die einen tieferen Sinn haben. :wink: Wenn du keinen finden kannst, hat das ja vielleicht auch den Grund, daß keiner vorhanden ist. :wink:

Du bist in der Lage, hier sinnvolle Beiträge zu schreiben und beherrschst sogar die Zeichensetzung, woran viele "Normale" schon scheitern. Also laß dir mal nicht zu viel einreden.
Wenn du Probleme beim Organisieren hast (Chaos), bist du nicht die Einzige. Und sowas kann man nach und nach auch lernen: immer alles schön der Reihe nach, nicht alles auf einmal, Prioritäten setzen und vor allem sich nicht selbst unter Druck setzen.


Zuletzt geändert von imene am 02.03.2011, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.

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